Wie geht man am besten mit dem Gedanken um, dass ein anderer Mensch alles von meinem ehemaligen Partner (seit Kurzem) kennenlernt? Seine Eigenarten, seine Besonderheiten, jede Narbe, jedes Detail seines Körpers, Gesichts etc. Seine Mimik, Gestik, Geruch,...
Ich will nicht so "besitzergreifend" sein. Der Gedanke bricht mir das Herz, macht mir Magenschmerzen, ich bin so down und fühle mich so ohnmächtig. Sind seit 2 Wochen ohne Kontakt.
Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich es ja gewesen, die ihn in und auswendig kennt, und je länger man ohne Kontakt ist, und desto mehr er mit anderen Leuten etwas unternimmt, desto mehr lernen die anderen ihn kennen.
Man weiß ja trotzdem nie, inwiefern er sich öffnet, andere nehmen andere ja immer anders wahr,... .
Damit versuche ich mich zu trösten.
Bin irgendwie emotional abhängig geworden. Fühle mich so ersetzt.
Ging es jemanden auch so wie mir? Möchte jemand darüber schreiben?
Viele hier im Forum haben vermutlich gedacht, den Partner / die Partnerin gut zu kennen. Doch einige Anteile scheinen unentdeckt geblieben zu sein oder haben sich unbemerkt entwickelt.
Vielleicht schreibst Du zunächst noch ein bisschen mehr zu Deiner eigenen Situation.
Liebes graues Herz, auf die wenigen Zeilen kann ich nur mit Sätzen antworten, die dir vielleicht gar nicht so sehr weiterhelfen. Der Königsweg wäre, genau diese Gedanken nicht mehr zu denken, sich nicht mehr bei den Einzelheiten aufzuhalten, die man sich ausmalt. Ich weiß sehr gut, graues Herz, dass das nicht so einfach geht, dir gar nichts hilft. Das ist ein unglaublich langer und nicht leichter Weg, das Herz und die Gedanken selbst wegzurichten, von dieser Frage. Manchmal hilft einem die Zeit und das, was dazwischen geschieht.
Ihr seid seit zwei Wochen getrennt? Ist das richtig? Das ist eine kurze Zeit, nicht mal genug, um zu begreifen, dass es so ist. Und das denke ich auch, niemand wird ihn genauso kennenlernen, wie du ihn gekannt hast. Das war eure Gemeinsamkeit.. Auch wenn sie geendet hat. Und Unendlich traurig hat damit Recht, man kennt sich niemals durch und durch, vermutlich nicht einmal sich selbst, wie dann einen anderen, und sei es der Allervertrauteste. Vielleicht hilft dir das Bild ein wenig, also nicht gegen die Verletztheit. Unser Leben und unser Herz ist voller Räume. Ihr hattet euren ganz besonderen Raum, den niemand wird bewohnen können. Aber, was oft für das ganze Leben hält, ist nur ein Raum. Das mag traurig machen, wenn eine Beziehung endet. Aber es ist auch ein Trost für einen selbst. In deinem eigenen Leben gibt es noch so viel unentdeckte Räume, die darauf warten, von dir bezogen zu werden. Viele liebe Grüße Medea