Ich hoffe auf ein paar Gleichgesinnte zu Treffen, eure ehrliche Meinung zu hören und endlich aus meinem Loch raus zu kommen. Vielen Dank vorab, das ihr euch für meine Geschichte interessiert.
Mein Mann und ich waren nun fast 3 Jahre zusammen, bis vor 7 Wochen alles zerbrochen ist. Wir haben uns von Anfang an super verstanden, hatten kaum Streit und alles lief super. Er brachte damals einen 3 jährigen Sohn mit in die Beziehung, um den ich mich sehr viel gekümmert hatte (seine Mutter war nicht so der Hit). Mein Mann ist Vollzeit berufstätig und führt nebenbei einen Kleinen Landwirtschaftlichen Betrieb. Somit hat er nie wirklich Zeit gehabt, wir haben von Anfang an kaum etwas unternommen und die Wochenenden habe ich ja meist auf seinen Sohn aufgepasst. Das alles war für mich okay, ich habe ihn so kennen gelernt und hatte nie ein Problem damit, das er so viel gearbeitet hat. Leider hat sich nach einem Dreiviertel Jahr rausgestellt das es nicht sein Sohn war, doch auch hier war ich für ihn da und wir haben das zusammen durchgestanden.
Kurz danach wurde ich schwanger, etwas überraschend da er durch Nierenkrebs im Kindesalter als fast zeugungsunfähig galt. Auch hier lief alles gut, 10 Tage vor der Geburt unseres Sohnes heirateten wir im kleinsten Kreis (wollten groß feiern wenn Corona rum ist und ich nicht mehr schwanger bin). Zu allem habe ich ihn niemals gedrängt, war eher diejenige die sagte wir sollten uns alles gut überlegen, aber er war immer sehr dahinter und wollte es unbedingt. Natürlich war ich mit unserem Sohn meist alleine, er ist im Oktober geboren, ab Dem folgenden Mai hat er seinen Sohn nur noch 1x die Woche, wenn überhaupt, gesehen. Er hatte die nächsten Monate auch nie Zeit, war ständig auf dem Traktor. Als ich dann im August mit meiner Familie in den Urlaub fuhr kam der große Knall. Er ging auf eine Feier seines Bruders, rief mich am frühen Abend betrunken an und erzählte mir wie witzig alles wäre. Natürlich war ich stinksauer. Er hatte 2 Tage vorher keine Zeit sich von seinem Sohn und mir zu verabschieden, aber hat dann Zeit sich stundenlang mit seiner Familie zu betrinken? Wie gesagt, Monate vorher hatten wir uns kaum gesehen. An dem Abend schrieb ich ihm eine Nachricht und sagte er solle wen anders verarschen, das ich auf seine Laberei von wegen keine Zeit nicht mehr reinfallen würde. Am nächsten Tag dann der Knaller. Ein junger Mann schrieb mir über Facebook das mein Mann mit seiner Freundin geknutscht hätte. Lange Rede, kurzer Sinn, natürlich fuhren wir nach Hause, er sagte mir das es ihm unendlich leid tun würde und versicherte mir das es nur ein Kuss war, weil sein kleiner Freund nicht groß werden wollte. Nach vielen Gesprächen haben wir uns entschieden weiter zu machen und ich habe ihm vergeben. In den nächsten Monaten distanzierte er sich immer mehr von mir, hatte viel Arbeit, die Arbeitsstelle gewechselt und zog sich immer weiter zurück. Bis er mir dann (natürlich auf Nachfrage meinerseits) mitteilte, er hätte keine Gefühle mehr für mich. 2 Tage später hatte er dann einen totalen Zusammenbruch und sagte ihm sei einfach alles zu viel. Mein erster Gedanke war Burnout oder Depression. Was dann folgte war noch schlimmer. Wir einigten uns darauf das er ein paar Tage in der Wohnung seiner Eltern unterkommt und das er sich Hilfe sucht. Hierbei unterstütze ich ihn auch, suchte nach einer Therapeutin, packte ihm seine wichtigsten Sachen und wir blieben in Kontakt. Nachdem mir dann wieder der besagte Freund von dem Mädel mit der er mich betrogen hatte kontaktierte und sagte das sie sich geküsst haben, brach meine Welt wieder zusammen. Nachdem mein Mann dann einen Tag lang „verschollen“ war, suchte ich ihn über Stunden und fand ihn nachts um halb 12 in seinem Auto. Wir redeten, er gestand mir das er mich mit der Sache im August belogen hatte, sie hatten damals Sex gehabt. Er gestand mir das er sie immer wieder (angeblich nur) geküsst hatte, und das sie am Vorabend wieder Sex hatten. Er sagte er dachte er hätte sich in sie verliebt, aber merkt jetzt das er das mit uns nicht aufgeben möchte. 7 Wochen vergingen nun, wir hatten noch 2 x Sex, haben jeden Tag telefoniert, er sagte mir immer wieder er hätte nichts mehr mit diesem Mädel gehabt, er wolle sie nicht, sieht sie nur als gute Freundin. Er hatte letzte Woche seine 6te Sitzung beim Therapeuten, wollte das ich die nächste mit besuchen würde. Wir haben ab und an was unternommen, wenn er seinen Sohn besucht hat war ich immer dabei. Er sagte mir wie oft das er mich nicht verlieren möchte, er mich braucht und ich die einzige sei mit der er über alles reden könnte. Dann letzte Woche der große Knall, nach langem ausfragen meinerseits hat er mir gesagt das er mich wieder belogen hat und öfter was mit diesem Mädel hatte in der ganzen Zeit. Sagt einerseits sie wäre ihm nicht wichtig, er hätte sie nur eingeladen wenn er dachte das ich jemanden anders hier hätte (was nicht der Fall war) und so weiter. Ich habe nun den Kontakt abgebrochen, natürlich geht es mir scheisse, ich liebe ihn immer noch irgendwo, aber weiß auch das eine Zukunft mit ihm völlig ausgeschlossen ist. Ich komm aber einfach nicht los, nicht so ganz. Mein Kopf weiß es ist aus und vorbei, aber durch den vielen Kontakt, viele seiner Äußerungen in den letzten Wochen waren wir ja irgendwie auch nie richtig getrennt. Ich weiß momentan einfach nicht wie es weiter gehen soll, sobald ich mich nicht beschäftige denke ich über all das nach, Hass, wut, Trauer wechseln sich ab mit Hoffnung. Und das gefühlt stündlich. Er hat mich mit allem alleine gelassen, dem Haus, dem Kind, den Tieren (wir haben einen Hund, Hühner und schafe), nichts interessiert ihn. Lediglich Geld steckt er mir zu, um sein Gewissen etwas zu beruhigen. Was denkt ihr, was kann ich tun um endlich einen Schlussstrich zu ziehen? Ist halt alles schwer, alleine wegen dem kleinen. Danke euch vorab!
Liebes Lenchen, das klingt ja alles nach einer sehr komplexen und schwierigen Situation. Du hast viel an Kraft, Liebe, Engagement in die Beziehung investiert, aber wenig Rückhalt bekommen, und doch weitergemacht. Die jüngsten Ereignisse waren für dich jetzt eine rote Linie. Nach einer so kurzen Zeit ist es ja kein Wunder, dass dir alles noch schwerfällt, du nicht loslassen kannst. Das dauert eine ganze Weile, noch dazu mit einem so kleinen Kind. Aber deine Entscheidung hast du getroffen, das ist schon ein ganz schöner Schritt, den du gegangen bist. Du schreibst, ihr hättet euch immer super verstanden, aber vielleicht gab es doch viele Punkte, die eigentlich schwierig gewesen sind. Auch für dich. Du schreibst, du weißt nicht, wie es weiter gehen soll. Wie stehen denn die Chancen für dich, eine eigene Wohnung zu finden oder zu finanzieren. Das wäre ein ganz wichtiger Schritt. Hast du Unterstützung durch Freunde oder Familie in dieser Situation? Sieben Wochen ist keine Zeit, um mit einer Trennung abschließen zu können. Das dauert eine ganze Weile, die Trauer ist schwer, aber sie ist wichtig, um selbst einen guten Abschluss zu finden. Und dann allmählich einen Weg für sich zu finden. Viel Kraft für dich in dieser ganz schwierigen Situation. Am Anfang ist es wichtig, jeden Tag für sich zu leben, anzunehmen. Mit der Zeit wird das leichter, und manchmal sieht man auch klarer. Ganz viele gute Wünsche Medea
Du hast Recht, 7 Wochen ist sehr kurz, aber trotzdem ist noch so viel passiert und es fühlt sich aktuell schon viel länger an.
Ich wohne nach wie vor in meinem eigenen Haus, mit meinem Sohn. Rückhalt bekomme ich von der Familie, als auch von Freunden. Eigentlich kann ich mich absolut nicht beklagen. Finanziell unterstützt er uns weiterhin, ich glaube das ist seine Art und Weise, sein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Eigentlich mache ich mir in der Hinsicht auch keinerlei Sorgen, vorher ging es ja auch. Gott sei Dank kann er mir hier nichts nehmen, all das habe ich vor unserer Beziehung gekauft. Ich habe kommenden Mittwoch einen Termin bei meiner Anwältin um alles bzgl Unterhalt etc zu klären. Wenn ich ihn in den letzten Wochen auf das Thema Scheidung angesprochen habe, sagte er nur es fühle sich falsch an und das er es nicht wollen würde. Wie kann man denn nach allem was passiert ist sowas sagen? Vor allem sagt er selber, er wäre angeblich lieber alleine aktuell, will keine Beziehung etc. Naja, seine „Affäre“ hat er aber ständig eingeladen. Irgendwie werde ich aus diesem Menschen nicht mehr schlau. Es ist fast so, als hätte ich ihn nie gekannt. Er fragte mich letzte Woche, als wir noch in täglichem Kontakt standen, ob ich mit zu seiner Nichtsein Therapeutensitzung kommen möchte. Ich sehe nicht warum ich das tun sollte. Es geht ja nicht um mich, oder uns als paar. Alles sehr verwirrend…
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