Hallo,

Ich bin schon länger stiller mitleser, doch nun muss ich mir meine Situation von der Seele schreiben.

Ich bin 32 Jahre alt, verheiratet seit 3 Jahren. Meine Frau und ich sind seit 6 Jahren zusammen und haben 2 wundervolle Kinder, 4 und 1 Jahr alt.

CA seit 1 Jahr also seit der Geburt unseres Sohnes, habe ich bereits bemerkt, dass die Gefühle für meine Frau sehr sehr gering sind bzw eigentlich so gsrnicht mehr existieren. Das zeigt sich leider auch im Alltag indem für sie wichtige Sachen, mir selbst als unwichtig erscheinen und ich auch dementsprechend mit Desinteresse reagiere...
Das ist mir vor ein paar Monaten (warum auch immer) bewusst geworden. Ich schlug damals vor dass wir uns trennen sollten, da wir beide noch jung sind und wir nicht unsere Zeit verschwenden sollten... Da sie Gefühle für mich hat, war sie natürlich dagegen, nach einer kurzen Bedenkzeit entschied ich mich dafür, weiter bei ihr zu bleiben, wir sprachen uns aus, und jeder versuchte sich zu verbessern in der Hinsicht auf die Dinge die den anderen stören (Haushalt etc). Doch nun ist es wieder so, dass diese Gedanken nicht weg sind.. Ich bin im zwielspalt mit mir selbst was denn das richtige ist... Soll ich die Ehe aufrecht erhalten und bei meiner Familie bleiben in der Hoffnung das die Gefühle wieder kehren? Soll ich meinen Weg gehen und mich entgültig trennen und mir eine Wohnung suchen? Ich Weiss dass das hier keiner beantworten kann, ich selbst kann es ja nicht. Das die Luft raus ist bei 2 Kindern ist auch verständlich. L

Ich bin normalerweise ein Bauch Mensch. Doch bei beiden Optionen habe ich Bauchschmerzen..

Kann hier vielleicht jemand über eine ähnliche Situation berichten? Hat es denn geklappt zwanghaft zu versuchen gefühle wieder herbei zu führen, oder ggf auch das Gegenteil, es probiert und dann doch gescheitert?

Es tut mir so weh meine Frau so zu sehen, sie möchte auch Klarheit und auch wenn wir uns soweit gut verstehen nach der Aussprache, macht sie mir dennoch Vorwürfe die Ehe einfach so weg zu werfen. Sie argumentiert damit, dass es in einer Ehe auch schlecht Zeiten gibt und man dafür kämpfen muss. An sich hat sie ja recht, aber ist es denn sinnvoll für beide eine Ehe zu führen ohne Klarheit ob man sich <berhaupt noch liebt?

Ich hoffe ich konnte meine Situation einigermaßen beschreiben und würde mich <ber tips und Erfahrungen sehr freuen.

Hallo Papa 123usw,

seit der Geburt des Sohnes hast du keine Gefühle mehr für deine Frau, kannst du erklären warum?
Du bist noch sehr jung, ihr habt zwei kleine Kinder und du willst alles hinschmeissen.
Du schreibst, bei zwei Kindern sei die Luft raus, als wär das ganz normal.
Hallo? Das ist nicht normal, vllt. nach vielen Jahren, wenn der Papa in die Midlif Crisis kommt, aber jetzt.
Tatsächlich ist es, wie deine Frau sagt, es gibt auch schwierige Zeiten, nie ist es nur rosig und die Ehe aufregend, es gibt nicht immer nur fun.
Und ja, um die Partnerschaft sollte man kämpfen.
Ich finde es erschreckend, wie gefühllos du über deine Frau schreibst und du deine Familie verlassen willst.

Tut mir leid, dass ich dir nichts positives schreiben kann.
Den Rat, den ich dir geben kann, wenn du wirklich nichts mehr für deine Frau empfindest, dann musst du es wohl tatsächlich beenden,
aber sei offen und fair.

Grüße
angel

Hallo, Papa 123456

so, du hast also "keine Gefühle" mehr für deine Frau. Das kann sein. Aber wenn du dich jetzt trennst und dir irgendwann die nächste suchst, wirst du auch für die nach einiger Zeit "keine Gefühle" mehr haben, wetten? Der Rausch verfliegt, der Kick ist weg - und du bist wieder am gleichen Punkt. Die gute Nachricht: DA fängt die wahre Liebe überhaupt erst an. Wo man nicht fragt: was gibt der andere mir, was tut der für mein Wohlergehen, sondern: was kann ICH für den geliebten Menschen tun, wie kann ich zu einer guten und erfüllenden Beziehung beitragen, wie kann ich unser Familienleben bereichern. Wenn du mit sechzig nicht als drei mal Geschiedener auf einen Flickenteppich zurückblicken willst, sondern auf ein gutes, reiches Leben, dann tu JETZT was dafür. Es ist ein Segen, eine Frau zu haben, die dich liebt und zwei gesunde Kinder! Guck, dass du denen was mitgibst in dieser Welt: ein verlässliches, liebevolles Zuhause, einen stolzen Papa und ein Vorbild.

Sorry, aber es ist an der Zeit, dass eine Omi dich mal in den Arsch tritt...

Nichts für ungut.
Friedchen.

Hallo Papa123456,
ich möchte Dir ein bisschen Mut machen!

Immerhin schreibst Du hier, das zeigt, dass Du zweifelst...
Obwohl Dein Nickname symbolisiert, dass Du mehr Deine Kinder und weniger Deine Frau in den Gedanken hast.
Ihr seid noch jung und Eure Kinder auch. Da lohnt es sich doch auf jeden Fall, in Eure Beziehungszukunft zu investieren.
Zum Beispiel, in einer Paarberatung zu versuchen, wieder zueinander zu finden.
Oder in der Beratung ggf. dahin zu kommen, dass eine Trennung besser scheint und miteinander entsprechende Absprachen zu treffen.
Dass Dir beide Optionen Bauchschmerzen machen, ist verständlich, denn Dein Gewissen ist in der Zwickmühle.
Du könntest auch für Dich selbst klären, wodurch Deine zunehmende Unzufriedenheit entsteht.
Dich fragen, was Du in Deiner Ehe vermisst und was Du dazu beitragen könntest, das zu ändern...
Wenn Du es so empfindest, dass "die Luft raus ist", dann versuche, Eure Ehe zu beleben.
Du schreibst, Deine Frau möchte Klarheit, aber bestimmt wünscht sie sich keine "klare" Trennung.
Für Deine Frau ist der Alltag mit 2 kleinen Kindern sicher auch nicht leicht.
Wenn Du Dich innerlich schon zu weit von ihr entfernt hast, wird Dich sowieso nichts zurückhalten können, zu gehen.

Viele Grüße,
Unglaublich_Traurig

Hallo Papa 124356,

auch ich möchte Dir Mut machen, denn es ist nicht ungewöhnlich, dass man als Paar verkümmert, wenn man in die Elternrolle gekommen ist.
Man kann alte Gefühle nicht einfach so wieder aktivieren, aber man kann neue entwickeln. Sich als Paar daran erinnern, was man am Anfang reizvoll fand, wo die Gemeinsamkeiten waren und vermutlich auch noch sind. Sich Inseln einrichten, die Kinder mal aus der Hand geben und Zeit für sich nehmen. Nicht gleich eine Entscheidung treffen für Alles oder Nichts, sich Zeit lassen und miteinander reden über das, was gerade den Zugang erschwert. Eine Paarberatung kann helfen, und wenn sie nur dazu diente, eine Trennung möglichst glatt hinzukriegen. Aber das wäre der letzte Schritt...
Ein so großer und massiver Einschnitt in das Leben aller Beteiligten wie eine Trennung kann nicht spontan erfolgen, und Flauten muss man mitunter einfach überstehen. Gefühle für einen anderen Menschen bleiben nie stabil, sie ändern die Form, so wie man auch sich selbst immer wieder verändert. Das muss einen nicht in die Flucht treiben.
LG, Nirdna

*** Dieser Beitrag wurde von Nirdna erstellt. Aufgrund technischer Schwierigkeiten ist Nirdna nicht als Autor gekennzeichnet. ***