Hallo Leute, Ich bin in Juli 27 j. verheiratet. Wir haben ein Sohn (26 j.) Ich bin 50 j. Mein Mann 58j. Wir haben in unsere Ehe viel geschafft und haben uns gegenseitig immer unterstützt. Wir haben uns immer gut verstanden aber wir haben uns vergessen. Ich war emotional immer die gebende. Das berut darauf, dass ich als Kind Traumata erlebt habe und mich immer nach Liebe und Sicherheit gesehnt habe. Ich habe in den letzten Jahre an mir gearbeitet und tue es immer noch.
Mein Mann sagte mir am 6.3.22 dass er nicht genug für mich fühlt um mit mir zusammen sein zu können, er könne mir nicht der Liebe gerecht werden. Er hat angefangen in sich zu fühlen und stellte fest, er fühle nichts. Panik brach in ihm auf er konnte und kann es bis heute nicht verstehen, sagte er mir. Ich hätte einen Stuhl noch in seinem Herzen... Aber eher als guter Freund. Ich wäre die einzige wo er sich über tiefe Gespräche unterhalten kann und möchte mich nicht als 'Freund' verlieren. Ich wäre ihm wichtig. Keiner könnte mir das Wasser reichen, was das betrifft, sagt er. Ich bin für ihn ein toller Mensch. Er fühlt ein Druck in sich, weil er diese angestaute Gefühle nicht rauslassen kann. Er hat dadurch emotionale Schmerzen. Er meinte in sich viel Liebe zu tragen was nicht rauskommt und ihn Schmerzen verursacht. Da er diese Gefühle nicht geben kann, ist der Druck für ihn unerträglich.
Ich lebe noch mit ihm zusammen, bin auf Wohnugssuche. Er hat mich gebeten auszuziehen, weil er alleine sein will und diesen Druck in sich nicht mehr ertragen kann. Ich fühle mich wie entsorgt.
Diese Zeit habe ich genutzt, mit ihm vieles was wir beide falsch gemacht haben, zu besprechen. Er hört zu und macht sich auch Gedanken. Ich habe ihn von mir erzählt, was ich die ganze Jahren gelitten haben, weil er mir wenig Aufmerksamkeit gegeben hat und ich mich nie als Frau und geliebte gefühlt habe an seiner Seite.... Er sagte, jetzt hat er viel verstanden aber er wüsste nicht wie er mich wieder lieben könnte.
Er lässt sich umarmen, auf der Wange küssen. Er erwidert es auch. Er macht sich Sorgen um mich und es geht ihm schlecht wenn ich traurig bin oder weine. Er trägt immer noch sein Ehering. Wir schlafen im gleichen Bett. Ich bin auf Wohnugssuche.
Ich nehme ihn seit zweit Tagen im Arm und streichle ihn. Er findet es schön. Er lässt es zu und kann sich dabei entspannen. Ich tue es nicht um ihn zurück zu gewinnen. Ich habe das Gefühl dass er selbst in sich aus Schutz alles abgestellt hat.
Ich weiss ehrlich gesagt nicht wie ich diese Nähe der er zulässt und die Sorge um mich verstehen soll. Vorallem diese Druck was er spürt.
Er sagt aber ich sollte mir keine Hoffnung machen. Aber er lässt sich alles offen. Er meint due Zukunft wird es zeigen ob er es schafft die Gefühle zu wecken. Ich muss dabei sagen er hatte vor Jahren einen Burnout, seitdem hat er sich Stück für Stück verändert.
Er hat in Mai eine Reise für sich geplant für 3 bis 4 Wochen, er möchte alleine sein, er muss nachdenken sagt er.
Ich weiss nicht weiter, ich fühle dass er mich nicht aufgegeben hat. Oder mache ich mir was vor?
Ich liebe ihn und würde gerne mit ihm einen neuen Weg gehen. Ich möchte das alte Leben nicht mehr zurück haben, er auch nicht. Ich leide sehr darunter. Ich glaube wenn ich ausziehe, dann kommen wir nicht mehr zusammen.
Er sagte mir auch dass es vielleicht ihm alleine so gut gefallen wird, dass er ggf. Kein Bedürfnis hätte wieder mit mir zusammen zu leben.
Liebe Adrienne, das ist für dich ja wirklich eine ganz schreckliche Situation. Du sprichst von ihm mit sehr viel Verständnis. Er sagt, er habe in sich gefühlt und nichts gefühlt. Das klingt ja in der Tat nach einer schweren Krise seinerseits. Aber sie macht auch viel mit dir und mutet dir eine ganze Menge zu. Einerseits sollst du ausziehen - warum eigentlich du, und nicht er, wenn er sich doch selbst finden muss? - andererseits will er dich als Freund und wichtigen Menschen behalten, und mal ein paar Wochen Auszeit nehmen, um über sich selbst klar zu werden. Adrienne, natürlich hältst du bei all dem an der Hoffnung fest, dass es einen gemeinsamen, aber anderen Weg gibt. Und es mag auch sein, dass es diesen Weg gibt, sicher kann dir das im Moment niemand sagen. Du fühlst das schon richtig, er will dich nicht aufgeben, aber er lässt offen, wie sehr er dich behalten will, und das ist, auch wenn er es nicht mit Absicht macht, auch ganz schön grausam dir gegenüber. So wie du schreibst, Adrienne, hat er vor allem ein Problem mit seinen Gefühlen umzugehen - vielleicht schon über eine lange Zeit, wenn du dich so vernachlässigst gefühlt hast, jetzt aber ganz akut mit seiner eigenen Krise, Und das ist etwas, worauf du wenig Einfluss hast, und auch eine Baustelle, die er angehen muss, dabei kannst du ihm kaum helfen. Adrienne, wir können hier nur unsere Eindrücke und Gedanken sagen, vielleicht auch nur sagen, dass wir dir zuhören. Das Einzige, was ich dir ganz sicher sagen möchte, pass in all der Zeit auch ganz, ganz gut auf dich auf. Das ist das Allerwichtigste. Ich habe den Eindruck, aber das kann auch falsch sein, dass du dich in der jetzigen Situation noch mehr und unglaublich auf ihn einstellt, was ihm weiterhelfen könnte, guttut, wie schlecht es ihm gerade geht. Sorge mit mindesten der gleichen Kraft für dich. Das nimmt nicht den Schmerz über all das, was geschieht, aber es ein wenig helfen, wenn man sich selbst wichtiger wird. Und noch etwas, du wünscht dir, die Beziehung neu weiterzuführen, er kann zum jetzigen Zeitpunkt nur sagen, dass er dich als Freund und Mensch in seinem Leben behalten will und sich alle Optionen offen lassen, obwohl du dir nach seinen Worten, keine Hoffnung machen sollst. Das ist ganz schön leicht gesagt, weil das einfach nicht geht. Natürlich hoffst du bei alldem, aber er weist die Verantwortung dafür, dass du hoffst, von sich.
Wenn er sich gegen eine Beziehung entscheidet, dann - das muss dir und ihm klar sein - kann er dich nicht als Freund und wichtigen Menschen behalten, jedenfalls nicht so schnell., vielleicht mit einem langen, langen Abstand. Das kannst du nicht leisten, weil du das nicht aushältst. Der Schmerz wäre für dich einfach viel zu groß. und das würde dich kaputt machen. Und dafür bist du viel zu wertvoll. Ich finde, das muss er auch wissen, dass er nicht beides haben kann. Ich schicke dir ganz viel Kraft. Und wenn du magst, schreibe gerne wieder. Manchmal klärt sich für einen selbst beim Schreiben etwas, was manchmal wichtiger ist, als jede Antwort. MIt ganz vielen lieben Grüßen Medea
die Botschaft deines Mannes ist grausam, erstmal vernichtend. Nach so vielen Jahren will er nicht mehr mit dir zusammen leben, will alleine sein und sich zurückziehen und ein anderes/neues Leben. Das trifft dich hart und unvorbereitet. Es ist nicht vorstellbar, oder doch. Denn in diesem Alter kommt es sehr oft vor, dass man das Gefühl hat, es ist jetzt alles getan, aber soll das jetzt schon alles gewesen sein?
Es kann dich jetzt gerade nicht trösten, dass er dich sehr schätzt, dass er dich als wichtigen Gesprächspartner empfindet und keiner käme da ran, du bist ihm noch wichtig. Alles schön und gut, jedoch bist du nicht ein guter Freund, sondern seine Ehefrau und Partnerin, die nach 27 Ehejahren nicht nur ein Freund sein will, die ihn liebt.
Andererseits lässt er sich von dir streicheln, weil er sich dann entspannen kann. Hallo?? Ja schön für ihn! Du warst immer die Gebende, aber jetzt hat er dich doch aus seinem Leben verbannt, will alleine leben. Von meiner Warte als Aussenstehende sage ich, deine Zärtlichkeit hat er nicht mehr verdient.
Du gibst ihm Umarmungen und Zärtlichkeit, als angenehme Überbrückungshilfe bis du ausziehst!!
Pass gut auf dich auf, gib deine Kraft und Wärme nun dir selbst.
Ich fühle mit dir und umarme dich.
Ganz liebe Grüße angel
***Und immer, wenn du die Antwort hast, stellt das Leben eine neue Frage*** 🌻✨🎈
Angel du liebe, du hast so recht. Es ist verdammt hart noch mit ihm zu wohnen bis ich eine Wohnung gefunden habe. Ich darf keine fragen über uns stellen, cweil es ihm innerlich aufwühlt. Aber um mich macht sich keiner Gedanken. Ich bin so enttäuscht, er ist seitdem noch kälter geworden. Ich kenne ihn nicht mehr wieder. Er triggert bei mir alte Wunden.
Liebe Adrienne, du bist enttäuscht? Du darfst auch wütend sein, aber ich weiß, das kann man am Anfang gar nicht. Es ist wirklich unglaublich schwer, noch zusammenzuleben. Aus meiner eigenen Trennung habe ich diese Zeit fast als die härteste in Erinnerung. Gerade weil man den Partner gar nicht mehr kennt, er nur noch kalt, und absolut egozentrisch ist, gar keinen Blick mehr hat dafür, was das alles mit dir macht. Und natürlich triggert die Situation jetzt alte Wunden. Deshalb wäre es das Wichtigste, dass du dich selbst jetzt gut pflegst, anstatt auf seine Bedürfnisse Rücksicht nehmen zu müssen. Ich drücke dir einfach ganz fest die Daumen, dass du eine Wohnung findest - wobei er ja auch ausziehen könnte. Adrienne, natürlich hast du in dieser Situation Angst vor der Zukunft. Das ist normal. Ich würde sie dir so gerne nehmen, aber ich weiß, nur von ein paar Worten geht diese Angst nicht weg. Vielleicht hilft es dir, wenn du dir immer wieder sagst, du musst nicht die ganze Strecke auf einmal schaffen. Immer nur die nächste Etappe, die nächste ganz kurze Etappe. Und dann erst siehst du weiter. Ich schicke dir ganz viel Kraft. Ganz liebe Grüße Medea
Willkommen im Forum. Es tut mir sehr leid, wieder eine lange Beziehung ....
Medea und Angel kann ich nur zu stimmen. Noch bist Du geschockt, leider noch keine Wut. Es macht mich beim Lesen schon sehr wuedent, dass Du ausziehen sollst. Dein Mann macht es sich bequem. Schlafen noch im gemeinsamen Schlafzimmer? Wie machst Du das? Er kann auf der Couch schlafen.
Schütze Dich, auch wenn es hart ist. Wenn er sich trennen will, weil er nichts fühlt, dann kann er die Konsequenzen spueren. Dazu gehört eben Auszug aus dem Schlafzimmer und kein in Arm nehmen.
Vielleicht hat er eine Midlifecrices, spekulieren kann man viel. Normal weiterleben mit allen Bequeemlichkeiten bist Du ausziehst, geht für mich nicht.
Gleichzeitig informiere Dich bei einem Fachanwalt, was für Folgen ein Auszug hat. Hast Du einen Job, Unterhalt etc.
Schreibe weiter, schreiben hilft. Wünsche Dir viel Kraft und ich hoffe, Dein Zorn über sein Verhalten kommt. Trennen kann man sich, aber Du sollst ausziehen, nee.
Foren-Chat
0
Trennungsforum.de
Thema drucken
23.03.2022 19:16
Antworten
