ich lese hier schon seit einiger Zeit still mit und mich bewegt jede einzelne Geschichte sehr. Ich sehe sehr viele Parallelen zu meiner Ehe und vorallem sehe ich wie doch jeder seine eigene Sichtweise hat und seine Realität. Vielleicht hat mich das solange aushalten lassen, vielleicht war das der Grund für die Hoffnung die ich all die Jahre hatte und die dazu führten eben nicht alles abzubrechen sondern Chancen zu geben und an den Problemen zu arbeiten. Ich frage mich wann denn genug ist? Wann ist der Punkt wo man merkt, bis hier hin und nicht weiter? Mein Mann und ich sind seit 15 Jahren zusammen, 11 davon verheiratet, und haben 2 Kinder. Für ihn ist alles in bester Ordnung, er liebt mich und die Kinder, so sagt er. Das Problem bin sein Jahren ich, die Probleme macht wo keine sind. Ich merke immer mehr wie ich psychsich und physisch abbaue. Ich gucke auf mich, versuche meinen Anteil an unserem Dilemma, welches ja nur ich sehe, zu entschlüsseln. Ich muss dazu sagen, ich bin eher eine Person die dazu neigt, ihre Bedürfnisse hinten anzustellen. Mein Mann ist wohl tatsächlich der gesündere Part. Von Anfang an habe ich mein Leben zurück gestellt, ohne das er es verlangt hat. Für mich war es normal, ich dachte nur so funktioniert Beziehung. Nun sitze ich hier mit fast 40 Jahren und weiß nicht wer ich eigentlich bin. Innerlich fühle ich nichts mehr außer Wut, wahrscheinlich auf mich selber. Ich bin nicht in der Lage eine Entscheidung zu treffen, da ich nicht weiß ob mein Mann tatsächlich recht hat und ich diejenige bin, die das Problem ist. Meine Wahrnehmung, meine Gefühle.
Liebe Beysah, deine Zeilen kommen mir sehr bekannt vor. Ich hatte etwa zur gleichen Zeit wie du (14 Jahre Partnerschaft, 2 Kinder, Ende 30) eine sehr ähnliche Krise. Ich hätte es nur nie so klar formulieren können wie du. Im Gegensatz zu dir habe ich weiter und weiter "durchgehalten" bis nichts mehr ging und es dann tatsächlich zur Trennung kam. Aber das muss nicht passieren. Es ist natürlich von hier aus nicht möglich zu sagen, ob es für euch noch eine Chance gibt. Aber vor allem darfst du jetzt herausfinden wer DU bist! Deine Wut ist verständlich, du hast dir selbst Gewalt angetan, indem du dich so zurückgenommen hast und das geht an irgendeinem Punkt nicht mehr. Ich habe es damals genau so gemacht und ich erinnere mich noch WAS für eine Wut ich hatte, unglaublich! Viele Frauen (vielleicht alle??) bekommen in ihrer Erziehung und ihrem Aufwachsen mitgegeben, dass es richtig ist, sich so hinten an zu stellen, immer fürsorglich zu sein für andere, nichts für sich selbst zu wollen. Dabei sind wir der energetische Mittelpunkt unserer Familien! Wenn du ausblutest dann bricht das ganz System irgendwann zusammen. Du hast jetzt etwas Entscheidendes erkannt und nun kannst du Schritte einleiten, dich selbst und deine Bedürfnisse zu entdecken und zu erfüllen. Vielleicht auch mit professioneller Hilfe? Du bist noch jung, es ist so vieles möglich! Alles Liebe für dich, Mari
Vielen Dank für deine Antwort. Das bedeutet du hast dich nach der Trennung wiedergefunden? Was genau meinst du mit "bis nichts mehr ging"?
Ich habe das Gefühl das nichts mehr geht, ich funktioniere nicht mehr. Ich müsste stark sein, vorallem für meine Kinder. Was aber, wenn dies nichts mit meiner Beziehung zu tun hat, wenn ich das Problem bin. Wenn ich mich trenne und meinen Kindern damit schade. Ich sehe bei meinem Mann nicht das er mich liebt. Er sagt es, ja. Aber das steht im totalen Gegensatz zu seinen Taten. Enttäuschungen und Lügen werden abgetan, er lebt sein Leben wie ein Single.
Wenn ich ein Gespräch suche wird geblockt. Ich bilde mir alles ein, sowas hat er nie gesagt oder gemacht. Es gab schon Momente wo ich gehen wollte, da wurde versprochen oder an mein Gewissen appelliert. Denk an die Kinder, es ist nichts los du bildest dir alles ein. Mittlerweile weiß ich nicht mehr ob ich mir trauen kann. Ich weiß nur, ich gehe unter.
Liebe Beysah, "bis nichts mehr ging" heißt in diesem Fall: Ich hatte so viel angestaut dass ich nicht einen Tag länger so weitermachen wollte. Wir konnten leider damals gar nicht miteinander reden, es gab nur noch furchtbaren Streit und so bin ich regelrecht geflohen, was ich mir bis heute nur schwer verzeihen kann. Drei Monate habe ich bei wechselnden Freunden verbracht, ein halbes Jahr lang gab es keinen Kontakt zu meinen Kindern. Das wünsche ich niemandem, es so weit kommen zu lassen. Die Zeit hat viele Wunden geheilt, aber mich packt immer noch ein gewisses Grauen wenn ich an diese Monate denke. Ich musste dann alles von Null wieder aufbauen, alles neu finden: Wohnung, Job, Freunde, die Beziehung zu den Kindern. Auch wieder eine neue Liebe irgendwann. Und mit mir selbst klarkommen - das finde ich bis heute das Schwierigste. Wenn dein Mann ein Gespräch abblockt, dann such dir andere Menschen zum Reden. An therapeutische Hilfe ist oft nur mit langen Wartezeiten zu kommen - falls du noch tiefer schauen möchtest - aber es gibt z.B. Beratungsstellen die nichts oder wenig kosten. Vielleicht unterstützen dich auch Freunde oder Familie? Ich denke es ist ganz schwer das alles alleine durchzustehen und wieder einen Durchblick zu bekommen. Hast du ein Netzwerk? Liebe Grüße, Mari
Ich kann mir sehr gut vorstellen wie schwer die Zeit für dich war und es zeigt auch unter welchem Leidensdruck du gestanden haben musst, sonst wärst du diesen Schritt bestimmt nicht gegangen. Und wenn man bedenkt das man in solch einer Situation sowieso am Ende seiner Kräfte ist erfordert es auch ein ganze Portion Mut.
Ich mache viel mit mir selber aus. Bedeutet ich habe nicht mit Freunden, Bekannten oder der Familie darüber geredet. Irgendwie hatte ich immer die romantische Vorstellung das man als Paar gemeinsam Krisen bewältigen muss. Mir ist Ehrlichkeit, Loyalität und Treue sehr wichtig. Mit anderen zu reden sah ich immer als Verrat an. Im Nachhinein hat mich dies wahrscheinlich in diese Situation gebracht. Denn da mein Mann nicht sehen wollte oder reden, habe ich es alleine versucht. Innere Kind Arbeit etc. Das ich hier schreibe hat mich auch Überwindung gekostet. 😂 Aber du hast recht, alleine schaffe ich es nicht. Ich danke dir für deine Worte.
das kommt mir so bekannt vor... Mit 30 hatte ich ähnliches "Erwachen", aber für meinen damaligen Mann und meine Kinder habe ich mich zusammengerissen und weiter gemacht. Ich bin innerlich immer mehr abgestumpft, habe meinem Exmann den Rücken frei gehalten für Arbeit, Freunde und Hobbys und ich habe mich ausschließlich um die Kinder gekümmert. Mit 38 ist es dann bei mir zum Zusammenbruch meines Lebens gekommen, als mich jemand gefragt hat, ob ich glücklich bin. Die gefährlichste Frage auf der Welt, wenn man tatsächlich anfängt darüber nachzudenken... Tja, dann ging alles ganz schnell. Im Endeffekt habe ich festgestellt, dass ich NICHT glücklich war, ich habe mich im Laufe der Zeit irgendwo verloren und habe nur noch funktioniert. Aber glücklich? Wirklich lieben und leben? Nein...
Also kam es zur Trennung, ich brauchte in erster Linie Abstand. Mein Exmann hat das nicht verstanden, war in seinem Stolz verletzt, hat geweint, getobt und mich dann rausgeschmissen. Nicht am selben Tag, aber ich habe ihn von einer Seite kennengelernt, die ich nie für möglich gehalten hätte. Es war eine schwere Zeit, für uns beide, für die Kinder. Viel Tränen, viel Frust, Streit, Despressionen, Therapie ... - aber auch endlich wieder Freude und Gefühle. Ein Aufbrausen aller Gefühle durcheinander.
Ich habe damals (2018) meine Familie verloren, aber mich wiedergefunden. Und ganz ehrlich? Ich würde es mit dem heutigen Wissen wieder so machen. Ich bin jetzt 43, das Verhältnis zu meinem Exmann ist schlecht, mein Sohn (18) hat psychische Folgen der ganzen Situation unterstützt mich aber trotzdem in allen Entscheidungen, meine Tochter (16) ist froh, dass ich es gemacht habe. Und ich habe mich neu verliebt - so richtig. Und was am allerwichtigsten ist: Ich liebe mich wieder selber!
Also such dir Hilfe, such dir Unterstützung und pass auf, dass Du Dich selber nicht los lässt. Dann kann alles gut werden!
Das klingt nach einer sehr schweren Zeit aber wenn du rückblickend nichts bereust, hast du alles richtig gemacht. Habe ich es richtig verstanden, dass du erst kurz vor der Trennung gemerkt hast wie unglücklich du eigentlich die ganze Zeit warst?
Meine größte Angst ist es, einen Entschluss zu fassen, der meinen Kindern schadet. Besser gesagt etwas zu zerstören was eigentlich gut war, nur ich habe es nicht gesehen. Dann Frage ich mich Habe ich zu hohe Erwartungen? Darf man überhaupt erwarten? Sollte man jeden so nehmen wie er ist und sich einfach damit arrangieren?
Ich weiß jeder würde sagen höre auf dein Gefühl, was sich nicht gut anfühlt ist falsch. Und genau das ist mein großes Problem. Fühle und sehe ich es richtig?
Das ambivalente Verhalten meines Mannes über Jahre, hat mich zutiefst verunsichert. Worte und Taten im totalen Gegensatz.
Ich wäre froh wenn es mal einen Streit geben würde, wenn er das bestätigen würde was ich seit Jahren innerlich fühle und auch glaube zu sehen. Dann wäre es für mich bestimmt leichter eine Entscheidung zu treffen.
Ja, erst kurz vor der Trennung habe ich definitiv gemerkt, dass ich unglücklich bin. Mein Exmann hat mich am 13.06.2018 gefragt, ob ich ihn noch liebe. Meine Antwort war "ich weiß es nicht" und ich wusste es tatsächlich nicht...
Eine Paartherapie hätte MIR zu dem Zeitpunkt nichts gebracht, weil ich einfach zu abgestumpft, zu emotionslos, zu tot war. Dabei bin ich ein extrem sensibler und emotionaler Mensch und heule selbst bei Zeichentrickfilmen - jetzt, wo ich endlich wieder fühlen kann. Aber so wie du schreibst könnte dir / euch eine Paartherapie helfen. Jemand, der euch beiden hilft, das auszusprechen und deutlich zu machen, was euch voneinander entfernt. Ich an deiner Stelle würde deinem Exmann den Vorschlag machen. Vielleicht mit den Worten "ich selber merke, dass ich mir im Wege stehe und nicht alles ansprechen kann, was mich beschäftigt. Ich würde aber gerne meine Sorgen mit dir teilen und verarbeiten. Ich glaube, dafür brauche ich Hilfe..."
Und mal am Rande: Für Kinder ist eine lieblose Beziehung, die nur zum Wohle der Kinder geführt wird genauso schrecklich wie eine Trennung. Meine Tochter liebt meinen neuen Partner und hat ihn - als er mir dieses Jahr einen Antrag gemacht hat - sogar gefragt, ob er sie mit ihren dann 18 Jahren (wir heiraten 2025) adoptieren könnte.
Sorry, diese Antwort hatte ich schon gestern getippt. Aber durch die Arbeit vergessen auf speichern zu drücken
Aber natürlich 😉 Ich bin froh den Mut gehabt zu haben mich hier in diesem Forum anzumelden.
Mein Mann ist jetzt für 3 Wochen in den Urlaub zu seiner Familie geflogen. Vielleicht finde ich die Zeit in Ruhe nachzudenken. Ohne dieses Gefühl nicht atmen zu können.
Es ist schon komisch wie jemand sich einsam fühlen kann innerhalb einer Beziehung. So einsam habe ich mich damals als Single nicht gefühlt.
3 Wochen können eine lange Zeit sein. Aber sie können auch wie im Fluge vergehen, wenn man endlich wieder atmen kann... Nimm dir Zeit uns mach lauter schöne Sachen für dich. Genieße es!
eine Woche ist schon rum und ja JoAn, sie verging wie in Flug. Ich merke wie ich in der Zeit immer klarer in meinen Gefühlen werde und bin mir zur Zeit sicher, dass die ganzen Jahre tatsächlich so waren wie ich es fühlte. Ich weiß nicht wieso mein Ehemann in mir so eine Unsicherheit auslösen kann. Es ist zum verrückt werden. Ich kann jetzt wo ich alleine bin, sogar erkennen was dieses Gefühl ist, welches mich immer wieder zurück wirft. Ich habe die ganzen Jahre so viel nicht sehen wollen, habe immer in der Hoffnung auf Besserung Verständnis gezeigt, mich so sehr angepasst.
Das alles aufzugeben löst in mir ein Gefühl des Versagens aus. Ich habe es nicht geschafft und ich war es auch nicht Wert. Ich bin mir ziemlich sicher, wenn mein Ehemann wieder da ist, wird er versuchen mir einzureden, ich bilde mir alles ein, ich zerstöre eine heile Familie. Ich werde verantwortlich sein für das psychische Leid was meine Kinder erleben werden. Und er wird der Trennung nicht zustimmen. Für ihn bin ich nicht zurechnungsfähig. Er wird nicht gehen und ich werde keine Möglichkeit haben eine Wohnung zu suchen weil er für uns den Unterhalt verweigern wird. Den Unterhalt einklagen würden Kosten bedeuten, die ich nicht zahlen kann. Eine Trennung innerhalb der Wohnung schaffe ich nicht. Erstrecht nicht wenn mein Ehemann der Trennung nicht einwilligt.
Ich habe kein Einkommen, keine Kontakte wo ich hin könnte, möchte meine Kinder, vorallem meinen Sohn nicht aus der Umgebung nehmen, Schule Freunde etc.
Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Wie bereite ich eine Trennung vor, wenn der Partner sich quer stellt. Ich habe mich so abhängig gemacht. Sicherlich habe ich auch einen großen Anteil an dem scheitern unsere Ehe. Es ist nie 100 Prozent der eine Teil einer Beziehung. Aber wie schaffe ich den Absprung.
Und wie sage ich es meinem Sohn? Ein gemeinsames Gespräch wird es nicht geben, ich muss es alleine machen. Meine Tochter ist noch klein, um sie mache ich mir weniger Sorgen.
Ich habe mit einer Anwältin gesprochen, um das Trennungsjahr einzuleiten brauche ich eine Wohnung. Aber ich bekomme keine Wohnung ohne Nachweis von Gehalt. Und den habe ich nicht. Alles läuft über meinen Ehemann.
und das zum Beispiel meinte ich unter anderem mit schweren Zeiten... Eine Trennung ist hart, nicht nur für den, der Verlassen wird.
WIe alt sind deine Kinder? Bis 18 Jahre kannst du beim Jugendamt eine Beistandschaft beantragen (das Thema habe ich jetzt nach 5 Jahren Trennung und mein Exmann wollte nichts für die Kinder zahlen obwohl sie 100% bei mir sind seit diesem Jahr). Die kümmern sich um alles und sind da auch recht flott und hart - keine Chance für deinen Mann zu sagen er will nichts zahlen. Für Kinder ab 18 kann man beim Amtsgericht in Kooperation mit dem Jugendamt einen Antrag auf Beihilfe für Rechtsberatung beantragen. Dann kann man sich zumindest einen Fachanwalt leisten.
Das sind natürlich erst Wege die du nach einer Trennung der Haushalte einleiten kannst.
Ich habe vor 5 Jahren nur 20 Stunden pro Woche gearbeitet - hatte allerdings das Glück, dass ich auf Vollzeit aufstocken konnte. Wenn du nicht arbeitest frag mal beim Einwohnermeldeamt / Agentur für Arbeit nach Wohngeld und Bürgergeld und in diesem Zusammenhang auch nach einer Wohnung. Früher gab es solche Stellen wie "Profamilia" wo man sich kostenlos Hilfe holen konnte. Außerdem würde ich einen Anwalt fragen. Soweit ich weis steht dir dann auch noch Ehegatten- und Trennungsunterhalt zu wenn du kein Einkommen hast... (das hab ich aber nie in Anspruch genommen, daher keine Ahnung).
Ach ja, und ich habe die Trennung damals am 13.06. ausgesprochen. Ausgezogen bin ich zum 01.11. - aber die Trennung gilt seit dem 13.06., da wir uns auch im Haus räumlich getrennt haben (ich habe auf dem Sofa geschlafen).
Wenn du ganz viele Nerven hast könntest du (falls ihr beide eingetragene Eigentümer oder Mieter seid) dich auch schlau machen, ob nicht ER die Wohnung verlassen MUSS, damit die Kinder mit dir in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können (beim Anwalt) - aber auch dazu hatte ich zum Zeitpunkt der Trennung keine Nerven...
Hast du in deiner Nähe Freunde oder Verwandte, bei denen du wenigstens vorübergehend unterkommen kannst? Ich konnte zum Glück zu meiner Mutter (von August bis zum Umzug in die Wohnung), zu Hause ging es da dann gar nicht mehr... Ansonsten auch hier der Weg zum Jugendamt - vielleicht haben die Adressen oder Kontakte.
Vielen Dank für deine hilfreichen Tipps JoAn. Bisher hatte ich ja nur ein Gespräch mit einer Anwältin für Familienrecht. Meine Familie wohnt nicht in unmittelbarer Nähe, sonst könnte ich sicher zu denen. Mein Sohn ist 12 Jahre alt. Er ist ein sehr sensibler Junge. Ich denke er weiß oder merkt auch schon dass unser Familienleben nicht normal ist. Meine Tochter ist 2 Jahre alt. Theoretisch leben mein Mann und ich schon seit drei Jahren getrennt. Jeder hat seinen Raum, keine Unterhaltungen, keine gemeinsamen Aktivitäten oder Aktivitäten mit den Kindern etc. Aber das zählt laut Anwältin leider nicht. Ich kann ihn auch nicht zwingen oder (zwingen lassen) die gemeinsame Wohnung zu verlassen. Dafür müsste es besondere Gründe geben.
Diese Gedanken die ich habe kamen nicht plötzlich und du hast recht, es gibt bei einer Trennung keinen Guten und Bösen. So einfach ist es leider nicht. Aber ich denke es gibt schon einmal den Part der daran arbeiten möchte und der Part, dem genau diese Arbeit zu viel ist. Ich habe irgendwann aufgehört daran zu arbeiten und habe resigniert und so gelebt.
Ich werde nächste Woche beim Jugendamt anrufen, danke nochmal für den Tipp. Kommen Kosten auf einen zu wenn man eine Beistandschaft beantragt? Und wie war es bei dir mit der Wohnsituation? Wir sind beide im Mietvertrag und ich denke es wird auch nicht so leicht da einfach alleine heraus zu kommen. Weiß ich aber nicht, muss ich mich auch erst informieren.
Nein, die Beistandschaft kostet nichts. Da handelt das Jugendamt im Interesse des minderjährigen Kindes. Aber ich glaube, das geht erst bei getrennten Wohnverhältnissen. Frag einfach mal nach. Wenn sie dir jetzt nicht helfen können, dann haben sie bestimmt Adressen oder Anlaufstellen für dich !
mir bleibt gerade ein wenig die Luft weg: ich bin zufällig auf dieses Forum gestoßen und was ich von dir lese, beschreibt 1 : 1 meine momentane Situation. Es tröstet so sehr zu wissen, dass sich jemand in genau der gleichen blöden Situation befindet. Ich bin sehr gespannt, wie es bei dir weiter geht.
Hallo Beysah, JoAn hat dir sehr wichtige Tipps geschrieben, wie es weiter gehen kann, wenn du dich trennst. Erkundige dich unbedingt und frage um Rat. Dein Mann hat es sich bequem gemacht in eurer Ehe und es ist noch bequemer, alles auf dich zu schieben, dein Verhalten sei schuld, sonst wäre alles in Ordnung. Genau das ist es nicht, er ignoriert dich und deine Bedürfnisse und es ist ihm sch....egal, wie es dir geht. Ganz wichtig: Lass dir keine Schuldgefühle machen, lass dir nicht gefallen, dass du ständig deines eigenen Willens beraubt wirst. Informiere dich beim Jugendamt über diese Beistandschaft, such dir dann eine Wohnung. Dass er die Wohnung verlassen muss, wäre das Beste, ist aber schwierig, er müsste dich und die Kinder schlagen oder bedrohen. Du schreibst, ihr lebt sowieso schon wie getrennt. Solange du noch mit ihm wohnen musst, dann handle danach, wie getrennt. Versuche nicht mehr mit ihm zu reden oder etwas zu erklären, das ist sinnlos und raubt dir nur Energie. Vor allem: Du bist nicht schuld, du bist nicht schuld, du hast nichts falsch gemacht.!!!
Alles, alles Gute angel
***Und immer, wenn du die Antwort hast, stellt das Leben eine neue Frage*** 🌻✨🎈
ich hoffe euch geht es gut. Wochen sind vergangen und es ist viel passiert. In der Zeit wo ich alleine mit den Kindern war habe ich sehr viel Kraft tanken aber auch einiges behördlich in Erfahrungen bringen können. Zudem war ich bei meiner Hausärztin und wurde dort auf den Kopf gestellt. Ich hatte ja erwähnt das es mir psychisch wie physisch nicht gut geht. Laut Ärztin bin ich kerngesund. Also bin ich jetzt in psychologischer Behandlung. Das ist auch gut so , denn nachdem ich mir ein eigenes Konto aufgemacht habe und aus dem gemeinsamen Konto raus wollte, welches der Unterschrift meines Mannes bedarf, habe ich gesehen was in der nächsten Zeit alles auf mich zukommen wird. Ich habe gesehen was mit ihm passiert wenn ich mich nicht mehr anpasse und das war sehr erschreckend. Wie ich schon befürchtet habe, wird er nicht gehen und ich sehe keinen Cent wenn ich ausziehe. Den Unterhalt muss ich einklagen, habe aber kein Geld für den Anwalt. Das Trennungsjahr muss in dem Fall in getrennten Wohnungen statt finden, da er defintiv später sagen würde, wir haben nicht getrennt gelebt und dann müsste mein Sohn als Zeuge fungieren. Das will ich nicht. Und ich bekomme keine Wohnung ohne Einkommen. Ich bin nicht Burgergeld berechtigt. Sein Druckmittel ist.:"bleibe ich hier haben die Kinder und ich Geld und ein Dach über dem Kopf." Gehen wir, ist es unser Pech. Zudem ist meine psychische Verfassung für ihn ein gefundenes Fressen um es gegen mich zu verwenden. Der Termin beim Jugendamt war leider auch sehr ernüchternd. Nach dem Gespräch hatte ich ehrlich gesagt das Gefühl als wären sie eher auf der Seite meines Mannes. Also was werde ich jetzt tun. Ich hole mir mein Leben zurück. Mir war vorallem wichtig zu wissen ob ich meinem Gefühl trauen kann, meiner Wahrnehmung. Und Jaaaa ich kann mir vertrauen. Ich bin zwar kaputt aber das ist nichts was man nicht reparieren kann. Ich hole mir meine Kraft wieder, die ich brauche um das alles in die Wege leiten zu können. Ich werde ergründen wieso ich mich überhaupt die ganzen Jahre so sehr angepasst und zurück genommen habe, wieso ich immer Verantwortung für alles übernehmen muss und nicht einfach sein kann, wer ich bin. Ich denke wenn ich das schaffe, werden sich viele Dinge von selber erledigen. Mit jedem Schritt den ich unabhängiger werde, werde ich mehr von seiner anderen Seite sehen. Das ist mir bewusst geworden. Bisher kam es dazu nie, da ich ein sehr harmoniebedürftiger Mensch bin und auch schnell verunsichert werden kann. Damit ist jetzt Schluss.
Liebe Caro, ich weiß nicht ob du dich bisher getraut hast deine Geschichte hier zu erzählen. Falls nicht, trau dich.
Liebe JoAn, danke dir nochmal für die wirklichen hilfreichen Ratschläge.
Und liebe angel, auch dir danke ich für deine aufbauenden Worte.
Zum Schluss noch etwas was meine Therapeutin mir in unserer letzten Sitzung gesagt hat ,als ich meinte in mir ist nur noch Wut. "Wut ist etwas was man bei einer Trennung unbedingt braucht, denn wenn man sie nicht fühlt,kann man sich nicht lösen"
Schön, mal wieder von dir zu hören. Allerdings sehr traurig, was du bisher in Erfahrung gebracht hast. Komisch, bei mir war das Jugendamt sehr schnell. Zumindest für meine Tochter. Als ich meinte, dass mein Exmann keinen Unterhalt zahlt, hat sich das Jugendamt sofort für sie eingeschaltet, weil sie noch nicht volljährig ist. Das Jugendamt hat meinen Exmann angeschrieben und um Offenlegung seiner Gehaltsunterlagen gebeten. Und dann haben sie ihn zum Unterhalt verdonnert. Aber zu dem Zeitpunkt lebten die Kinder natürlich auch bei mir und waren bei mir gemeldet. Vielleicht ist es das, was bei dir noch fehlt …
Kraft sammeln, ist ein gutes Vorhaben. Du wirst viel Kraft brauchen, aber ich bin mir sicher, dass du es schaffst!
Es ist schon ein Riesen Schritt, dass du dir Hilfe gesucht hast und deine Therapeutin hat sehr kluge Worte gewählt. Ich hoffe, dass sie dir gut durch die Zeit helfen kann. Ich hab mir immer wieder vor Augen geführt, dass es eine Zeit lang bergab gehen muss, damit es auch wieder bergauf gehen kann.
Halte durch und verliere nicht die Hoffnung💪🏻
Liebe Grüße JoAn
JoAn
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
ich denke auch sobald ich eine Wohnung habe und alleine lebe mit den Kindern, wird das Jugendamt da auch schon helfen. Jetzt war es halt in deren Augen eher ein denunzieren. Also bleibt mir ja nichts anderes übrig als diesen Weg zu gehen. Das wird bestimmt nicht einfach, aber es muss sich ja was bewegen. Ein Stück weiter bin ich ja bereits. Ich bin mir zumindest sicher das es keinen Sinn mehr macht und das ich meinem Gefühl trauen kann und darf. Mit euch zu reden und hier viel zu lesen hat da sehr geholfen.
es gibt ja noch andere Stellen, die auch bei der Wohnung unterstützen können. Wohngeld oder ein Wohnberechtigungsschein (§5 oder §8 - ich weiß es nicht mehr) sind da nur die Sachen, die ich noch im Kopf habe. Wenn du so einen Wohnberechtigungsschein hast, dann kannst du dich auch auf Wartelisten bei den Vermietungsunternehmen setzen lassen.
Ich kann nur noch einmal Profamilia empfehlen - ich wünschte, ich wäre damals dort gewesen...
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18.07.2023 07:06
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