Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich kann gar keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich bin völlig am Boden zerstört. Weiß nicht wo mir der kopf steht. Muss aber trotzdem funktionieren, meinem Sohn zuliebe. Ich bin, nein war mit meinem Partner seit über 15 Jahren zusammen. Er war immer sehr viel arbeiten. Manchmal die ganze Nacht. Auch als wir unseren Sohn bekamen. Er war selten da und wenn er da war, war er mit den Gedanken immer woanders. Ich bin zuhause geblieben und hab ihm den rücken freigehalten und mich um unseren Sohn gekümmert. Dann ist es so gekommen, wie ich es leider schon geahnt hatte: Depression und burnout. Jetzt war er schon das ganze Jahr krankgeschrieben. Seit vier Wochen ist er nun in einer reha. Heute hat er mir per Handy geschrieben, dass er auszieht und uns verlässt. Für mich ist eine Welt zusammen gebrochen. Ich komm aus dem heulen nicht mehr raus. Ich weiß nicht wie es jetzt weiter gehen soll. Ich hab mir so Hoffnungen gemacht, dass wir alles wieder hinbekommen. Wir haben die letzten Monate viel geredet. Das hat so gut getan. Und jetzt plötzlich sowas. Und dann per handy. Bin ich denn nicht mehr wert? Ich kann einfach nicht mehr. Ich habe ihn die letzten Woche so sehr vermisst. Es tat so weh. Jeden Tag kamen mir die tränen,weil ich so was geahnt habe aber Es nicht wahr haben wollte. Ich habe so sehr gehofft. Er kann Doch nicht einfach so viele Jahre einfach wegwerfen. Er denkt nur noch an sich. Mein ganzes Leben geht den Bach runter. :weinend: :weinend: :weinend:

Danke für die lieben Worte. Das hilft wirklich sehr. Leider habe ich niemandem zum reden. Und bin froh hier gelandet zu sein. Ich habe ihn gefragt wo er denn unterkommt solange er keine neue Wohnung hat. Er hat gesagt, das geht mich nichts an. Als ich meineni Verdacht geäußert habe, dass er wohl bei seiner ebenfalls seit kurzem getrennten Kollegin unterkommt. Wollte er es mir trotzdem nicht sagen.ich frage mich warum. Wenn ich das sowieso schon denke, kann er das auch zugeben.

Ja leider habe ich viele Erfahrungsberichte von diesen psychologischen Kliniken gelesen. Wo genau das was ich jetzt hier erlebe geschildert wird. Trotzdem hab ich mir versucht verzweifelt Hoffnung zu machen. Naiv von mir.

Guten Morgen Kathrin und willkommen hier.

Das ist ein Schock, wenn so eine Nachricht aus einer psychosom. Reha kommt.
Man hat keinen Kontakt, ist alleine und dann kommt so was.
Ich habe das auch erlebt.
Burn out des Mannes, habe ihm geholfen so gut es ging, dann Reha, danach, als er heimkam die Botschaft, ich habe mich verliebt, ich trenne mich.
Das ist so undankbar, das hat man nicht verdient.
Aber, es ist tatsächlich so, in diesem Gefüge der Reha, Gespräche mit Therapeuten und Mitpatienten, so fern ab vom Alltag, da wird man gesehen und verstanden, da ist alles plötzlich klar.
Schuld ist der/die PartnerIn und das Leben mit ihr/ihm will man nicht mehr.
Er ist jetzt auf dem Stand, dass er so nicht mehr weitermachen will, ohne zu wissen, wie es weitergeht.

Liebe Kathrin, es wird ja bekanntlich nichts so heiss gegessen, wie es gekocht wird.
Aber mache auch du dir Gedanken, wie du weitermachen willst, denn auch dich hat alles sehr belastet,
vllt. muss er gehen um zurück zu kommen.
Hol dir jetzt auch gleich Hilfe um dich auszusprechen und zu informieren.
Da gibt es Frauenberatungen, Caritas, Fraeun helfen Frauen etc.

Viel Kraft und Trost und schau jetzt auf dich.

LG angel

Ich fühle mich so hilflos. Er schreibt mir das ich verantwortlich war, dass er so unglücklich war die letzten Jahre. Ich soll nun schuld sein? Obwohl er schreibt das er keinem die schuld geben will, tut er es ja trotzdem, indem er so etwas schreibt. Dabei war ich es die immer wieder Schritte auf ihn zugegangen ist, die versucht hat etwas zu ändern. Ja er hat es versucht. Nur waren diese versuche nie von langer Dauer. Ich bin nur noch am heulen. Ich will aber nicht dass mein kind darunter leidet. Aber ich kann nicht aufhören. Ich weiß nicht wie es weitergehen soll. Ich steh finanziell völlig ohne etwas da, da er auch nie heiraten wollte. Aber Ich habe es ja zugelassen, ich war damit einverstanden, obwohl ich gewarnt wurde, dass wenn er mal geht, ich völlig allein dastehen werde, ohne Hilfe. Aber ich hab an unsere liebe geglaubt. Ich wollte nicht soweit denken. Aber das leben wollte mir eine Lektion erteilen. Ich hab für ihn den rücken frei gehalten, damit er weiter an seiner Karriere arbeiten kann. Ich bereue nicht dass ich für mein kind da war. Nein im Gegenteil, ich habe gern gemacht. Was blieb anderes übrig, wenn der Vater von früh morgens bis spät in die Nacht arbeitet.

Ich glaube ehrlich gesagt die Diagnose Depression ist nicht ganz richtig bzw vollständig. Ich hab viel gelesen in letzter Zeit. Und ich bin auch über mehrere Artikel über die Midlife Crisis gestoßen. Und jeder einzelne Artikel deckt sich hundertprozentig mit dem wie me i. Partner sich verhält. Er stellt plötzlich sein ganzes Leben in Frage. Fängt plötzlich an Sport zu treiben mit Fahrrad fahren,mit joggen. Macht ständig was allein oder mit anderen Leuten.

Was meinst du mit einfordern? Muss ich das irgendwo offiziell machen? Oder reicht es wenn ich ihm das persönlich sage oder schreibe? Sorry ich hab so was noch nie erlebt und bin daher absolut unbeholfen. Hab keine Ahnung was da jetzt alles auf mich zukommt. Daher bin ich wirklich dankbar für jeden Tipp.

Liebe Kathrin,
willkommen hier und es tut mir leid, dass Du in dieser Situation bist!

Du kannst Dich mit dem für Deinen Wohnort zuständigen Jugendamt in Verbindung setzen und Dich hinsichtlich einer dortigen Unterhaltbeistandschaft für die Kindesunterhaltssachen beraten lassen.
Und da der Gesetzgeber zunehmend Kinder unverheirateter Elternteile und auch unverheiratete Elternteile mit Verheirateten gleichstellt, könntest Du für Dich auch Anpruch auf Betreuungsunterhalt haben.
Wenn Euer Kind über 3 Jahre ist, ist das allerdings wieder besonderen Voraussetzungen unterworfen.

Depression und Midlife Crisis gehen meiner Wahrnehmung nach leider sehr oft eine unheilvolle Allianz mit erschreckenden Auswirkungen ein.
Eine solche Schuldzuweisung in dieser Situation, wo Du noch unter einem Schock stehst, trifft besonders tief.
Grundsätzlich wäre es in der Verantwortung Deines Partners gewesen, eine für ihn scheinbar unerträgliche Situation frühzeitiger anzusprechen.
Oft wird die belastende Situation dann der nahestehendsten Person, der Partnerin, ursächlich ganz und gar zugeschrieben.
Und alles andere, vor allem die eigenen Anteile, erstmal ausgeblendet.

Ich vermute, dass Du ihn zurzeit mit Gefühlen und Argumenten nicht wirklich erreichen kannst.
Du kannst Dich deshalb im Moment nur so gut wie möglich um Dein Kind und Dich kümmern.
Tue alles dafür, dass Du Kraft schöpfen kannst und Eure finanzielle Basis gesichert ist.

Ganz liebe Grüße,
Unglaublich_Traurig

Vielen lieben Dank. Und wisst nicht wie gut es tut so einen Zuspruch und Unterstützung von. Euch zu bekommen. Auch wenn nichts an der Situation ändert, aber es tut einfach gut.

Finanziell unterstützt er uns. Da ist er absolut korrekt. Er hat mir gerade noch Geld überwiesen, weil unser Sohn ein neues bett braucht und da er die reha um zwei Wochen verlängert hat und das Geld langsam knapp wurde. Da kann ich ihm wirklich nichts vorwerfen. Ich hoffe das bleibt dabei, dass wir solche Angelegenheiten so einfach hinbekommen.

Dazu muss ich aber auch sagen, dass das Verhältnis zwischen meinem Sohn und seinem Vater ziemlich schwierig ist. Er hat viele Fehler gemacht. War so selten da (von früh bis spät in die Nacht arbeiten) und noch andere Sachen die dazu geführt haben. Aber er ist sich dessen durchaus bewusst.
Nur macht er jetzt den einen Fehler ein zweites mal. Nämlich dass er nicht da sein wird, dass er sich rar macht. Er hat zu mir gemeint, dass er hofft, da er unseren Sohn nur noch jedes zweite Wochenende (seine Formulierung!) mal sieht, die Beziehung besser wird. Ich frag mich glaubt er das tatsächlich? Wo genau das eins der Probleme war mit dem es angefangen hat?

Ich habe soviel, was mir im kopf rum schwirrt, was ich ihm sagen will. Ich muss das einfach los werden, desswegen schreib ich ihm oft auf whatsapp. Ich hasse das, denn eigentlich will ich persönlich mit ihm reden. Über alles. Alles was mir auf der Seele brennt. Er zeigt auch manchmal tatsächlich Verständnis. Er hat selber gesagt, das ich nichts hätte richtig machen können. Er sagt auch wir werden reden wenn er wieder in der Stadt ist.

Aber das was am allermeisten weh tut, ist, dass er mich behandelt wie eine fremde. Eine völlig fremde. Selbst seinen Arbeitskollegen bringt er mehr Nähe entgegen als mir. Er ist so unglaublich kalt zu mir. Das macht das ganze noch viel schlimmer für mich. Er sagt er möchte keine Nähe mehr von mir zu ihm zulassen. Ich frag mich warum. Wenn er sich so sicher ist,wie er sagt, bräuchte er davor doch keine Angst zu haben. Immerhin ist er mein halbes Leben. Wir haben ein Kind zusammen. Das wird uns für immer verbinden. Ich möchte so nicht behandelt werden. Das macht es so viel schwerer. Er sagt, dass er nicht möchte, dass es wieder so endet, wie schon sooft. Nämlich, dass er sich dann doch wieder anders entscheidet. Aber dann kann es doch mit seinen Gefühlen nicht so sein, wie er steif und fest behauptet, dass er mich einfach nicht mehr liebt. Dann dürfte ihm das doch nicht soviel ausmachen. Dann müsste ihn das doch kalt lassen. Wovor hat er dann Angst?

Ich verstehe es einfach nicht.

Ortsname entfernt. (Desp)

Liebe Katrin,
ja, die Fragen brennen auf der Seele...
Ich vermute, Du wirst nicht allzu viele Antworten bekommen.
Jedenfalls keine Antworten, die sein Verhalten und seine Entscheidung zufriedenstellend erklären.
Trotzdem ist es gut, ihm diese Fragen zu stellen. Sie für Dich zu stellen.
Und, Du hättest nichts richtig machen können... hast aber auch nichts falsch gemacht...
Du warst einfach DU und das ist gut so!

Wenn der vertrauteste Mensch einen wie eine Fremde behandelt oder auch, diese Vertrautheit sich in einer Freundschaft fortsetzen soll, dann kann man das nicht glauben und auch nicht fassen.
Eine unüberwindbare Barriere baut sich auf und je mehr man das verhindern möchte, desto höher fühlt diese sich an.
Und wieder entsteht dann das Gefühl, dass man selbst alles falsch macht, egal, wie man handelt, da die jahrelang gewohnte Vertrautheit nicht mehr entsteht.

Nachdem mein Mann mir die Trennung nach 30 gemeinsamen Jahren ausgesprochen hat, habe ich versucht, ihm möglichst keinen Druck zu machen.
Das war sehr schwer, aber er sollte seinen Weg frei finden können. Es ging ihm auch gar nicht gut und er war sehr schwankend.
Ich habe natürlich gehofft, dass dieser Weg ihn ganz und gar freiwillig zurückführt und ein Neuanfang möglich ist.
Es kam auch zu einer Versöhnungsphase, die jedoch mit einem 2. Trennungsausspruch endete...

Ich möchte damit sagen, DU kannst nichts richtig oder falsch machen.
Nachfragen oder nicht nachfragen, ihn in Ruhe lassen oder auf Erklärungen bestehen...
Er ist in einer persönlichen Krise und muss das nun vorrangig mit sich selbst klären.
Das macht er leider, indem er Dir die Verantwortlichkeit für seine Verfassung gibt.
Und das ist unfair, nachdem er zuvor nicht gesagt hat, wie es ihm geht und was ihn belastet.
So hattest Du keine Chance.

Wie Medea schon schrieb, es ist wirklich kaum zu glauben, der Kollateralschaden einer Midlife Crises oder Lebenskrise zu sein.
Wobei zudem die Bereitschaft vorhanden wäre, den Partner in dieser Krise zu unterstützen.

Deshalb achte gut auf Dich und Dein Kind,
liebe Grüße,
Unglaublich_Traurig

Ich bin Grad auf ein richtig großes Problem gestoßen. Ich muss ja nun überlegen, wie ich das jetzt alles finanziell hinbekomme. Ich habe ja bereits geschrieben, dass ich diejenige war, die zuhause geblieben ist. Bin also hausfrau ohne Einkommen. Meine KV muss ich daher auch selber zahlen. Nun dachte ich, um klar zukommen muss ich jetzt hartz iv beantragen. Aber dafür müsste ich erst mein erspartes aufbrauchen. Was jetzt nicht das schlimme ist. Das schlimme ist, ich müsste auch das ganze ersparte von meinem Sohn aufbrauchen!!!! Das will ich nicht,das soll doch für seine Zukunft sein. Er hat so fleißig gespart, kaum was ausgegeben. Es gehört doch ihm ganz alleine.

Ich Bin total verzweifelt! Natürlich bin ich schon seit einiger Zeit auf job suche. Natürlich nur Teilzeit. Aber das ist nicht gerade einfach, wenn man so lange zu hause war. Und nun muss das Gehalt ja auch noch für alles reichen. Ich bin wirklich Grad am Boden. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll.

Ich bin gerade richtig verzweifelt. Man muss so viele Dinge regeln. Dazu kommt der schmerz der Trennung.

Mir ist gerade bewusst geworden, dass wir beide ja im Mietvertrag stehen. Er will ausziehen. Aber kündigen können wir den Vertrag nur zusammen. Ich möchte hier wohnen bleiben, weil ich mein Kind nicht auch noch aus seiner gewohnten Umgebung reißen will. Aber solange mein ex mit im Mietvertrag steht bekomm ich doch bestimmt Probleme wenn ich hartz 4 beantragen will???? Und ich glaube nicht, das der Vermieter mir die Wohnung weiter überlässt mit einem neuen Vertrag, da ich kein einkommen habe!!

Es ist alles gerade so heftig. Ich sehe keinen hoffnungsschimmer. Alles scheint aussichtslos.

Jetzt ist mein Kind auch noch krank. Ich kümmere mich, er ist mein ein und alles. Aber es ist so schwer. Er soll doch von diesen ganzen Problemen nichts mitbekommen! Ich kann ihn ja nicht auch noch damit belasten. Er hat doch so schon genug daran zu knabbern.

Sorry aber ich muss mir das gerade von der Seele schreiben! Ich bin so sauer!! Gerade schreibt er mir per whatsapp, er wird sich die letzten zwei Wochen in der reha nicht versauen lassen, indem ich ihm schuldgefuhle einreden!!! Er wird mich sonst blockieren!
Ich fass es Einfach nicht! ICH versaue ihm sein leben???? Dabei ist es doch genau andersrum!!!!! Ich versuche ihm klar zumachen, dass ich vor dem nichts stehe. Versuche ihm lediglich vor Augen zu führen, was er uns damit antut, da ich weiß, dass er keinen Schimmer hat was das für mich und sein kind bedeutet, dass ich Angst habe vor dem nichts zu stehen, dass er auch endlich mal Verantwortung übernehmen soll.

Ich erkenne ihn überhaupt nicht wieder. Er ist auf so einem egotrip! Nichts mehr von dem Menschen, in den ich mich einmal so verliebt hatte. Was ist mit ihm nur passiert? Ich heule schon wieder.

Guten Morgen Katrin,

Anschuldigungen und ein kaltes Verhalten sind typisch für den der sich trennt.
Aber vor allem ist er jatzt so, weil ihm in seinem geschützten Raum in der Reha der Rücken gestärkt wird.
Von Therapeuten und von MitpatientInnen. Vielleicht kümmert sich eine jetzt schon besonders um ihn??? Egal, er ist jetzt fest entschlossen und fühlt sich im Recht.
Wie weh das tut, kann ich bestens nachvollziehen.

Wegen der Wohnung. Er will ja ausziehen, also könntest du ihn im Mietvertrag (beim Vermieter) rausnehmen lassen, er muss aber zustimmen.
Es dauert ja noch 2 Wochen, bis er heimkommt. Dann redet unbedingt über den Mietvertrag und seinem Ausschluss aus dem Vertrag.
Wichtig für Hartz4.
Ich weiß, man fühlt sich gerade im Schleudergang und dann muss man sich auch noch um so viel organisatorische Dinge kümmern.
Aber es ist für dich und dein Kind.

Anwaltliche Beratung würde ich auf jeden Fall in Anspruch nehmen. Danach wirst du dich sicherer fühlen.
Ich wünsche dir ebenfalls neben den Tränen die fließen werden, ein bisschen Wut, berechtigte Wut, du hast allen Grund dafür.

angel

Hallo,
Heute möchte ich mich Mal wieder melden und mir einiges von der Seele schreiben.

Gestern war es soweit. Der Tag, an dem wir uns nach zwei Monaten wieder persönlich getroffen haben, um über alles zu reden. Nach zwei Monaten Reha.
Ich hatte unglaublich viel Angst vor diesem Tag. Und ich weiß ihm ging's genauso. Wir haben viel geredet über alles, darüber was schief läuft, darüber warum.
Er hat mir überhaupt keine Vorwürfe gemacht. Er sagt es liegt nicht an mir, sondern an ihm. Er weiß einfach nicht was er fühlt. Er weiß nicht ob es wirklich liebe ist oder nur das Gefühl von Geborgenheit. Er ist sich nicht sicher ob er das richtige macht. Er hat sich ein Zimmer gemietet und wohnt jetzt bei einem Fremden. Er hat mir erzählt wie schrecklich er sich gefühlt hat in der ersten Nacht. Er sagte am liebsten würde er jetzt hier bleiben. Ich hab ihm gesagt, dass ich ihn nicht rauswerfen werde, weil es ja auch seine Wohnung ist.
Wir haben uns weinend in den Armen gelegen. Er weiß was ich für ihn empfinde. Manchmal Frage ich mich, ob es vielleicht ein Fehler war, dass er meiner liebe immer so sicher war. Andererseits sagt er, er hat es im Alltag nie gemerkt. Was ich nachvollziehen kann. Da ich jemand bin, der schwer über seine Gefühle sprechen bzw sie zeigen kann.
Er meint er sieht wie ich die letzte Zeit gelitten habe. Er weiß auch dass er mir oft sehr sehr getan hat. Und das wir uns nicht gut tun.
Einerseits fühlt er sicher ausgeschlossen aus unsere kleinen Familie. Andererseits schliesst er sich selber ganz oft aus, indem er viel alleine oder mit anderen unternimmt.

Er widerspricht sich sehr viel. Er weiß einfach nicht was er will. Ich weiß auch nicht wie ich ihm helfen kann. Ich weiß nicht ob es an seiner Depression liegt. Ich glaube schon irgendwie. Denn in den Momenten wo wir reden ,sind wir uns so unglaublich nah. Da glaube ich einfach nicht, dass da keine Gefühle sind von seiner Seite aus. Er nimmt mich in den Arm, er streichelt meine Hand.

Da sind zwei Seiten in ihm. In einem der Egoist, der nur an sich denkt. Aber dann auch der Mann, in den ich mich verliebt habe, der so unglaublich einfühlsam ist. Daher fällt es mir auch so schwer. Ich liebe ihn. Ich weiß wir machen gerade sehr schwierige Zeiten durch. Aber ich will nicht glauben, dass das wieder anders werden wird. Ich kann nicht einfach so aufgeben.

Gestern hab ich gesagt, am liebsten würde ich mich Jetzt mit ihm ins Bett legen und in seinen Armen einfach nur daliegen wollen. Er meinte, dass würde er jetzt auch am liebsten. Aber wahrscheinlich wäre das nicht gut für uns.

Übrigens ist er weiter krank geschrieben und als nicht geheilt entlassen wurden. Das alles hat nicht viel gebracht. Es gab auch nur einmal die Woche Gesprächstherapie! Das hatte er vorher hier auch. Das war ihm zu wenig. Desswegen wollte er auch zu dieser Reha.
Er hat gestern selbst gesagt, es war wie eine ganz andere Welt. Und jetzt wird er wieder in die reale Welt entlassen und es fühlt sich so Scheisse an.

Irgendwie fand ich unser Gespräch gestern schön. Auch wenn wir viel geweint haben und wenn ich jetzt immer noch nicht weiß wie es weiter geht.
Er ist dann doch erstmal wieder in sein Zimmer gefahren, weil es für uns wohl besser ist.

Am Donnerstag besucht er seine Eltern. Da weiß ich leider jetzt schon, dass sie ihn schon eintrichtern werden, dass er mich endgültig verlässt. Sie werden ihm einreden was er fühlt, auch wenn er sich selber nicht sicher ist. Seine Eltern können mich nicht leiden. Seine Mutter hat mich oft fertig gemacht und Lügen erzählt. Irgendwann hat's mir gereicht. Und ich hab den Kontakt auf ein Minimum beschränkt. Damit ging's mir um Welten besser.
Deshalb hab ich soviel Angst davor, weil ich mir fast sicher bin, dass sie mir das kleine bisschen Hoffnung, die ich seit gestern wieder habe, wieder nehmen werden.

Vergesst was ich geschrieben habe. Gerade kam wieder ne WhatsApp. Er kann doch nicht mehr so weiter machen.
Ich halt es einfach nicht mehr aus! Ich liebe ihn so sehr. Und ich merke doch dass da nicht nichts ist. Ich verstehe das ja alles. Aber mein Herz will das nicht verstehen. Mein Herz kann einfach nicht aufhören ihn zu lieben. Ich weiß gar nicht wo die ganzen Tränen herkommen, soviel wie ich in den letzten Wochen geheilt habe.

Jetzt fühlt es sich gerade wieder so heftig an wie am Anfang, als er mir das mit der Trennung geschrieben hat.