Wie komme ich da raus?

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#1 | Wie komme ich da raus? datum

16.01.2022 20:14

Hallo Zusammen, meine Geschichte ist nicht einfach zu beschreiben. Und mir werden viele hier sicher auch berechtigte Vorwürfe machen. Trotzdem versuche ich hier Rat zu suchen. Ich bin 39, verheiratet und habe zwei Töchter 11 und 8. Meine Ehe hat immer irgendwie ohne wahre Liebe trotzdem gut funktioniert. Meine Frau und ich sind seit 16 Jahren zusammen, schätzen uns, sind tolle Eltern. Sie ist familienorientiert, schlau und Treue ist ihr absolut heilig. Sie war für mich da und hat mir den Rücken freigehalten. Nach dem ersten Kind haben wir in der Schwangerschaft geheiratet - keine echte Liebe aber große Zuneigung, ich glaube ehrlich gesagt es war dann irgendwie logisch wegen der Schwangerschaft und fühlte sich richtig an. Aber wirklich unbeschwert albern lachen oder Abende über alles reden konnten wir nie richtig gut. Ich liebe meine Kids über alles und tue alles für sie. Wir haben vor zweieinhalb Jahren ein Doppelhaus hier in NRW gekauft und es geht uns finanziell so ganz gut. Ich arbeite in guter Position seit 6 Jahren in der gleichen IT-Firma. Dort habe ich vor fünf Jahren eine Frau kennengelernt - genauso alt wie ich. Wir haben uns sofort heillos ineinander verliebt. Wir starteten eine lange Affäre - die Basis dafür war aber nie �nur� Sex, sondern immer echtes Gefühl. Ich wusste bis dahin gar nicht wie sich klare und wahre Liebe zu einem Partner anfühlen kann. Sie war damals auch verheiratet - ein Kind. Für sie war schnell klar, dass sie ihren Mann verlassen will um mit mir zusammen zu sein. Ich aber konnte mich über 3(!) Jahre nicht dafür entscheiden, da ich mir nicht vorstellen kann, meine Familie und meine Kinder zurückzulassen, wenn der Möbelwagen weg rollt. Hab auch versucht das zu verdrängen (Hauskauf) aber die Gefühle zur Affäre waren immer zu stark um eine Ende der Affäre zu schaffen. Aber Trennung von meiner Familie hab ich eben auch nicht übers Herz gebracht. Auch die Fassade des bürgerlichen Lebens ist nicht leicht aufzugeben und meine Frau ist ein ja definitiv ein guter Mensch. Wir haben uns aber nicht mehr viel zu sagen und es ist keine Liebe. Es ist oft eine Pflicht in der Luft wenn wir uns miteinander austauschen. Wir suchen nach Themen. Kurzum: Ich habe grosse Schuldgefühle gehabt diese Familie zu verlassen und es auch bis heute nicht gemacht. Die Affäre lief also drei Jahre und die Gefühle wurden immer stärker. Die Situation hat auch meine Kollegin immer stärker belastet, da sie genau wusste, was sie will. Daher hat sie nach ca 1,5 Jahren ihrem Mann alles gestanden aber ist trotzdem da wohnen geblieben, da ich nicht mit ihr zusammen sein konnte oder wollte. Nach drei Jahren war sie so am Ende, wütend oder verzweifelt oder beides, dass sie Nachts weinend meiner Frau eine Mail geschrieben hat und sich ihr offenbart hat und so alles aufgeflogen ist. Meine Frau wollte mich daraufhin raus schmeißen, es war für alle schlimm, aber am Ende wohne ich bis heute da und wir leben irgendwie miteinander. Ich glaube meine Frau liebt mich trotz meiner Taten �irgendwie� aber gleichzeitig verabscheut sie mich sehr für das was ich getan habe und kann es mir innerlich nicht verzeihen. Unbewusst liegt daher immer �meine Tat� mit im Bett. Ich bin der Schlechte, Sie die Gute, das liegt immer in der Luft - wahrlich zu Recht, aber es ist schwer die Rolle des Büßers jeden Tag zu leben. Wir haben drei Paartherapien besucht (sogar im Ausland) und daran gearbeitet. Irgendwie klappt das Familienleben auch gut, den Kindern geht es super. Es gibt auch Zeiten wo wir uns annähern auch emotional. Aber die fiese Wahrheit ist auch, ich liebe die andere Frau noch immer genauso intensiv wie vor fünf Jahren. Nach der besagten Mail damals ist der Kontakt zu ihr erstmal abgebrochen. Aber seit einem Jahr schreiben, telefonieren wir miteinander und sehen uns auch sehr selten. Sie arbeitet mittlerweile woanders. Jetzt ist vor sechs Monaten ihre Ehe an der Situation zerbrochen - sie und ihr Mann haben sich getrennt. Seitdem spüre ich, dass sie mich zwar immer noch genauso sehr liebt, sie aber Stück für Stück versucht von mir los zu kommen um sich ein eigenes neues Leben aufzubauen. Das hängt damit zusammen, dass sie jetzt ganz alleine ohne Partner im Alltag ist. Sie datet auch erstmals andere Männer, sagt sie liebt mich eh und kann keine großen Gefühle für andere entwickeln - aber kann mich halt nicht haben und muss jetzt nach so vielen Jahren an sich denken. Das verstehe ich auch, aber vermisse sie so sehr. Jetzt haben wir erstmals gesagt, wir stellen den Kontakt ein um Klarheit jeder für sich zu erhalten. Mir ist bewusst dass ich viele Menschen unglücklich mache gerade. Wenn ich jetzt meine Familie verlasse, bricht es Menschen das Herz, wenn ich für meine Familie kämpfe, habe ich das Gefühl die große Liebe zu verlieren. Außerdem habe ich Angst in beiden Optionen dauerhaft unglücklich zu sein, wenn ich entweder nicht Vater oder nicht Liebender sein kann. Aber klar ist auch, dass diese Entscheidung von mir seid Jahren aufgeschoben wird und ich durch dieses Lavieren alles immer nur noch schlimmer mache, und lieben Menschen Unglück zufüge.

So ich hab versucht mich kurz zu halten, hat so semi geklappt�.

Dankeschön für eure Sicht, eure Ratschläge und ja ich weiß, dass ich moralisch tief gefallen bin. Habe ich so auch nie erwartet im Leben�

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