Ich bin seit 11 Jahren mit meinem Mann zusammen und seit fast 7 Jahren verheiratet. Er ist erfolgreich, fleißig, ordentlich, gutaussehend, ein guter Hausmann und vor allem ein toller Papa für unsere beiden Kinder (3,5 und 5 Jahre alt). Als Familie sind wir toll. Aber als Paar nicht. Ich bemerke seit vielen Jahren, dass ich ihn einfach nicht liebe, da er kein besonders empathischer und liebevoller Mensch ist. Früher habe ich das nicht so gespürt. Wichtiger war für mich, dass wir in unseren Interessen, Ansichten über das Leben und deren Gestaltung übereinstimmen, was wir überwiegend noch immer tun. Der Alltag funktioniert gut und es gibt kaum Streit. Es ist mir allerdings passiert, dass ich mich vor 2 Jahren in einen anderen Mann verliebt habe und zwar so heftig, dass ich denke, meinen Mann nie derart geliebt zu haben. Wir waren Anfang 20 als wir zusammen gekommen sind...vielleicht ist es auch normal, dass man sich mit den Jahren verändert. Das gleiche ist mir letztes Jahr wieder passiert und ich merke immer mehr, dass ich keine Liebe für meinen Mann empfinde. Wir haben offen über diese Themen gesprochen und vieles ausprobiert. Ich glaube, wie haben alle Ratgeber gelesen, die es gibt. Trotzdem tue ich mir sehr schwer, diesen Schritt zu gehen, weil ich eigentlich ein gutes Leben habe und mich frage, ob ich nicht einfach dankbar sein sollte dafür, was ich habe. Vor allem habe ich Angst, meinen Kindern ihre heile Welt zu nehmen. Trotzdem möchte ich ihnen nicht vorleben, dass freundliche Distanz eine "normale" Partnerschaft ist. Ich würde mich freuen, eure Gedanken dazu zu hören. Ich fühle mich sehr allein und schuldig, als würde ich alles zerstören, weil ich mir Liebe in meinem Leben wünsche. Danke schon mal für eure Anregungen.
Was empfindet denn dein Mann für dich und was habt ihr denn ausprobiert? Ich denke, sowohl eine Trennung als auch das Zusammenbleiben kann das Richtige sein und ihr habt die Chance gemeinsam eine Entscheidung zu treffen. Die muss auch jetzt nicht final sein. Solange ihr offen redet geht ihr den richtigen Weg. Manchmal ist es aber schwer auszumachen ob das der Fall ist. Bist du wirklich sicher, dass er über deine Gefühle bescheid weiß mit der richtigen Einordnung?
Meine Frau hat mich z. B. verlassen und war der Meinung, es gab genügend Signale, dass sie unzufrieden ist. Keine wirkliche ehrliche Kommunikation. Sie hatte mich dann aber auch erst verlassen, nachdem sie etwas anderes hatte und mich sogar betrogen. Die Trennung war für mich eine Belastung, aber es war nichts im Vergleich zum Vertrauensbruch. Am Anfang, als ich noch nicht alles wusste, wollten wir Freunde bleiben. Jetzt will ich sie nicht mehr wieder sehen. Eigentlich eine einfache Entscheidung, aber wir haben 3 junge Kinder und die bekommen das leider sehr mit.
habt ihr denn mal versucht, wieder zueinander zu finden durch regelmäßige Zeit, die ihr beide allein verbringt? Essen gehen, Kino, Tanzen oder so.
Ich glaube, meine Beziehung ist zum großen Teil am alltäglichen Wahnsinn gescheitert. Wir waren auf einmal nur noch Mutter und Vater, aber kein Paar mehr. Ständig nur Alltagsstress. Eine Beziehung muss gepflegt werden!
Ihr habt euch ja mal ineinander verliebt. Macht euch vielleicht Listen, was ihr an eurem Partner wirklich schätzt.
Ich wünsche dir und vor allem den Kindern alles Gute! Ich drück euch die Daumen, dass ihr einen Weg findet, wie alle wieder glücklich werden.
Liebe Topolino, willkommen im Forum... Wie Du schilderst, haben dein Mann und Du noch sehr viel in Eurer Beziehung. Doch irgendetwas scheint Dir zu fehlen. Die Frage ist, was das genau ist? Der Reiz der neuen Verliebtheit hält leider auch nicht für immer an. Das Kribbeln ist sehr schön und aufregend, doch wird sich vermutlich mit der Zeit abschwächen. Und, was bleibt dann und reicht das aus... Die tiefe Vertrautheit und Verbundenheit mit einem nahestehendem Menschen, hat einen ganz eigenen, besonderen Wert. Da Ihr miteinander im Gespräch seid, ein Gedanke noch... Ihr könntet noch überlegen, eine externe Paarberatung in Anspruch zu nehmen.
Hallo und erstenmal vielen Dank für eure Reaktionen. Ich versuche mal eure Fragen zu beantworten:
Ich habe meinem Mann offen gesagt, dass ich glaube, ihn nicht mehr zu lieben. Anfangs hat er das nicht wirklich ernst genommen. Meinte, das wäre bestimmt nicht so. Was es nicht besser gemacht hat...er liebt mich und will um jeden Preis die Beziehung retten.
Was wir probiert habe ist, dass wir viele Ratgeber gelesen und darin enthaltene Übungen ausprobiert haben. Es hat schon dazu geführt, dass wir mehr ins Gespräch gekommen sind aber es war nie von Dauer bzw. Hat keine Gefühle in mir geweckt. Wir hatten diese Woche unsere erste Paartherapiestunde. Der erste Eindruck war ganz okay und ich versuche optimistisch zu sein.
Und nein, nach Schmetterlingen suche ich nicht. Sondern nach emotionaler Nähe und tiefer Verbundenheit.
Ich hoffe, ich habe keine Fragen ausgelassen. Mich würde interessieren, ob ihr in so einer Beziehung bleiben würdet, wenn ihr keine Liebe mehr fühlen würdet, alles andere aber gut wäre.
Das ist eine gute Frage. Ich würde auch in einer Beziehung bleiben ohne Liebe, speziell wenn man Kinder hat. Aber ich muss dazu sagen, dass ich denke, dass ich mich dann neu verlieben kann. Es bleibt zumindest Hoffnung. In der Liebe gibt man Nähe und in der Nähe kommt auch die Liebe. Wenn ich aber aus irgendeinen Grund das empfinden habe ich werde mich nie mehr in diesen Menschen verlieben, dann würde ich mich lieber trennen.
Und auch andersrum würde ich es lieber haben sich zu Trennen, als mit jemanden zusammenzuleben, der mich nicht liebt (obwohl ich diesen Menschen liebe). Nur so hat man schließlich eine Chance etwas neues zu finden.
ZitatIch habe meinem Mann offen gesagt, dass ich glaube, ihn nicht mehr zu lieben.
Das ist vielleicht offen, aber nicht eindeutig. Du GLAUBST nur, ihn nicht zu lieben. Statt über Liebe oder nicht zu sprechen, sage ihm doch was dich in diesen Glauben versetzt. Geht es dir besser ohne ihn oder besser mit jemanden anderen? Willst du keine Nähe mehr? Legst du keinen Wert auf seine Meinung oder Nähe? Wie äußert es sich denn für dich, jemanden nicht mehr zu lieben? Vielleicht sagst du ihm lieber das, statt von Liebe zu sprechen.
Und du musst dir natürlich auch selber klar werden, ob das ein Glaube oder Wissen ist.
du liebst ihn nicht mehr, oder du glaubst das, weißt es nicht genau. Für ihn ist das natürlich eine Botschaft, die ihn noch hoffen lässt. Ich glaube aber, du weißt, dass du ihn nicht mehr leibst, aber du traust dich nicht das klar zu formulieren. Denn was eine Trennung so mit sich bringt, ist nicht einfach. Ich kann dich gut verstehen, in einer Ehe zu leben, wo außenrum alles stimmt, aber keine Liebe, Zuneigung und Nähe gegeben wird. Das ist auf die Dauer nicht gut.
Du könntest konkrete Pläne machen, wie du nach der Trennung leben kannst. Finanziell und wie es mit den Kindern laufen soll. Es ist alles machbar, denn es gibt gesetzliche Regelungen bei einer trennung, v.a. mit Kindern.
Warst du schon bei einem Anwalt?
Arbeitest du, hast du einen Job?
Viele Grüße angel
***Und immer, wenn du die Antwort hast, stellt das Leben eine neue Frage*** 🌻✨🎈
Den Gedanken, dass man erst Nähe gibt und daraus wieder Liebe werden kann finde ich schön. Denn andersherum ist es wirklich schwierig und ich merke, wie ich mich sehr unter Druck setze, etwas fühlen zu müssen oder zumindest etwas zu erwidern.
Ja, du hast Recht, das mit dem "Glauben" und "Wissen" ist gerade ein großes Problem für mich. Denn ich zweifle sehr an mir. Oft, wenn ich sehe, wie toll alles bei uns läuft und wie sehr sich mein Mann bemüht denke ich, dass ich mich vielleicht in eine Illusion verrenne. Dass jede andere Beziehung sich irgendwann so anfühlen würde, weil das einfach der normale Gang ist. Und dann habe ich diese perfekte Familie weggeworfen für Nichts. Ich vertraue mir selbst nicht mehr. Meine Stimmung und meine Einstellung schwanken über den Tag stark. "Habe ich vielleicht eine Midlife-Crisis?" "Bin ich vielleicht einfach nur egoistisch und komplett bescheuert?" "Wer ist schon super happy in seiner Ehe...vielleicht ist es einfach okay so und ich sollte zufrieden und dankbar sein?" So geht das den ganzen Tag...es macht mich unfähig mich zu entscheiden und so kann ich weder das eine noch das andere Ziel verfolgen, sondern stecke in Lethargie fest.
Ich denke, ich habe auch einfach Angst meinem Mann etwas endgültiges zu sagen und ihn damit so zu verletzen, dass etwas Grundlegendes kaputt geht, was man nicht mehr reparieren kann.
Zu deiner Frage woran ich denke zu merken, dass ich ihn nicht mehr liebe ist, dass ich ihm gegenüber ziemlich gleichgültig eingestellt bin. Was ihn beschäftigt und ob es ihm gut oder schlecht geht...es interessiert mich irgendwie nicht. Ich vermisse ihn nicht, wenn er nicht da ist und ich freue mich auch nicht in wiederzusehen. Ich fühle mich innerlich tot. Aber auch da die Frage, bin ich vielleicht gerade einfach in einer depressiven Phase oder muss einfach gewisse Dinge an mir arbeiten und hat es vielleicht gar nichts mit ihm zu tun? Ich glaube einfach ICH bin das Problem...
Danke, dass du mich verstehen kannst. Es tut gut das zu lesen.
Ja, ich könnte Pläne machen. Manchmal denke ich das im Kopf auch durch. An einigen Tagen fühlt es sich beängstigend an und falsch. An anderen befreiend und ich sehe wieder ein Leben vor meinem inneren Auge auftauchen. Ich schätze ich bin einfach noch nicht an dem Punkt angekommen, dass ich mich für eine Marschrichtung entschieden kann. Sonst wäre es wahrscheinlich viel einfacher.
Danke, dass du mich verstehen kannst. Es tut gut das zu lesen.
Ja, ich könnte Pläne machen. Manchmal denke ich das im Kopf auch durch. An einigen Tagen fühlt es sich beängstigend an und falsch. An anderen befreiend und ich sehe wieder ein Leben vor meinem inneren Auge auftauchen. Ich schätze ich bin einfach noch nicht an dem Punkt angekommen, dass ich mich für eine Marschrichtung entschieden kann. Sonst wäre es wahrscheinlich viel einfacher.
Zu deiner Frage: Ich bin selbständig und finanziell unabhängig. Liebe Grüße, t.
Ich bin nun den Schritt gegangen und habe mich gestern von meinem Mann getrennt. Ich bin auch direkt ausgezogen und lebe jetzt in einem freien Büro in meiner Praxis. Es ist ein schlimmes Gefühl und ich habe Angst, vielleicht aus Gründen der Einsamkeit, des Mitleids für meinen Mann (der sehr leidet) oder aus 100 anderen wenig guten Gründen zurück zu gehen. Hat jemand Erfahrung, die er mit mir teilen will? Ich habe so viele Menschen, die hinter mir stehen und fühle mich doch allein.
Guten Morgen Topolino, Respekt für deinen Mut, einen klaren Schritt zu machen.
Sorge gut für dich: Bewegung an frischer Luft, gutes Essen und Trinken, Schlaf. Vielleicht kannst du eine kleine Auszeit einplanen, Freundin besuchen, Wanderwoch o.ä. Und dann steht sicher die Suche nach einer Wohnung, Hausratstrennung etc. auf der Agenda. Das wird noch einmal schwer, aber jeder getane Schritt hilft weiter.
Derweil fahren die Gefühle Achterbahn, das ist normal, das muss so sein. Trauere ruhig! Reden und schreiben hilft sehr.
ja, die Gefühle fahren Achterbahn und die Gedanken auch. Viele Selbstzweifel, ob das richtig ist...es könnte so einfach sein wieder zurückzugehen und dieser Alptraum wäre auf einen Schlag vorbei. Vielleicht würde man es ja doch schaffen zu sehen, was man alles hat. Aber auf der anderen Seite war ich auch zu Hause so lange so unglücklich...oder brauchte ich nur die Erfahrung zu sehen, wie es ohne ist...So geht das den gesamten Tag. Ich sehe wie mein Mann leidet und fühle das erste mal wieder den Wunsch für ihn da zu sein. Bedeutet das, dass da doch noch was ist oder verwechsle ich das? Ich bin total durch den Wind und weiß gerade nicht in welche Richtung.
Es tut gut zu hören, dass das normal ist und dass auch ich trauern muss, obwohl ich es ja so gewollt habe. Es ist einfach alles gerade furchtbar.
deine Fragen, die hin und her kreisen, die Achterbahn der Gefühle, das ist sehr normal. Schließlich wart ihr über ein Jahrzehnt zusammen. Zu der Sache, dass der Mann so leidet, denke ich mir immer, dann ändere dich, frage nach, was die Beweggründe sind. Jahrelang hat derjenige auf Kosten des Partners gelebt, indem er gehandelt hat, wie es ihm gut ging. Kein Gedanke daran, dass du unter seinem kalten Verhalten gelitten hast. Deinen Auszug kann er nicht nachvollziehen?!?
Lass ihn jetzt mal ein bisschen nachdenken, schmoren, leiden. Ich finde es sehr gut, dass du gehandelt hast. Mach dir kein schlechtes Gewissen. An diese neue Situation musst du dich erst mal gewöhnen.
Viel Kraft angel
***Und immer, wenn du die Antwort hast, stellt das Leben eine neue Frage*** 🌻✨🎈
nein, ich finde es nicht gut, dass Du alles hingeworfen hast. Du hättest unendlich viele Möglichkeiten gehabt. So hast Du nur Deinen eigenen Egoismus bedient. Du hast Deinem Mann und die Kinder unglücklich gemacht. Ich bin 40 Jahre verheiratet und es gab und gibt Zeiten, da lehne ich meinen Mann nicht nur ab, sondern bin froh über jede Stunde, die er nicht da ist. Es gibt allerdings auch Zeiten, in denen mir klar wird, dass er bedingungslos zu mir steht - und dieses ist mehr wert, als die angebliche Liebe, die oft nur Schaum ist. Was Du nicht bedacht hast. Du hast Deine Kinder nicht gefragt, ob sie auf die Welt kommen wollen. Du hast Dich bewusst für Sie entschieden. Du hast Dich jetzt bewusst dafür entschieden, uhre heile Welt zu zerstören. In meinen Augen ist das ein no go - denn in dem Moment, in dem Kinder da sind, hast Du die Verantwortung, nicht für Dich alleine zu entscheiden. Im Klartext, ich halte Deine Entscheidung für absolut egoistisch
warum soll der verlassene Partner schmoren, leiden??? Es kotzt mich an, wie hier auf den Gefühlen des Mannes herumgetrampelt wird. Er - und auch wohl die Kinder wollten keine Trennung. Aber eine Angel 55 - die wohl alle Männer hasst, fühlt sich berufen, sich anzumaßen, dass der Mann auf Kosten der Frau gelebt hat. Oft ist es übrigens umgekehrt. Und ich bin eine Frau
erstmal Respekt zu deiner Entscheidung und Klarheit. Ich finde es toll dass du fähig bist solch eine Entscheidung direkt und offen zu kommunizieren und auch noch dann in die Tat umzusetzen.
Deine Zeilen zsuammenfassend: Du suchst emotionale Nähe und tiefe Verbundenheit suchst und hast die Liebe zu deinem Mann verloren.
Emotionale Nähe besteht für mich aus den Facetten Freundschaft, Gemeinsamkeiten, Reden als auch Schweigen, Mitteilungsbedürfnis (Wunsch etwas mit dem Partner zu teilen), Körperkontakt und eben auch Routine und Rhythmus. Gerade der Alltag wird von vielen als belastend und negativ dargestellt, dabei ist es gerade dieser der der Klebstoff einer Beziehung ist. Vielleicht kann man ja auch den Alltag etwas positiver Annehmen und betrachten.
Viele dieser Punkte erfüllt ihr, (nach deiner Bechreibung) insofern ist es meiner Meinung nach falsch zu sagen dass ihr keine emotionale Nähe habt.
Tiefe Verbundenheit: Schwierig für mich, eine tiefe Verbundenheit im Sinne einer Seelenpartnerschaft gibt es meiner Meinung nach sehr selten.
Die Frage die ich mir also stellen würde wäre: - Was liegt hinter meinem Wunsch der emotionalen Nähe bzw. tiefen Verbundenheit und ist mein Partner dafür alleine verantwortlich mir dieses Gefühl zu geben oder eher eine intrinsische Motivation?
Die Entscheidung der Trennung stelle ich gar nicht in Frage, auch mit Kindern ist dies möglich, und ja, deine Kinder werden auch mit dieser Situation leiden, wachsen und diese überwinden. Das gehört zum Leben einfach dazu. Eine Beziehung aus Verpflichtung aufrecht zu erhalten ist genauso schädlich für die Entwicklung der Kinder.
Wichtig ist dass du diese Zeit jetzt für dich nutzt. Aus der Phase heraus kann etwas Neues enstehen, ob mit deinem jetzigen Mann oder mit jemand Neuem sei dahin gestellt. Übrigens gibst du auch deinem Mann nun eine Chance und Raum sich weiterzuentwickeln. Auch er sollte das nutzen.
Insofern kann man die Krisen des Lebens auch immer als Katalysator der Weiterentwicklung betrachten, und Schmerz und Leid ist eben ein Aspekt wie Erleichterung und Freude. Du scheinst eine unabhängige Frau zu sein, also nutze deine Stärke und gehe mit dem Bewußtsein durch diese Phase dass du das schaffen wirst.
wenn man so vehement moralische Reißleinen in solche Höhen hängt, sollte man gleichzeitig verständnisvoller mit anderen Meinungen umgehen und dann sollten diese einen auch nicht ankotzen.
Was ich damit sagen möchte, ich finde Deinen Absolutismus und in Folge Deinen Ton ziemlich zum kotzen.
Man kann sich entfremden oder entlieben ohne dass einer Schuld hat und um Schuld ging es ja hier auch nie. Tatsächlich gibt es keinen konkreten Grund, der geschildert wurde. Es können so kleine Dinge sein.
Das der Ehemann jetzt schmoren soll finde ich als Ratschlag total unangebracht. Wie kommt man auf so etwas? Ich kann mir vorstellen, dass es hier persönliche Assoziationen gibt, es ist jedenfalls nicht sehr empathisch.
Eine Trennung finde ich immer traurig auch wenn es natürlich der Startpunkt für einen Neuanfang ist. Trotzdem schade. Da du dir nicht im klaren bist ob du "nur" Mitleid empfindest oder doch mehr empfindest, zeigt aber, dass die Entscheidung nicht eindeutig oder endgültig ist. Mitleid und Trauer sind normal, aber fühlst du dich so, dass du jetzt auf einem Pfad bist, der dich zum Glück führt?
Die Entscheidung für eine Trennung kann richtig sein, ganz klar und die Trennung auszusprechen ist ehrlich und aufrichtig. Ich finde es ist aber nicht mutig, so wie es auch bezeichnet wurde. Es ist eine egoistische Entscheidung für dich. Dazu hast du auch ein Recht! Aber es bleibt eben eine persönliche Entscheidung für dich und andere, wie die Kinder oder dein Mann, leiden darunter.
Wie gesagt, jeder hat ein Recht auf seine Entscheidungen muss aber dann auch die Konsequenzen tragen und ich lese häufig, dass das durch den Begriff "Mut" verklärt wird.
Zitat von angel55 im Beitrag #14Lass ihn jetzt mal ein bisschen nachdenken, schmoren, leiden.
Hier möchte ich doch etwas klarstellen.
Hört sich vllt. brutal an, war mir nicht so bewusst. Ich meine damit, wenn ein Partner jahrelang nicht bemerkt, dass seine Frau neben ihm emotional verhungert, leidet, wenn sie nicht mehr so weiterleben will, und sie sich trennt, er nichts ändert oder versteht, dann müstse er doch mal in`s nachdenken kommen., wenn seine Frau tatsächlich auszieht. Das kann er nur, wenn seine Frau auszieht und er nun reflektiert, statt nur zu leiden, wie topolino schrieb. Nun kann er in sich reinhorchen und überlegen, welchen Anteil er daran hat.
***Und immer, wenn du die Antwort hast, stellt das Leben eine neue Frage*** 🌻✨🎈
Zitat von angel55 im Beitrag #22 Ich meine damit, wenn ein Partner jahrelang nicht bemerkt, dass seine Frau neben ihm emotional verhungert, leidet, wenn sie nicht mehr so weiterleben will...
Die Aussage basiert aber auf der Prämisse, dass in einer vermeintlich gesungen Beziehung der Partner immer bemerkt wenn es dem anderen nicht gut geht. Ja, es sogar bemerken muss und es somit auch seine Schuld ist, wenn er es nicht bemerkt. Und zusätzlich muss etwas mit ihm nicht stimmen, wenn er es nicht bemerkt. Dem würde ich schon wehement widersprechen.
schmoren lassen mag nicht fair sein. Aber ich kann es emotional sehr gut nachvollziehen.
Ein wenig Rache, ein wenig herausfinden, was mein Partner tatsächlich für mich empfindet und herausfinden, wie man selber zu den Reaktionen steht, die dann so vom Partner kommen. Das sind nämlich alles moralische Ebenen, die die wenigsten in solch einer Situation erreichen, die hier diskutiert werden.
Der Hinweis, dass es egoistisch ist und der Partner und die Kinder unter einer Trennung leiden mag einseitig und temporär richtig sein. Das erzeugt aber auch einen enormen Druck auf eine Person, die im Moment selber im Ausnahmezustand ist.
Es fehlt aber auch der Hinweis, dass eine entsprechende emotionale Stimmung in der Familie auch alles andere als schön ist für Kinder und auch den Partner. Es fehlt auch der Hinweis, dass bei einer Trennung Kinder da sehr wohl auch gut durchkommen können, wenn es sauber läuft.
Wenn ein Partner jahrelang emotional verhungert, dann ist jahrelang etwas schief gelaufen. Ob der Eine zu unachtsam war, oder der Andere keine Kommunikation gepflegt hat, ist doch, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, erstmal unerheblich. Erheblich ist, dass niemand so leben möchte. Das ist doch kein Problem der Schuldverteilung.
Ganz allgemein, ich finde dass man analytisch jedem erklären kann, dass sein Verhalten und Handeln mindestens zweifelhaft falsch ist. Wenn ich aber konkret die Schnauze voll habe von einer andauernden Situation in der ich lebe, dann muss ich das ändern.
Seid bitte etwas nachgiebiger und macht keine philosophischen Anschauungen daraus. Ich glaube nicht, dass das Topolino hilft.
erst einmal Danke für eure rege Beteiligung. Ich habe die letzten Tage nicht mehr hier reingeschaut und war ganz verwundert, dass doch noch einige Beiträge nachkamen, worüber ich mich sehr freue.
Schuldzuweisungen oder Rache an meinem Mann liegen mir fern. Ich weiß, dass er mich im Herzen liebt, aber natürlich hat auch er eine Entwicklungsgeschichte, die er mitbringt und er hat einfach nie gelernt, Emotionen zuzulassen und zu zeigen. Ich weiß auch, dass wenn er es könnte, würde er es ändern aber er weiß einfach nicht wie und es ist als würden wir unterschiedliche Sprachen sprechen. Es ist nicht so, als hätten wir das nicht versucht. Wir haben in den letzten 1,5 Jahren so ziemlich jeden Ratgeber gelesen und Übungen dazu gemacht. Doch der Ausdruck "emotional verhungert" trifft es gut. Und ich bin einfach auch an einem Punkt, an dem ich aufhören möchte, ihm permanent das Gefühl zu geben unzureichend oder in einem Lebensbereich "beschädigt" zu sein. Denn auch das ist sicher sehr verletzend, wenn einem der Partner ständig das Gefühl gibt, dass man nicht bekommt was man braucht. Aber ich stimme zu, dass diese Pause auch für ihn notwendig ist, um mal darüber nachzudenken, was er von einer Beziehung erwartet. Ich glaube mein Mann hat sicherlich auch viele Gründe unzufrieden zu sein. Aber auch auf Nachfrage, äußert er nichts. Ich glaube, er ist einfach sehr wenig selbstreflektiert und mit seinen Emotionen überhaupt nicht im Kontakt. Mir ist bewusst, dass jeder für sein Glück selbst verantwortlich ist und niemand außenstehendes. Emotionale Nähe bedeutet für mich, dass man sich mit dem anderen verbunden und zugehörig fühlt. Dass man sich in den anderen einfühlen kann und merkt, was oder dass etwas in ihm vorgeht und man dann darauf eingeht. Ich wünsche mir in einer Partnerschaft das Gefühl von Geborgenheit und Wärme. Dass man am Leben des anderen teilnimmt. Vielleicht wird es dadurch klarer.
In 4 Wochen wollten wir in den Urlaub fahren. Der ist schon lange gebucht und die Kinder freuen sich darauf. Wir wollen uns bis zum Urlaub diesen Freiraum geben und danach schauen, wo wir stehen. Ich fühle mich derzeit sehr verloren und hoffe inständig, dass diese Auszeit mit Antworten geben wird. Leider habe ich nicht den Eindruck, dass für meinen Mann Gefühle zurückkommen, die über Mitgefühl und Respekt hinausgehen. Ich würde mir sehr wünschen, dass es anders wäre.
Zu Claudia möchte ich sagen: Ich bin von Beruf Psychotherapeutin und kann dir also aus professioneller Warte sagen, dass Kinder spüren, wenn ihre Eltern nicht glücklich sind. Ihnen etwas anderes Vorzugaukeln führt dazu, dass Sie verlernen auf ihre Intuition zu vertrauen. Man weiß inzwischen, dass es nicht darauf ankommt, ob sich die Eltern trennen oder nicht, sondern wie sie sich trennen. Bei uns gibt es keinen Streit und wir kommunizieren offen mit ihnen, was passiert. Natürlich ist diese Situation für sie belastend, aber sie werden geliebt und haben eine sichere Bindung. Mein Mann und ich sehen uns jeden Tag und kümmern uns gemeinsam um sie. Es ist sehr schade, dass du so über Menschen urteilst. Du wirkst sehr verbittert auf mich...
Ich hoffe, ich habe alle eure Fragen beantwortet und freue mich von euch zu hören. Hab ganz vielen Dank für eure Meinungen. Der Austausch tut mir sehr gut!
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24.02.2022 12:22
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