Hallo Ihr Lieben. Ich möchte Euch gerne meine Geschichte erzählen, und ich brauche wirklich Tips und Hilfe.

Ich bin seit gute 15 Jahre verheiratet und dreifache Mutter (14,11,8). Unser Leben lief eigentlich normal - den üblichen Alltagsstress, aber alles zu bewerkstelligen.

Ich war die brave Hausfrau und Mutter all die Jahre. Mein Mann war der Geldverdiener.
Die Arbeitsverteilung lief wie fast überall üblich - Mama Haushalt und Kinder, Papa Geld, Gartenarbeit.

So lief es die letzten Jahre.

Irgendwann bekam ich Angst - Zukunftsangst! Was ist, wenn mein Mann stirbt oder schwer krank wird? Ich bin doch gar nicht mehr in der Lage, meine Familie zu versorgen! Finanziell vielleicht - dafür gibt es Behörden.
Aber ich bin total weltfremd geworden. Aus dem Berufsleben heraus, keine Hobbies, nur Mamis als Freunde.

Das musste sich ändern! Ich wollte wieder etwas selbstständiger werden und habe mir Arbeit gesucht.
Das war im September 2020.
Jetzt arbeite ich in der Produktion mit Frühschicht und Spätschicht. Allerdings nur über eine Zeitarbeiterfirma.
Das Geld ist super - aber ich habe nie Gewissheit, ob ich eine Verlängerung bekomme oder nicht.

Ich habe angefangen zu leben. Arbeit, Kinder, neue Freunde, bin ins Fitnessstudio gegangen (30 kilo abgenommen).
Und plupp - Muttern wird beachtet und man mag sie sogar! Tja, was passiert natürlich? Ich habe meinen Mann betrogen - einmalig.

Mein Mann war ein sehr strenger, selbstsicherer Mann. Was er sagte, zählte.
Mir wurde immer eingebleucht, wenn ich ihn betrüge, würde er sich sofort scheiden lassen.

Das habe ich ihm wirklich geglaubt!

Allerdings ist mein Mann sonst sehr unzuverlässig - mein Reden ist immer: er denkt in Rot, redet in Pink und handelt in lila - das heißt - ich konnte mich nie auf ihn verlassen.

So war es dann auch mit dem Betrug - ich habe es ihm zwei Tage nach der Tat gestanden. Was passierte? Er war kurz schockiert und böse, aber Tage später, sagte er mir, dass er mir vergeben hat. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen! Ich hatte mich schon vor dem Scheidungsrichter gesehen.

Und von da an hat sich unser Blatt komplett geändert. Er war gar nicht der harte, dominante Mann, den er mir immer vorleben wollte. Er war ein niemand. Er war schwach. ABER DER SEHR SEHR GUT REDEN KANN UND SICH SEHR GUT VERKAUFEN KANN!!

Nach 15 Jahren habe ich meinen Mann erst kennengelernt.

Ich merkte, dass er es gar nicht kapiert hatte, was ich überhaupt gemacht habe - IHN BETROGEN MIT EINEM ANDEREN MANN!!!
Ich meine - er hält mir Jahre vor, dass unser Küchenschrank falsch steht - dass er es nur für mich so hingestellt hat (es ist wirklich immer und immer wieder ein Streitthema gewesen)
Er hält mir vor, dass ich ihm eine Suppe (wir waren gerade verheiratet und ich hochschwanger) auf den Schoss gekippt habe. Das habe ich gemacht, weil er mich angelogen hatte, ich ihn erwischt habe und er diese Situation komplett verlacht hat. Für ihn war es einfach lächerlich.

Er ist ein krankhafter Lügner! Er lügt selbst dann, wenn er es gar nicht bräuchte. Ich weiß nicht warum.

Bitte versteht mich nicht falsch - ich schreibe hier jetzt einfach Fakten, damit ihr euch wenigstens ein kleines Bild machen könnt.

So, aber durch zum Beispiel die beiden oben genannten Situationen (es gibt noch so viele) sieht man, dass er ein sehr nachtragender Mensch ist (er ist sehr sehr nachtragend)
Und dann denkt er wirklich, dass ich es ihm abkaufe, dass er den Betrug einfach so hinnimmt? Nein! Auf gar keinen Fall.

Und dann fing alles an!

Ich sagte, er steht unter Schock. Er hat noch gar nicht begriffen, was ich gemacht habe.
(ich weiß jetzt aber für mich, dass ich diesen Betrug mit Absicht provoziert habe, um aus dieser Ehe herauszukommen)

Ich fing an über eine Trennung nachzudenken. Und sprach mit ihm ganz offen darüber. Wir haben uns sehr ruhig und respektvoll unterhalten.

Er sagte, ok. Er könne ja zu seinem Freund ziehen, der selber gerade getrennt war.
Ok - das passt.

Eine Woche später änderte sich das Blatt und er auch!!! um 180 Grad!!

Seine Worte: "Du kannst gehen! die Kinder und ich bleiben hier!"

Und von da an knickte ich ein. Meine Gedanken: Er ist ein sehr guter Vater. Er verdient das meiste Geld. Wir wohnen mit meinen Eltern zusammen in meinem Elternhaus -aber ich habe immer Probleme mit meiner Mutter gehabt, er war der Lieblingsschwiegersohn. Ich bin nur Leiharbeiter, dh vielleicht bin ich in ein paar Monaten wieder arbeitslos. Mein Mann und die Kinder gehören der gleichen Religion an, ich nicht mehr.

Also, mein Mann hatte wieder einmal recht - wie immer - es ist besser, wenn ich gehe und die Kinder bei meinem Mann lasse.


Also habe ich mir eine Wohnung gesucht. 30 km entfernt - ich brauchte den Abstand.

Unsere Abmachung: Ich komme in der Spätschichtwoche zu den Kindern, mache sie fertig für die Schule, mache etwas Hausarbeit, bereite das Mittagessen vor (für alle, Kinder, Papa, Großeltern)
Alle 2 Wochenenden hole ich die Kinder zu mir nach Hause.
Mein Mann kümmert sich um die Schule, ich um Ärzte und Kleider.

Ich fand eine schöne Wohnung. Habe den Mietvertrag unterschrieben und die Kaution bezahlt. Dann fing ich an, mir nach und nach Möbel uä zu kaufen.
Ups, hat mein Mann wohl gedacht, dafür muss sie Geld investieren. Das geht ja aber nicht.
Er hat alle Sparbücher gelehrt, alle Konten gesperrt (ich hatte zum Glück gerade ein neues angelegt, auf dem schon 1 Monatsgehalt überwiesen wurde), ALLE Unterlagen verschwinden lassen, KFZ Papiere verschwinden lassen, alle Passwörter geändert.

Ich konnte NICHTS mehr! in meinen eigenen vier Wänden war ich absolut wie eine Fremde (ich wohnte noch im Ehehaus)

Ich rief bei einer Behörde an, für Gewaltopfer - aber ich war ja kein Gewaltopfer! Er war immer nett, höflich, zuvorkommend, ich durfte alles!

Es nannte sich okomomische Gewalt - Toll, was soll ich mit dem Namen für das, was passiert?? Ich brauchte Hilfe!! Die Dame am Telefon: "Stellen Sie sich vor, Ihr Haus ist abgebrannt. Dann haben Sie auch nichts mehr! Nur Ihr eigenes Leben! Und es geht trotzdem weiter. Gehen Sie einfach, denken Sie nicht an Ihre Rechte, die Ihnen eigentlich zustehen!"

Sie hatte recht! Ich wollte nicht mehr daran denken, was er mir weggenommen hat. Ich wollte nur noch raus!
Die Kinder sind trotzdem gut bei ihm aufgehoben, habe ich mir gedacht.
Er hat Hilfe von Oma (die ich nie bekommen hätte).
Hätte ich die Kinder mitgenommen, hätten sie sich alle zwei Wochen alleine zur Schule fertig machen müssen und in der Frühschichtwoche hätten sie sich alleine ins Bett legen müssen. Neue Schule, neue Wohnung.
Das wollte ich ihnen nicht antun!

Ich zog aus.
Ich wusste, dass mir irgendwie Unterhalt und Trennungsgeld zustand (15 Jahre nicht gearbeitet, Hausfrau und Mutter)
Aber wir haben uns (natürlich nur mündlich) geeinigt, dass wir beide auf das zustehende Geld verzichten. Er würde sehr gut mit seinem Gehalt zurechtkommen und ich WOLLTE ohne sein Geld klar kommen

Die ersten zwei Wochen liefen gut.
Ich kam in der Spätschicht zum Haus, habe die Kinder fertig gemacht für die Schule, Essen gekocht, Hausarbeit und bin von da aus dann zur Arbeit gefahren.
Das erste Wochenende habe ich alle drei Kinder zu mir mit nach Hause bekommen.

Dann ! Er hat seine Schicht geändert. Normalschicht! "Ich bin ja jetzt alleinerziehender Vater! Ich brauche nicht mehr in Schicht, jetzt kann ich fürs gleiche Geld in normalschicht." OK!? Na dann, soll er es doch machen.

Denkste - ich fahre zur Wohnung, möchte die Kinder fertig machen für die Schule. Aber er ist ja zu Hause! Kinder saßen angezogen am Tisch. Essen brauchte ich auch nicht machen. Das hat die Oma schon vorbeireitet.
drei Tage bin ich zur Wohnung gefahren, alle drei Tage liefen genauso ab. "Ich brauche dich nicht. Siehst du doch. Ich schaffe es alleine"

Ich fuhr dummerweise nicht mehr hin. Es brauchte mich ja niemand . Nicht mal die Kinder.

Er änderte wieder seine Schicht. Von Normalschicht auf Dauerfrühschicht.
Ich fragte ihn, wie das denn mit den Kindern funktioniert- ich kann ja nur in meiner Spätschicht die Kinder zur Schule machen.
"Brauchst du nicht. Deinei Mutter wird sich kümmern."

Nach und nach habe ich mir alles aus der Hand nehmen lassen.
Ich blieb ruhig. Irgendwann kommen die Kinder und wollen ihre Mama. Dann sieht er auch endlich ein, dass ich gebraucht werde.

Aber ich habe vergebens gewartet. Die Kinder (bis auf den jüngsten) wollten mich auch nicht mehr besuchen kommen.

Irgendwann hat der mittlere mir gesagt, dass gesagt wurde: Wenn ihr nicht zu Mama geht, wird sie euch vermissen und wieder zurück kommen."

Ich kam an meine Kinder nicht mehr heran. Telefonisch konnte ich nur die große erreichen übers Handy.

Ich suchte das Gespräch mit meinem Mann. Er blieb ganz cool, er fühlte sich im Recht.
Ihm wäre egal, ob die Kinder zu mir möchten oder nicht. Das wäre ganz alleine die Entscheidung der Kinder. Er würde sich da nicht einmischen.
Wäre ja schließlich meine Schuld. Hätte ja bleiben können.

Und dann kam der Brüller: Er wäre ja jetzt doppelt belastet - alleinerziehender Vater (anscheinend war ich ja schon für ihn gestorben....) und berufsstätig. Er könne den Haushalt nicht mehr führen, er müsste jetzt eine Haushälterin einstellen - das Geld muss aber ich bezahlen! Weil ich mich ja nicht an die Abmachung halten würde.

Ich hatte für mich abgeschlossen. Schließlich bin ich gegangen und habe die Kinder zurückgelassen. Ich muss dann natürlich auch mit den Konsequenzen leben. Ich zog mich zurück. Ich rief sporadisch zu Hause an (mit dem Wissen, dass sowieso keiner abnehmen würde) ich fuhr alle zwei Wochen zum Haus und habe nur den kleinen mitgenommen.

Irgendwann flippte ich aus. Es war alles so ungerecht!!! Ich wollte alle meine Kinder sehen.
Ich fuhr freitags zum Haus, klingelte und wollte alle Kinder. Die großen wollten nicht. Ich wurde energisch. Sie MÜSSEN mitkommen. Sie wurden energischer - NEIN! Mein Mann stand mit zusammenverschränkten Armen und hat sich das Schauspiel angeschaut - grinsend.
Dann habe ich den entscheidenden Fehler gemacht: "Ihr MÜSST mitkommen! Ich habe ein Anrecht auf Euch. Wenn ihr jetzt nicht alle mitkommt, nehme ich den kleinen auch nicht mit! Und: ich gehe zur Polizei und sage, dass ich euch nicht mehr bekomme!

Es tat mir so leid, dass ich diese Dummheit gesagt habe!!! Ich weiß bis heute nicht, warum ich das gesagt habe.

Ich fuhr ohne Kinder los. Und habe mich Wochen nicht mehr hören lassen. Die Kinder wollen mich nicht, sie kommen gut klar, Vater versorgt sie gut, was brauchen sie mich denn noch...

Ein halbes Jahr nach meiner Trennung kam ein Brief vom Jugendamt. Vater möchte Unterhalt!!

Hinterher habe ich erfahren, ich hatte angeblich ca nur ein halbes Jahr Anspruch auf Trennungsgeld. Ich habe darauf verzichtet - weil ich sein blödes Geld nicht haben wollte.

Als diese Zeit um war, hat er sein Anspruch geltend gemacht.

Ich habe es ausrechnen lassen. Ich hätte nur noch den Selbsterhalt behalten können. Davon Miete, Auto, Lebensunterhalt. - Es hätte vorne und hinten nicht funktioniert.

Ich habe damals nichts mitgenommen, außer das alte Auto (Tüv ab, das neue hat natürlich er behalten) Ich habe mir alles selber gekauft.

Jetzt stand ich vor dem Aus (rein gedanklich erst nur)

In dieser Zeit lernte ich einen Mann kennen. Er sagte, dass ich zu ihm ziehen sollte. Die teure Miete könnte ich sparen, er bräuchte nur etwas Wohngeld und natürlich muss ich mich an die laufenden Kosten beteiligen)

Ich sparte sofort über die Hälfte an Kosten ein.

3 Monate waren wir zusammen, davon lebte ich 2 Monate bei ihm.

Irgendwann sagte er mir. dass wir zu schnell mit dem Zusammenziehen waren. Er wäre jetzt unglücklich.
Für mich brach eine Welt zusammen. Er hatte recht - es war nicht die große Liebe und wäre es wahrscheinlich auch nie geworden.)

Ich bekam Panik (Existensangst???) Ich fuhr das Wochenende zu meinem Bruder, habe mich dort ausgeheult.
Samstags fuhr ich wieder zurück - aber nicht zu meinem Freund, sondern zu meinem Ehemann. Und ich begang den allergrößten Fehler meines Lebens!

ICH MÖCHTE WIEDER ZURÜCK!!! ICH BRAUCHE DIE KINDER!!!

Er sagte ja.
Ich fuhr zum Haus meines Freundes, bin innerhalb 6 Stunden ausgezogen.
Bin ins Haus meines Mannes gezogen (was mein Elternhaus war und in das ich über 10 Jahre mit meinem Mann und Kindern gelebt habe).

Das ist jetzt gute drei Wochen her.

Mein Mann tut so, als wenn nie etwas passiert ist. Er macht sogar den Haushalt weiterhin. Er kocht essen, er steht früh auf und macht Frühstück.
Die Kinder freuen sich, sind aber etwas vorsichtig. Sie erzählen mir noch längst nicht alles.

Aber ich habe mich geändert!! Ich habe mich von meiner Religion losgesagt. Ich gehe abends weg. Ich frage nicht mehr um Erlaubnis.

Unsere Positionen haben sich komplett vertauscht.

Ich will dieses Leben aber nicht mehr!
Denn mein Mann ist gar nicht der selbstsichere, dominante, allwissende Patriarch der Familie.

Was ich jetzt für mich erfahren habe, er hat mich all die Jahre klein gehalten, damit ich nicht merke, wie schwach er eigentlich ist.

Ich weiß, zurückzugehen war ein sehr, sehr großer Fehler.
Aber ich hätte es finanziell niemals geschafft!! So ist jedenfalls mein momentaner Standpunkt, weil, wer geht, muss zahlen.

Ich habe einfach zu blauäugig geschaut. Wenn ich mich mit Forderungen zurückhalte, tut es mein Mann auch.

Nein! Jeder achtet auf sein eigenes Wohl.

ich weiß, ich werde wieder gehen. Ich werde ihn wieder verlassen.
Aber ich weiß einfach nicht, wie ich es schaffe.
Denn die Kinder werden beim Vater bleiben wollen. Ich habe sie damals verlassen, das werden sie mir nicht so schnell vergeben. Und schon fängt alles wieder von vorne an.

Für alles gibt es Hilfe! Für Frauen, die geschlagen werden, Kinder die vernachlässigt werden.
Väter, die Ihre Kinder nicht sehen können. Für alle die kein Geld haben.

Aber es gibt auch Mütter - die sehr emotional sind, die absolut unsicher sind, die an sich selber zweifeln, die einfach nicht gut genug sind. Die meinen, sie müssen gehen, weil es einfach für die Familie das Beste ist. Weil sie einfach nicht wissen, was noch richtig ist oder was falsch. Aber das sind nach außen hin die RABENMÜTTER die ihre Kinder verlassen haben.

Und so eine böse Rabenmutter bin ich.
Die, die alles getan hat für ihre Kinder. Die die Abtreibung der ältesten mit Löwengewalt verhindert hat, weil sie der angeblich schwerstbehinderten, nicht überlebensfähigen Tochter zumindest eine Chance geben wollte. Die sämtliche OPs (es waren 14) fast nur alleine mit dem Kind durchgestanden hat.

Die aber gemerkt hat, dass die Ehe so zerbrochen ist, dass sie nicht mehr geheilt werden kann.
Was lebe ich meinen Kinder vor??? Wird meine Tochter in die gleichen Fußstapfen treten wie ich? Bin ich ein gutes Beispiel?

Ich glaube nicht!

Aber ich muss hier raus! Ich weiß nur nicht wie!





Übrigens, meine Tochter ist kerngesund! Sie war in der Schwangerschaft nur unterernährt und war ein Frühchen. Die OPs waren Folgen der Frühgeburt.

Hallo Helena,

erstmal sei willkommen hier.

Mir fällt es im Moment schwer nachzuvollziehen, wo für Dich tatsächlich die Ungerechtigkeit ist.
Erstmal ist es doch positiv, dass Dein Mann sich so gut um die Kinder gekümmert hat

Gerade hier in diesem Forum sind einige Leute, die Unterhalt für ihre Kinder bezahlen und wo dann im Zweifel auch nur der Selbstbehalt übrig bleibt.
Ich zahle auch Unterhalt und kann da auch grundsätzlich keine Ungerechtigkeit dran erkennen.

Es scheint mir, dass das finanzielle Resultat einer Trennung Dich jetzt an Deinen Mann bindet.
War Dir wirklich nicht klar, dass Du unterhaltspflichtig wirst, wenn Du ohne Deine Kinder gehst?
Dein Mann hat doch schon die Doppelbelastung Kinder und Job getragen.

Oder andersherum, wie war Deine Erwartungshaltung bei der ganzen Sache?
Welchen Part wolltest Du übernehmen?

Es klingt etwas nach der Erwartung, dass Du gehst, die Kinder dafür Verständnis haben und Du mit weiteren Konsequenzen, wie z.B. laufende Kosten für die Kinder, nichts zu tun hast.
Das musste ja zum Scheitern verurteilt sein

Auch das Dein Mann Dir Dein Fremdgehen verziehen hat und ihr jetzt, nachdem Du schon bei einem anderen Mann gewohnt hast, wieder zusammen lebt, ist ja erstmal ein sehr großherziges Verhalten Dir gegenüber.
Du beschwerst Dich ernsthaft, dass er sich trotz fremdgehen nicht von Dir getrennt hat.
Das er sich nicht an ein Wort gehalten hat, was er über einen theoretischen Gedankengang geäußert hat, sondern, als der Fall eingetreten ist, zu Dir gehalten hat?
Ich finde das seltsam.

Ich möchte Dir keine Vorhaltungen machen, aber vielleicht magst Du nochmal genauer erklären, an welcher Stelle Du Dich jetzt aktuell ungerecht behandelt fühlst. Ich verstehe das irgendwie nicht.

Du wirst hier schwerlich Empfehlungen bekommen, wie Du zum Nulltarif von Deinem Mann wegkommst und die Kinder gleichzeitig begeistert reagieren werden.

Wie kommst Du darauf, dass es für alle Hilfe gibt, außer für Mütter, die ihre Familie verlassen wollen?
Gerade bei den Beispielen, die Du aufgezählt hast, gibt es genug Fälle, wo das nicht so ist.
Es gibt Väter, die Jahre um ihre Kinder kämpfen und nichts erreichen, obwohl sie im Recht sind.
Es wird nicht allen geholfen, denen es finanziell schlecht geht. Zumindest wird nicht mehr geholfen als Dir auch geholfen wird. Schließlich behältst Du ja den Selbstbehalt.

Ich verstehe Deine Erwartungshaltung nicht, bitte erkläre es mir.

Stromer

Willkommen Helena,

du bist gegangen, weil du mit deiner Rolle als "nur Mutter" unzufrieden warst.
Du wolltest das ändern und hast es auch getan.
Ein Job, neue Kontakte, Fitnessstudio und sehr abgenommen.
Du hast dich optimiert.
Zu all dem Neuen gehörte auch ein neues sexuelles Erlebnis, das ist sogar verständlich.

Nach deinem Geständnis hat dein Mann es irgendwann akzeptiert und du merkst selbst, er steht unter Schock. Das ist doch normal.
Ihr müsstet jetzt zusammen aufarbeiten und hallo?, du müsstest dich um ihn bemühen.
Statt dessen ziehst du aus und lässt alles hinter dir.
Versteh mich nicht falsch, ich habe vollstes Verständnis für eine Mutter und Ehefrau, die sagt, bis hierher und nicht weiter.

Dass dein Mann seine Meinung änderte, zeigt doch, dass er sich mit der Sitaution auseinander setzt, verletzt ist und nicht auch noch die Kinder verlieren will..
Er hat dir eigentlich nichts getan, du wolltest es so.
Das ist doch in Ordung, aber die Konsequenzen musst du dann tragen.
Unterhaltspflichtig, für deine Kinder, wenn du alleine lebst, das ist klar, jetzt kann man nachempfinden, sie es so manchem getrennten Vater geht.
Die Exen zetteln oft einen grausamen Krieg an, verwehren die Kinderzeiten des Vaters usw.
Der Selbstbehalt ist niedrig, die Existenz gefährdet.

Nachdem du wieder bei der Familie lebst, wäre eine Paartherapie für euch ganz dringend!!!

Ich stelle mir vor, du könntest wieder bei dem Punkt weitermachen, wo du mal warst.
Dein Job, deine Bekannten, Fitnessstudio, deine Zufriedenheit und das dazugehörige Selbstvertrauen.
Und das Alles zusammen mit deinem Mann, deinen Kindern und deinem Heim.
Das geht natürlich nicht so einfach, du müsstest dir das Vertrauen wieder erarbeiten.
Dafür wünsche ich dir wirklich, dass es sich wieder regelt...
oder ist das Kind schon in den Brunnen gefallen?
Du warst in der Lage, dich neu zu orientieren, das ist auch jetzt möglich.

LG angel