kurz zu meiner Person, ich bin 32 Jahre alt, seit 30.12.2020 getrennt und seit ungefähr 12 Jahren Panikpatientin mit Angstzuständen und so weiter. Ich schreibe euch heute, weil ich ehrlich gesagt nicht mehr weiter weiß, da es mir einfach derart besch... geht und ich mich so, leider nicht mal aus meinen tiefsten Tiefs kenne. Vor nicht ganz drei Jahren habe ich meinen jetzigen Expartner kennengelernt. Ich war zu der Zeit gerade in einer Reha und befand mich nach 4 jähriger Erkrankungsphase endlich auf dem Weg der Besserung. Als wir uns kennenlernten war es nur Sex und so ging das glaube ich ein paar Wochen, als er mir die Frage stellte, ob das nicht mehr sei als nur eine "F...beziehung"? Ich war ehrlich gesagt erstaunt darüber, hab mich aber auch tierisch gefreut, dass jemand mehr Interesse zeigt und es hat sich gut angefühlt. Lange Rede kurzer Sinn. Wir kamen zusammen und lebten eine Weile zusammen. Er zog bei mir ein. Ich hab um meine Erkrankung nie ein Geheimnis gemacht und auch nie darum, was ich mir in einer Beziehung wünsche, auch, weil ich wusste, was ich nicht mehr möchte. Ich erwartete Verlässlichkeit und Respekt und natürlich ein gewissen Grad an Aufmerksamkeit, den wir denke ich alle in einer Beziehung benötigen. Die erste Zeit verlief ganz angenehm. Ich fühlte mich zwar nicht 100% bereits, aber für ihn wollte ich ins kalte Wasser springen und über meinen ganzen Ängsten stehen, nur kam es mir so vor, dass meine Mühen nicht wirklich gewürdigt wurden und auch der Respekt und die Verlässlichkeit zu wünschen übrig ließen. Er erklärte immer er sei ein schwieriger Charakter und man müsse Geduld mit ihm haben, und die hatte ich weiß Gott, denn ich musste ja auch lange Jahre mit mir geduldig sein, also ließ ich Dinge über mich ergehen, die ich so eigentlich garnicht wollte. Er ist ein geborener Narzist und ich sage das nicht aus Hass gegen Narzisten, sondern eher als allgemeine Erkenntnis. Er war in der Zeit in der wir zusammen waren nie arbeiten, ich habe alles bezahlt, bis auf ab und zu mal einen Einkauf, ich habe mich regelrecht aufgeopfert und alles gegeben was ich hatte um uns beide irgendwie glücklich zu machen. Ich war garnicht mehr ich selbst. Und dann kam letztes Jahr im Sommer wieder ein Zusammenbruch. Ich habe wieder Panikattacken bekommen, Angstzustände, dachte ständig, dass ich krank bin und sterben müsse und habe mich dann kurzer Hand 7 Wochen einweisen lassen. Ich dachte es lag an der Wiedereingliederung in die Arbeit, aber es war wohl der Beziehungsstress. Mein Ex hatte Anfang des Jahres mit mir Schluß gemacht, weil ich etwas weitergegeben hatte, was er nicht wollte und das war der Grund warum er sich trennte. Aus meiner Sicht war es nichts, und ich hatte auch damit keine bösen Absichten verfolgt, ich hab einfach nur nicht nachgedacht und mich auch dafür entschuldigt. Er war böse in der Zeit, hat mich vor anderen schlecht gemacht und auch im Internet gehetzt. Ich brach den Kontakt ab und wie es immer so ist kann wir uns Wochen später, als sich alles beruhigt hat, wieder näher. Leute fragt mich nicht warum ich das gemacht habe, ich weiß es nicht. Es war toxisch durch und durch. Nun, ich hab mich nach meinem Aufenthalt in der Klinik wieder schlechter gefühlt, gespürt, dass es nicht das ist was ich will und mich getrennt, trotz Gefühlen. Ich komme einfach immer noch nicht los von ihm. Ich musste überall einen Cut setzen, nur mir gehts immer schlechter. Ich hatte gestern Nacht drei Erstickungsanfälle und komme heute nicht mal aus dem Bett. Ich verstehe mich nicht, meine Entscheidung war doch richtig, wieso kann ich nicht loslassen? Oder bin ich insgeheim das Problem?
verstehe ich dich richtig, zuerst hat er Schluss gemacht, danach wart ihr nochmals zusammen, jetzt hast du Schluss gemacht und es geht dir nicht gut dabei.
Schwer zu sagen, ob das richtig war. Wenn es richtig war, solltest du dich gut fühlen, befreit. Dass es falsch war, kann man aber auch nicht sagen, mit ihm ging es dir nicht gut, du sagt es war sogar toxisch.
Naja, von außen gesehen, war dein Entschluss richtig. Aber die Betrachtung von außen, kann nicht alles erkennen.
Viell. musst du jetzt einfach nur noch eine Weile durchhalten bis es dir wirklich besser geht, bis du auch emotional von ihm los gekommen bist. Dass er Schluss macht und dich respektlos vor anderen schlecht macht, ist ein guter Grund, dich endgültig zu trennen. So handelt niemand, der seine Partnerin liebt.
Genau, er hatte zu Beginn des Jahres schon mal Schluss gemacht und dann kamen wir wieder zusammen. Und ja, es war zum Teil sehr toxisch seinerseits. Ich hatte auch oft nicht mehr die Kraft mich verbal zu wehren und wurde einfach nur zynisch oder hab garnichts mehr gesagt und es in mich reingefressen. Ich denke ja selbst auch, dass der Entschluss am Ende richtig war. Ich hatte aus meinem Klinkaufenthalt auch viele wertvoll Erkenntnisse mitgenommen und als es im Nachgang wieder in diese Richtungen tendiert hat, gleich die Reißleine gezogen. Nur frage ich mich jetzt trotzdem permanent ob ich was hätte anders machen können. Ein Restzweifel bleibt und ich harder mit der Entscheidung, weil er immer in meinem Kopf ist.
ich denke, Du bist einem Energiesauger entkommen. Allein, dass Du alles bezahlt hast und er trotzdem respektlos war, ist ja schon ein Grund zum Gehen. Vielleicht warst Du so "mürbe" und liebesbedürftig durch Deine Krankheit, dass Dir die paar Liebeskrümel reichten. Gerade Menschen, die mit so wenig zufrieden sind, geraten eben an Partner, die wenig geben. Manch eine hätte IHN viel früher rausgeschmissen.
Traurig ist man trotzdem. Wahrscheinlich vor allem wegen der verlorengegangenen Illusion, es könne irgendwann schöner werden mit dem Mann.
zuallererst möchte ich dich beglückwünschen, dass du es geschafft hat, dich zu trennen und wünsche dir die Kraft, dass es auch dabei bleibt. Du warst doch stark in dieser Zeit, hast gearbeitet und den Alltag mit diesem "Starkzehrer und Egoisten" bewältigt. Jetzt kannst du dein Leben weiterführen, erstmal nur für dich da sein. Das Gefühl ihn trotzdem zu vermissen, ist verständlich, denn es gab dir Hoffnung auf eine Gemeinsamkeit, verstanden werden und Liebe. Da er aber das genze Gegenteil davon war, kann ich dich nur beglückwünschen, ihn los zu sein.
Es ist davon auszugehen, dass er es wieder versuchen wird, dich zurück zu holen, denn sein Spielball ist nun weg. Bleib ganz bei dir und tu dir das nie mehr an.
Viel Kraft für dich angel
***Und immer, wenn du die Antwort hast, stellt das Leben eine neue Frage*** 🌻✨🎈
Er hat es akzeptiert, ich hatte ihn per WhatsApp gebeten seine Sachen abzuholen und das ich sie dann vor die Tür stelle. Zu dem Zeitpunkt wollte ich ihn auch nicht mehr sehen, da er mir die Wochen zu vor schon persönlich aus dem Weg gegangen ist und ich nicht fand, dass er mich dann zum Abschluss sehen braucht. Darauf kam nur ein "Aller hopp 😂" und gefühlte 5 min später, hatte er auch schon die Sachen abgeholt. Wir hatten uns noch auf den gängigen Medien gefollowed und haben die Stories des anderen angesehen, aber da hatte ich ihn dann auch rausgekickt, weil es ich gemerkt habe, dass es mir nicht gut tut und ich ja auch nicht mehr wollte. Danach kam garnichts mehr. Einfach Stille.
Danke noch für eure lieben Worte, dass bedeutet mir in der schweren Zeit viel. Mir ist unbegreiflich warum man so mit einem Menschen umgeht, ich habe das noch nie verstanden, denn am Ende wollen wir doch eigentlich alle nur so geliebt werden wie wir sind. Ich empfinde das auch als Zeitraub nicht nur als Energieverschwendung, da ich mir immer Kinder gewünscht habe und ich aktuell auch das Gefühl habe, dass ich nie wieder jemanden an mich ranlassen kann nach der Geschichte und zum Familiegründe braucht es schließlich auch Stabilität, die ich psychisch einfach nicht mehr habe. Es ist echt hart und wie ich mich um mich selber kümmern soll, weil ich aktuell garnicht, ich finde nicht mal richtig Kraft was zu essen. Das Einzige was ich aktuell immer mache ist mit meinem Hund spazieren zu gehen, er ist mein einziger Halt.
von seiner Seite sieht es so aus, dass ihm die Trennung wenig ausmacht. Du hast nicht viel verloren an dem.
Ja, ich finde es sehr gut, dass du um deinen Hund dich kümmerst, mit ihm raus gehst. Für ein Lebewesen da zu sein, ist doch immer eine lohnenswerte Aufgabe. Gib deine Familienpläne nicht auf. Die Zeit wird dir noch Gelegenheit geben, diese zu verwirklichen. Nein, es ist nicht leicht, den richtigen Partner zu finden, manche haben Pech und müssen Fehlgriffe verkraften. Aber das ist kein Grund den Kopf für immer in den Sand zu stecken. Es kommen wieder bessere Tage :)
ich glaube nicht, dass ihm das völlig kalt lässt. Jeder Mensch hat Gefühle nur nach so einem Schock, ist es schwer seine zu sehen. Es ist gerade so eine neue Situation für dich, in deinem Kopf ist sie bereits angekommen aber dein Herz braucht noch Zeit. Es braucht Zeit, bis es lernt endlich frei zu sein. Die Gefühle deines Herzens waren ständig abhängig von ihm und nun kann es wieder atmen, wieder zu dir finden.
Verkrampfe dich jetzt nicht. Lass die Gefühle zu und kontrolliere deine Atmung. Tiefe Atemzüge beruhigen und öffnen. Sie öffnen alles verstopfte, traurige, verletzte. Es ist ein Neuanfang für dich und du weißt es ist das beste für dich. Das dauert nur noch ein bisschen bis es in deinem Herzen ankommt. Viel Kraft wünsch ich dir!
Es tut mir sehr gut eure Texte zu lesen, ich habe mich jetzt dazu entschlossen eine Woche zu meiner Mutter zu ziehen um mal meiner Wohnung und auch den Erinnerungen an die gemeinsame Zeit zu entfliehen. Sie wird mir auch helfen die Wohnung umzugestalten, damit ich wieder das Gefühl bekomme, dass ich hier Zuhause bin und in Sicherheit. Ihr habt mich bestärkt, dass der Entschluss so schwer er auch war, der Richtige war. Und ja @Johannabkm du hast absolut Recht damit, dass mein Kopf es schon weiß, aber mein Herz die Tatsache noch nicht ertragen kann. Ich fühle mich so bitterlich enttäuscht, da ich mit so guten Absichten in diese Beziehung gegangen bin. Vielleicht mag es ihn irgendwie berühren, aber ich denke nicht, dass sein Herz so leidet wie meins, denn ich bin überzeugt davon, dass er nicht weiß was Liebe wirklich bedeutet. Ich werde versuchen die Ratschläge mit dem Atmen umzusetzen, bis jetzt klappt es ganz gut und hoffe, dass jetzt kein so ein heftiger Nervenzusammenbruch mehr kommt.
29.01.2021 19:24 (zuletzt bearbeitet: 29.01.2021 19:26)
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