ich habe schon ganz kurz im Bereich "Talk" meine Geschichte aufgeschrieben. Eigentlich ist es schnell erzählt- wir waren 20 Jahren zusammen, davon 15 Jahre verheiratet und hatten ein sehr harmonische und glückliche Beziehung. Das "Traumpaar" schlechthin- wenig Streit, viele gemeinsame Interessen, echtes Interesse und Mitgefühl für den anderen. Nun ist es plötzlich aus- eine neue Frau und ich bin raus aus dem Spiel. Mein Mann hat sich die Entscheidung nicht leichtgemacht. Er hat viel geweint, ist unendlich traurig und spricht nur liebevoll und voller Respekt über mich. Trotzdem kommt er nicht zurück... Mir gehts hundeelend- ich halte die Stille nicht aus, tigere durch die Wohnung, weine stundenlang und bekomme mein Leben nicht mehr auf die Kette. Dazu dieser bohrende Schmerz, der mir den Magen umdreht. Ich fühle mich unendlich einsam, obwohl ich Freunde und Familie habe, die sich liebevoll um mich kümmern und mich ertragen. Ich bin hoffnungslos, friere ständig und habe nur düstere Gedanken, was meine einsame Zukunft angeht. Ich weiß einfach nicht, wie es weitergehen soll. Die Tage ziehen sich ins Unendliche und alles ist finster und voller Schmerz. Entschuldigt, es klingt alles so blöd, aber ich kann es nicht anders ausdrücken. Ich bin ehrlich verzweifelt und weiß nicht mehr weiter....
Willkommen an dem Ort, an dem niemand ankommen möchte, aber wie viele von uns Trost, Empathie, aber auch Hoffnung finden. Auch wenn meine Frage sich leichtsinnig anhört, wie geht's dir?
Ich kann dich verstehen und deine Sorgen und Unsicherheit nachvollziehen. Ich wünsche dir viel Mut aber auch, dass du trotz dieser neuen Hürde in deinem Leben den Weg zu deinem inneren Frieden findest.
Liebe Sina, wie gut kann ich deinen Schmerz verstehen, deine Einsamkeit, die unerträgliche Stille, den Schmerz, die Einsamkeit, die Kälte, die Vorstellung von einer einsamen Zukunft. Liebe Sina, ich könnte dir jetzt so viel schreiben - von diesem Gefühl des unendlichen Schmerzes und der Hoffnunbslosigkeit und davon, wie mich das Leben wiedergefunden hat, aber ich weiß, dass dich das alles nicht so sehr erreicht, über allem steht ja dieser schreckliche Schmerz. Nein, Sina, es kling tnicht blöd, es ist so, das fühlt sich so an. Du darfst das sagen, weil es so ist. Und es ist am Anfang - so habe ich es erlebt - die erste kleine Erleichterung, dass man sagen darf, wie man sich fühlt. Es ist so schwer die Unendlichkeit der Tage zu ertragen, ich kann dir nur sagen, Sina, auch wenn es sich nicht so anfühlt, dass es ein Leben nach dieser Unendlichkeit gibt. Komme da durch, du schaffst das. Es ist wirklich schwer, aber es lohnt sich. Du musst heute nicht wissen, wie es weiter geht, nur weitermachen. Jetzt ist alles dunkel, du siehts die Wege nicht, die es gibt. Und es dauert, bis du sie sehen kannst. Hab Geduld mit dir. Nicht die anderen ertragen dich, sie haben dich gern und machen sich Sorgen um dich. Lerne es dir selbst mit genauso viel Liebe zu begegnen. Das ist vielleichter gesagt oder geschrieben, als es dann getan ist. Komme für heute erstmal gut durch die Nacht, Sina. So unendlich sie scheint, der Morgen wartet auf dich. Und vermutlich ist er nicht so sehr viel besser, aber es wird einen Morgen geben, da hat sich ein bisschen was verändert. Ganz, ganz liebe Grüße und eine Umarmung, Medea
diesen Alptraum haben hier viele erlebt und überlebt. Man will nur davon aufwachen und alles ist, wie es vorher war. Dann kommt die Erkenntnis, er ist weg, nichts ist wie es war. Die haut einen um und es tut weh. Lass dir sagen, es geht vorbei, es beginnt ein neues Leben. Ich erfuhr viel über mein wirkliches Ich und es kam eine neue Stärke auf. Das dauert und der Weg ist erstmal schwer.
Die Einsamkeit ist anfangs unerträglich, bis man langsam erkennt, man ist nicht allein, es gibt noch andere Menschen, die einem zur Seite stehen. Es gibt noch andere Dinge, die man tun kann, man hat viel mehr Zeit für sich. Es gibt verschiedene Trennungsphasen, du bist jetzt in der Schmerz und "nicht wahrhaben wollen" Phase. Schockiert. Danach kommt Wut auf, wie konnte er, warum tut er mir das an, er ist nicht mehr der Mensch den ich kannte. Irgendwann drehen sich die Gedanken nicht mehr um den Ex, man wendet sich von ihm ab und hin zu sich selbst. Dem Neuanfang ist nun die Tür geöffnet, die auch vorher offen war, den Weg zu ihr musste man länger gehen.
Trauer und weine, das ist wichtig. Lass alles raus. Dann sprich viel darüber, mit Freunden und Familie, hier. Du schaffst das.
LG angel
***Und immer, wenn du die Antwort hast, stellt das Leben eine neue Frage*** 🌻✨🎈
Danke! Ich spüre, dass ihr mich aufrichtig versteht! Eure Worte haben mich sehr berührt! Danke, dass ihr euch so viel Zeit nehmt, um zu antworten!!! Es ist einfach so traurig, dass ein Weg, den man gehen wollte nun endgültig verschüttet ist. Zudem quälen einen die Gedanken an Einsamkeit und eine riesige Angst vor der Zukunft lähmt alles. Es kratzt am Selbstwertgefühl, dass man die Trennung nicht wollte und nicht herbeigeführt hat. Das ist schwer auszuhalten. Ich bin sehr dankbar über das Netz, das mich auffangen möchte- am Ende des Tages ist man trotz allem allein mit sich und man muss sich selbst genügen und Mut zusprechen. Das fällt aber gerade jetzt so schwer. Ich denke, dass darin die eigentliche Aufgabe liegt- sich selbst genug zu sein. Ich lebe jetzt nur noch von Tag zu Tag, an die nächsten Wochen oder gar Monate mag ich gar nicht denken! Ich schaffe so gerade meinen Alltag- für mehr reicht die Energie nicht. Danke fürs "Zuhören"- das macht es leichter! Sina
wenn ich dich lese, wenn ich deine Gefühle (Traurigkeit, Angst) höre, möchte ich dir nur sagen, ich verstehe wie du dich fühlst. Wenn du über Angst redest, wovor hast du konkret Angst? Wie sieht diese Zukunft aus, von der du Angst hast?
Ich finde persönlich schön, dass du deine Energie für den heutigen Tag verbrauchst. Carpe Diem, genieß deinen Tag
Hallo Lonely, es ist die Angst vor der Ungewissheit. Was ist, wenn ich krank werde? Wer ist dann für mich da? Werde ich jemals wieder jemanden finden, mit dem ich glücklich werden kann? Ich kann mir ein Leben alleine momentan nur schwer vorstellen. Ich habe einen sehr großen Tell meines Lebens in einer Partnerschaft verbracht- jetzt bricht das weg und alles andere auch. Zudem weiß ich nicht, wie ich damit umgehen werde, wenn ich mitbekomme, dass er mit der neuen Frau zusammen ist. Wird mich das erneut umhauen und mich noch weiter zurückwerfen? Momentan türmt sich alles vor mir auf- ich bin einfach nur noch müde...
Liebe Sina, natürlich kannst du dir nach so vielen Jahren nicht vorstellen, alleine zu leben. Dein ganzes Leben war auf die Gemeinsamkeit ausgerichtet. Auch ich kann deine Gefühle so sehr verstehen. Natürlich türmt sich alles gerade vor dir auf. Du musst diesen Turm nicht auf einmal erklimmen. Jetzt erst musst du dich daran gewöhnen, dass er da ist. Sina, geh immer nur mit der Situation um, die gerade da ist. Mach dich nicht verrückt. Es ist schlimm genug für dich. Natürlich bist du müde, du brauchst gerade über die Maßen Kraft, mehr als du hast. Mehr als du glaubst, du hast sie. Du wirst einmal feststellen, du hast die Kraft gehabt da durchzukommen. Aber ich weiß auch, dass es sich oft und oft so anfühlt, als hätte man kein bisschen mehr Kraft. Drück dich mal ganz fest. Liebe Grüße Medea
Dieses Gefühl der Einsamkeit ist wirklich grausam. Liebeskummer heißt nicht umsonst so. Aber du wirst da gestärkt wieder draus hervor gehen! Und du wirst wieder "zu dir finden". Vielleicht neue Hobbys ausprobieren. Dich auf deine Familie konzentrieren, auch jetzt wo Weihnachten kurz bevorsteht. Ich finde den November eh schon immer kalt und grau, da ist es kein Wunder, dass es dir so geht, wie es dir geht. Ich kann Kuscheldecken empfehlen, warme Bäder, viele Lichter, auch Kerzen und schau, dass du es dir für dich persönlich gemütlich machst und du dir etwas zur Ablenkung suchst. Ganz viel Kraft!
Ja, mach es dir gemütlich, lass Kerzen brennen, schau mal länger in eine Kerze, da wird es einem warm und hell. Du fragst dich, was passiert, wen du krank bist, wie du allein zurecht kommen sollst. Das wirst du regeln, wenn es soweit käme, du kommst da durch, mach dir keine Sorgen. Wenn man es schaffen muss, dann schafft man es auch und du wirst da immer mehr Übung bekommen.
LG angel
***Und immer, wenn du die Antwort hast, stellt das Leben eine neue Frage*** 🌻✨🎈
mir ist beim Lesen deines Beitrages aufgefallen, dass du frierst. Das kann im Winter natürlich mit der Heizung zusammenhängen. Ich kenne das aber teilweise von mir und habe die Erfahrung gemacht, dass es mit Schlafmangel zu tun hat, seltener mit Hunger.
Mein letztes Trennungserlebnis ist schon eine Weile her. Ich erinnere mich aber noch gut daran, dass ich in dieser Zeit sehr auf mich achten musste. Versuche also, Schlaf zu finden. Es ist okay, mal eine zeitlang zu grübeln oder verzweifelt zu sein. Wenn du deshalb aber deine eigenen Bedürfnisse vernachlässigst, weil dein Körper quasi im Panikmodus ist, ist das nicht gut. Vieleicht kannst du dich ablenken und so deinem Körper klar machen, dass gerade kein Bedarf an Nachtschichten besteht? Manchmal helfen wirklich die einfachsten, alltäglichsten Dinge.
Ich kann auch sehr gut verstehen, dass es für dich schwierig ist, mit der Einsamkeit umzugehen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Gefühl und die damit zusammenhängende Angst nach und nach verschwindet und dann irgendwann nur noch selten wiederkehrt. Alleine zu sein - und beispielsweise alleine zu leben - hat auch unglaublich viele Vorzüge, die du vielleicht nur erst kennen und schätzen lernen musst.
ich weiß es nicht, ob man Empathie mit Wörter fühlen kann. Ich denke, wir oder besser gesagt ich verstehe ganz genau wie du dich fühlst. Vielleicht finden wir nicht die richtigen Sätze, Töne usw... wir haben dir soviel zu sagen, zu geben aber es ist auch gerade möglich dass du nur noch einen Schulter brauchst zu weinen, ein offenes Ohr um dir ohne Beurteilung zuzuhören.
Deine Ängste, deine Unsicherheit, deine Zweifel gehören zu einem Prozess, der ziemlich lang ist. Es gibt ein Bild in meinem Kopf mit Pertersiliensamen. Samen in der Erde brauchen Wasser, Sonne, Pflege und Zeit, viel Zeit. Ein Tag nach dem anderen, ein schritt nach dem anderen. Du bist auf dem Weg, einen wunderbaren Mensch zu kennen, nämlich dich selbst.
danke für eure Antworten! An schlechten Tagen lese ich sie mir immer mal wieder durch und das gibt mit Kraft. Mittlerweile haben mein Mann und ich uns ein paar Mal gesehen und gesprochen. Es gab einen gemeinsamen Finanztermin, den wir schon vor unserer Trennung vereinbart hatten. Bei diesem Termin habe ich ihn gebeten, dass er noch ein paar Sachen aus der Wohnung holt. Am letzten Wochenende hat mich mein Schwiegervater netterweise zum Essen eingeladen. Er wollte mir eine Freude machen und mir zeigen, wie sehr er mich schätzt und wie leid ihm die Situation tut. Leider bekam ich aber mit, dass mein Mann auf dem Weg zu seiner neuen Fernbeziehung war. Das hat mich dann total nach unten gerissen- der Ausflug mit meinem Schwiegervater war dann einfach nur noch furchtbar. Ich war an dem Tag so todunglücklich. Er hatte sich ausgerecht auch noch ein Restaurant ausgesucht, zu dem wir immer oft als Familie gegangen sind. Das war eine furchtbar unglückliche Situation! Ich habe mich so für meine Tränen an dem Tag geschämt, weil ich ja wusste, dass er auch total traurig ist und es nur gut meint. Gestern habe ich noch fast eine Stunde mit meinem Mann telefoniert. Anlass war der Impfpass, den er für den Impftermin am nächsten Tag brauchte und den ich in der Wohnung gesucht habe. Auf meine drängenden Fragen bekam ich keine klare Antwort. Er sagte, dass unsere Ehe etwas besonderes (gewesen) sei und auch die Beziehung mit der neuen Frau sei da überhaupt nicht vergleichbar. Das wäre etwas völlig anderes! Für die Zukunft habe er keine konkreten Pläne. Er würde alles auf sich zukommen lassen. Ihm sei es superwichtig, dass wir miteinander in Kontakt bleiben- er würde mich gerne in seinem Leben behalten. Eigentlich wollte ich hören "Ich liebe dich nicht mehr- ich will mich scheiden lassen". Dann wäre ich zwar nochmal ordentlich abgestürzt, aber der Weg wäre klar. So war ich gezwungen zu sagen, dass ich mir nicht vorstellen könnte verheiratet zu sein und gleichzeitig eine andere Frau zu akzeptieren. Ich habe ihm gesagt, dass ich im neuen Jahr mit ihm über eine endgültige Trennung (Scheidung) sprechen möchte. Das war so grausam und hart und vielleicht auch ein Fehler- ich weiß es nicht. Er hat es mit einer Scheidung nicht eilig, eigentlich möchte er sie (noch) nicht so schnell. Da die Booster-Impfung heute bei mir auf der Arbeit stattfand, haben wir uns da auch kurz gesehen, aber wenig gesprochen! Ach, er war gestern so freundlich, liebevoll und zugewandt am Telefon, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass er sich nur die "Rosinen" rauspickt. Das Abenteuer bei der neuen Frau, die emotionale Wärme und das Verständnis bei mir und sein neues "Zuhause" im Elternhaus. Ich bin so geschafft und laufe rum wie ein Gespenst. Ich bin zu müde zum Arbeiten, aber die baldigen Weihnachtstage erfüllen mich mit Horror. Den Jahreswechsel finde ich sogar fast noch schlimmer! Ich würde am liebsten durcharbeiten!
die Aussagen deines zukünftigen Ex sind sehr typisch… “der Hund ist tot, aber du kannst ihn behalten” .. er hat ein schlechtes Gewissen und ist eigentlich total feige. Warum solltest du in seinem Leben bleiben. Shit, so ein Quatsch (sorry aber dazu fällt mir kein besseres Wort ein, eher schlimmere)
Logisch das du geschafft bist und emotional in den Seilen hängst, lass los, schnell… Er hat ne neue und du hast es nicht nötig für ihn Netzwärme zu erzeugen.
Warum wartest du auf nächstes Jahr um über eine Scheidung zu sprechen, und überhaupt, was soll das… “möchte” das ist zu soft… du willst… Pasta.
Ja, die kommenden Feiertage werden wohl nochmal schwer, aber auch das packst du. Wir sind ja auch noch da.
Drück dich mal und schicke ne große Tüte mit Kraft …
dieser Wunsch, bleiben wir Freunde und noch schlimmer, ich will dich nicht verlieren. Das ist ein oft ausgesprochener Satz der sich Trennenden, ich habe nie verstanden, was das soll. Wollen sie ihr schlechtes Gewissen beruhigen, warm halten für den Fall der Fälle? Ich finde das geht garnicht und tut nur weh. Wenn einem ein Zahn gezogen wurde, sagt man auch nicht, wollen wir Freunde bleiben? Er ist raus und mit ihm der eitrige Teil. Frisch tut es noch weh, aber dann heilt es. Ja, und sich Beides zu bewahren ist auch ein Grund, die Neue und die vertraute Frau.
Ich kann mir vorstellen, wie schrecklich es war, dass du den Abflug zur Neuen gesehen hast und auch all die Erinnerungen beim Essen. Dein Schwiegervater hat es gut gemeint und wollte dir zeigen, wie sehr er dich schätzt. Aber du wirst wohl künftig von solchen Treffen Abstand nehmen müssen.
Zitat von Sina im Beitrag #14Ich habe ihm gesagt, dass ich im neuen Jahr mit ihm über eine endgültige Trennung (Scheidung) sprechen möchte. Das war so grausam und hart und vielleicht auch ein Fehler- ich weiß es nicht.
Nein, das war nicht falsch, er darf sich jetzt mal mit den Fakten auseinandersezten und du kannst/sollst Tacheles mit ihm reden. Er hätte für die Zukunft keine Pläne... Soso, einfach mitnehmen, was sich ihm bietet und dich dazu.
Weihnachten wird für dich nochmal schwer und Silvester, ganz klar. Komm hierher und wir quatschen und du schüttest dein Herz aus und bist nicht allein. Das erste Silvester habe ich komplett im Chat verbracht, war richtig gut.
LG angel
***Und immer, wenn du die Antwort hast, stellt das Leben eine neue Frage*** 🌻✨🎈
Liebe Sina, es ist so schwer. Genau das was du beschreibst. Genau dieses Verhalten macht es so unendlich schwer. Es frisst das Herz aus und lässt es nachwachsen und frisst es weder auf. Ich kenne das Verhalten auch. Nicht eilig mit der Scheidung, keine Ahnung, wie das weitergehen soll, will dich aber auf gar keinen Fall verlieren, nicht als Mensch und ein bisschen auch als Frau behalten. Ja, du erkennst das genau richtig. Er will alles, und die Frage, wie sich das für dich anfühlt, stellt sich ihm nicht. Nicht wirklich. Liebe Sina, ich habe das auch als grausam erlebt. Er tanzt auf Messers Schneide durch ein neues Abenteuer und mir blieb der Part zu sagen, so geht das nicht, das bedeutet das Aus. Auch das zerschneidet das Herz noch einmal, und man hat das Gefühl, man führt selbst das Messer mitten durch. Und dann folgen die Zweifel. Und doch glaube ich, dass es richtig ist, wie klar du ihm entgegengetreten bist. Kein Wunder, dass du erschöpft und müde bist. Ich schicke dir hier einfach einmal eine digitale Umarmung. Pass nur gut auf dich auf. Ich weiß, wie grauenhaft Wochenenden und Feiertage sind. Aber mit dieser Erschöpfung durch einen anstrengenden Beruf Tag für Tag zu gehen, macht dich auch krank. Manchmal hilft gar niichts und man kann sich nur von Erschöpfung zu Erschöpfung druchhangeln. Manchmal hilft irgendetwas, um ein bisschen zu einer Atempause zu kommen. Ein wenig Sport, ein heißes Bad. Du darfst nicht aufhören, auszuprobieren, was dir gut tut. Gehe mit dir selbst um, wie mit einem lieben und kranken Kind, wie mit deiner besten Freundin. Liebe Sina, und dein Schwiegervater. Ich kann dir nur meine Erfahrungen schildern, jeder hat ja seine eigene Geschichte. Ich habe es so erlebt: Auch ich hatte ein sehr inniges Verhältnis zu meinen Schwiegereltern. Das sagte meine Exschwiegermutter auch immer wieder. Du bist für mich wie eine eigene Tochter. Einige Zeit habe ich den Kontakt aufrecht erhalten. Besucht. Sie waren sehr traurig. Aber für mich waren die Besuche schrecklich. Ich saß auf dem alten angestammten Platz. Wie immer. Aber alles war anders. Ich kam, wenn die anderen, mein Ex, sicher nicht da war. Nicht an Weihnachten, nicht zu den Geburtstagen. Man fing an, sich nichts mehr zu erzählen. Sie nicht von Ex. Ich nichts mehr soviel von meinem Leben, als ich anfing, Neues zu erleben. Irgendwann hat sich der Kontakt gelockert, auch weil ich es so gemacht habe. Das ist etwas, was mir heute sogar noch ein schlechtes Gewissen macht. Die Eltern sind mir mit Liebe entgegengekommen, ich bin dann fern geblieben. Aber, ich musste von dem gesamten alten Leben Abstand gewinnen, um ein neues Leben anzufangen. Warum erzähle ich dir das? Weil ich glaube, dass es sehr schwer ist, so gut die Beziehung ist, sie ebenso eng beizubehalten. Es ist zu nach an Ex. Und das tut dir zumindest gerade jetzt im Moment, überhaupt nicht gut. Pass gut auf dich auf, in dieser schweren Zeit. Behalte die Hoffnung. Wie gut, dass du die Booster-Impfung hast, hoffentlich geht es dir möglichst gut, am Tag danach. Mit besonders lieben Grüßen Medea
ich finde das besonders gemein, dass Du auch noch die endgültige Trennung, bzw Scheidung vorantreiben mußt, da Dein Mann ja ganz zufrieden ist mit der Situation. Ich sollte auch Verständnis für die Trennung haben und wäre ja ein ganz besonderer Mensch in Ihrem Leben.
Für mich passte das nicht zusammen und ich habe mich distanziert, was mit totalem Unverständnis quittiert wurde.
Ich habe dieses Spiel nicht mitgemacht, um das Gewissen meiner Ex zu beruhigen. Und plötzlich war ich gar nicht mehr hoch im Kurs. Da stand dann ordentlich Krach an.
Allerdings, mir hat die Distanz gut getan und ich rate Dir auch dazu. Unterstütze ihn nicht in seiner Feigheit, sondern achte auf Deine Gefühle und das es Dir gut geht.
Für sein Wohlergehen bist Du nicht mehr verantwortlich.
Ich danke euch sehr für eure Antworten und die damit verbundene Zeit und Mühe! Angel, bei deinem "Zahnvergleich" musste ich sehr schmunzeln. Da hast du natürlich absolut recht und es stimmt auch! Freunde bleiben können wir in nächster Zeit nicht, das würde mir das Herz brechen. Ich kenne meinen Mann sehr gut und halte ihn nach wie vor für einen besonderen Menschen, der mir nie bewusst wehtun würde und dem ich wichtig bin! Deshalb war ich ja auch so glücklich und habe mich in unserer Beziehung immer sehr geborgen gefühlt! Ich hätte niemals etwas auf ihn kommen lassen. Das war der Mann in meinem Leben, mit dem ich alt werden wollte. Seine Fehler und Unzulänglichkeiten waren für mich kein Problem. Das ist eben menschlich und ich war mir sicher, dass er das auch so sieht und mich so akzeptiert wie ich bin. Dass eine Beziehung sich verändert, ist natürlich und erwartbar. Der Gedanke hat mich nie geängstigt. Ich war mir sicher, dass wir uns gemeinsam entwickeln würden und auch unsere gemeinsame Geschichte einen Wert hat, den man nicht so schnell aufgibt. Umso größer war natürlich der Schock! Steve, danke für deine Antwort. Es stimmt natürlich- ich will und möchte nicht nur unsere Beziehung auch rechtlich beenden, aber dazu fehlt mir momentan die Kraft. Wir sind seit ca. 4-5 Wochen endgültig getrennt. Es war schon so unendlich schwer dieses Gespräch zu führen und ihm zu sagen, dass eine Scheidung die logische Konsequenz aus der ganzen Entwicklung ist. Mein Herz sagt natürlich etwas anderes, aber gerade weil die Beziehung so unfassbar wertvoll für mich ist bzw. war, muss ich mich selber schützen. Es schmerzt so sehr zu wissen, dass er eine andere Frau umarmt, zärtlich zu ihr ist, aber auf dem Papier ich "seine Frau" bin. Das fühlt sich so falsch an. Für dieses Scheidungsgespräch möchte ich gewappnet sein, mich auch informiert haben, damit es bloß kein schwammiges "Irgendwie will ich mich scheiden lassen" wird. Ich will die Fakten und Abläufe kennen, um die nächsten Schritte einzuleiten. Medea, ich danke dir sehr für deine Erfahrung im Umgang mit den Schwiegereltern! Genau davor habe ich Angst. Ich möchte nicht noch mehr Menschen verlieren, die mir wichtig sind und denen ich wichtig bin. Aber das Treffen war sehr schmerzvoll und hat uns beide unglücklich gemacht. Ich weiß noch nicht, wie ich den Umgang gestalten soll. Momentan reichen mir unsere wöchentlichen Telefonate aus! Mein Schwiegervater ist auch nicht bei bester Gesundheit. Wirklich schwierig da einen Weg zu finden... Stromer, Distanz ist gerade mein Ziel. Die brauche ich in nächster Zeit unbedingt! Ich muss den Fokus mehr auf mich legen. Das habe ich in letzter Zeit viel zu wenig gemacht, aber wenn sich das Gefühls-und Erinnerungskarussell dreht, verliert man sich völlig. Die Booster-Impfung hat mir zumindest im dem Sinne gutgetan, dass ich mich zum ersten Mal seit Wochen nicht abgelenkt habe, sondern nur auf der Couch liege, Tee trinke und viel schlafe. Da nehme ich das bisschen Unwohlsein gerne in Kauf.
die Trennung ist erst kurz her, da steht Du sicher noch unter Schock. Wenn es möglich ist, lass´ Dir für die wichtigen Entscheidungen die Zeit, die Du braucht. Das ist keine gute Phase, um schwerwiegende Enscheidungen zu treffen.
Sorge gut für Dich selbst, auch das muss manchmal erst erlernt werden. Gerade, wenn eine lange und gute Beziehung einseitig beendet wird. Couch plus Tee trinken und etwas Ausruhen tut Dir heute bestimmt gut. Gibt es noch etwas, was Dir besonders gut tut? Etwas, was Dir in dieser doppelt schweren Zeit Kraft geben könnte? Alles, was auch nur ein bisschen Erleichterung bringt, ist wichtig, um über die nächste Zeit zu kommen.
Danke für deine netten Worte, Unglaublich_Traurig. Ich weiß nicht, ob dies eine gute Zeit ist, um Entscheidungen zu treffen. Trotzdem glaube ich, dass eine Scheidung alternativlos ist und ich diese Entscheidung zumindest innerlich schon getroffen habe. Ich kenne mich ziemlich gut und ich bin mir sicher, dass ich das auch in ein paar Wochen noch so sehen werde. All das, was ich in unserer Ehe gesehen habe und das mir so viel Halt gegeben hat, ist einfach nicht mehr gegeben. Mir gibt das jetzt keinen Halt mehr und erinnert mich nur an das, was mal war und was ich in uns als Paar gesehen habe. Was mir gut tut, sind Gespräche mit Freunden und Familien, ein bisschen Sport und ich fange wieder an zu lesen. Bisher war mir selbst das zu anstrengend! Aber es gibt auch noch so viele Tage, wo mir überhaupt nichts gut tut. An diesen Tagen möchte ich mich nur vergraben. Ich muss aber auch sagen, dass unfassbar viel Freundlichkeit und Verständnis von Menschen kommt, denen ich das so nicht zugetraut hätte. Das ist wirklich schön und macht manche Stunden heller. Hier zu schreiben hilft mir auch so sehr, weil ich meine Gedanken ordnen kann und eure Antworten mich trösten und helfen, eine Perspektive zu entwickeln.
Leider hat die Booster-Impfung mich noch im Griff und ich hänge in den Seilen. Hoffentlich wird's morgen besser!
Liebe Sina, das ist fast das Wichtigste, finde ich. Dass man über das Schreiben, die eigenen Gedanken ordnen kann. Mir hat das auch geholfen. Und auch das ist eine gute Erfahrung, dass in der schweren Zeit, Freundlichkeit oft von Seiten kommt, mit denen man gar nicht gerechnet hat. Und ansonsten ist es wirklich einfach schwer. Die Tage, an denen man sich nur vergraben kann, gehören leider dazu. Und dann ist es wichtig sich zu sagen, das ist jetzt so ein Tag, aber es gibt die anderen. Und darauf kann man mehr und mehr auch den Fokus legen, Sina. Du kennst dich gut, und hast viel Klarheit, das ist eine große Stärke, auch wenn die Klarheit jetzt weh tut. Ich kann das verstehen, dass du sagst, das gibt dir jetzt keinen Halt mehr. Neuen Halt zu finden, in dir, das ist ein ganz schön anstrengender Weg. Und du wirst ihn auch gehen. Ganz sicher. Ich hoffe, du hast heute die Nachwirkungen der Impfung heute schon nicht mehr oder fast nicht mehr gespürt. Ganz liebe Grüße Meda
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15.11.2021 17:22 (zuletzt bearbeitet: 15.11.2021 17:22)
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