warum ich hier schreibe? Weiss ich nicht. Meine Logik sagt:"Junge Du brauchst ein Ventil". Meine Story wird nicht lang, ich werde mich an Fakten halten, versprochen!
Ich bin seit 17 Jahren verheiratet, kennen tuen wir uns seit 25 Jahren. Wir haben gemeinsam drei Kinder, Haus und hatten bis vor einer Woche einen Hund. Auch ist es mir gelungen ein paar Euros zu sparen.
Wie in vielen Beiträgen anderer ForenMitglieder, erging es mir in den letzten Jahren mit meiner Frau so "lala". Ständig wurde mir gesagt ich mache nix und wenn dann alles falsch. Über viele Details wurde sich aufgeregt und ständig Stimmungsschwankungen waren auszuhalten. Weis Gott habe ich auch meine Macken, Fehler Gefühle und so weiter, aber ich war immer da! Habe Geld verdient, das Haus saniert, mit den Kindern allen möglichen Quatsch gemacht. Kurz, viel Zeit, Aufwand und liebe investiert. Viele Hobbys habe ich aufgegeben, um des Friedens willen. Letztlich habe ich auch meine Hündin an meine Eltern gegeben, da mich die Aufgaben zum Schluß so überwältigt haben, das ich ihr nicht mehr gerecht werden konnte. Sie hat es gut bei meinen Eltern!
Aber zurück kam sehr oft, dass mir aufgezeigt wurde was alles nicht lief. Da ich eigentlich ein Mensch bin der nicht lange benötigt, um Entscheidungen zu treffen fällt mir das zu diesem Thema doch sehr schwer. Das letzte Jahr hat mir bewusst gemacht wie sehr ich mich als Mensch ihr gegenüber eingeschränkt habe. Oft immer versucht ihr alles recht zu machen und auch nix zu sagen, obwohl ich recht kommunikativ bin. Das passiert mir so nicht wieder! Da für mich auch das Thema Sex wichtig ist, hat sie es auch schön ausspielen können. Nein oft war es nicht, sondern nur dann wenn es ihr paste oder etwas "tolles" anstand. Die letzten Jahre lebte ich dann mit der Einstellung "nimm was du kriegst". Nein das will ich nicht, dass bin nicht ich!
Nun kommt das weil!
Seit 3 Wochen hat man bei meiner Frau "schwerste Depressionen" diagnostiziert. Es bestand eine sehr hohe suizidale Gefahr. Da ich ein Mensch bin der Lösungsorientiert und situativ sehr gut Entscheidungen trifft habe ich schnell dafür gesorgt das sie in professionelle Hilfe kommt. Seit gut einer Woche ist sie in stationärer Behandlung. Leute, ob ihr es glaubt oder nicht. Hier zu hause ist es ruhig, chillig, ja angenehm trifft es auch. Mein vierjähriger ist entspannt wie nie. Die Großen (17 und 13) helfen ohne murren mit, machen ihre Schule. Vermissen? Schlimm, aber das tut hier niemand! Nein wir vermissen sie nicht.
Es hat sich mir nun aufgezeigt, das dass Ende unserer Ehe und das Zusammenleben so mit ihr ein Ende hat. Ich fühle mich noch nicht mal schlecht bei diesem Gedanken. Die Kinder bekomme ich Groß und mache ordentliche Kerle aus ihnen. Mein Kleiner ist zum Glück ein wenig Papa-Kind. Auch weil ich das erste Jahr mit ihm zu hause war.
Nun zu meinen Fragen.
1. Macht man das seine Frau in so einer Phase zu verlassen? Am Telefon sagt sie wie toll ich das alles mache und wie ach so ein toller Ehemann ich bin. Ich kann auf sowas garnichts sagen.
2. Ich würde ihr die Kinder wegnehmen, so meine Gedanken. Was wäre ich für ein Mann. In unserer bekloppten Öko, pädagogik-Welt. Ich sehe die Lehrer und Kindergärtner, Freunde und Bekannte aufschreien. Jahrelang hieß es immer das ich der "blöde" in unserer Ehe gewesen sei. Nun da alles zusammengefallen ist, zeigt sich mir ein anderes Bild!
3. Nun kommt was richtig beklopptes. Ich sehne mich nach einem Partner der das kribbeln die Sehnsucht wieder entfacht in mir. Aber das ist offensichtlich mein geringstes Problem.
Um es kurz zu machen. Ich kann und will nich mehr mit ihr!
Letztlich dachte ich auch das ich das Problem sei, die Ursache ihrer Depression. Nein es sei ihre Arbeit und die vielen Aufgaben die sie bewältigen müsse. Also ich war immer zu hause und hab den Laden geschmissen. Ich frage mich ernsthaft, was sie hier für Aufgaben hatte. Sie wurde so behandelt das immer alles toll war, ja nicht aufregen oder streiten. Das habe ich auch ihrer Psychologin erzählt.
Nun kommt´s, meine Frau hätte ihr gegenüber geäußert das ich ihre Bank im Leben sei. Das habe ich dann mal unkommentiert so im Raum stehen gelassen.
Meine Gedanken planen schon und kreisen, aber irgendwas ist da noch und ich weis nicht was!
dieses "irgendetwas", was da noch ist, ist vllt. doch ein Rest Menschlichkeit oder schlechtes Gewissen. Die "Entsorgungsgedanken" gegeüber deiner Frau hören sich ansonsten sehr kalt und unempathisch an.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie anstrengend und freudlos es für dich war. Auch, dass du eure Ehe beenden willst, ist verständlich, deine Gefühle sind weg und ohne sie läuft es sehr gut. Aber: Deine Frau hat schwerste Depressionen und ist suizigefährdt. Auch wenn sie jetzt in der Klinik ist, wird das nicht so einfach weg therapiert. Im Grunde wird sie iund auch ihr mmer damit leben müssen, mal mehr, mal weniger.
Ob du sie jetzt, während ihres stat. Aufenthalts, über eine Trennung informierst, oder erst, wenn sie zu Hause ist, kann ich dir nicht beantworten, beides ist eine Katastrophe für sie. Für eine Trennungssaussage jetzt spricht, dass sie dann noch in der Klinik ist und professionell aufgefangen wird, wahrscheinlich mit Verlängerung, dass sie noch etwas stabiler gemacht wird. Also ergreife deine Chance. Ich finde, deine Frau muss für sich die Möglichkeit haben, deine Entscheidung zu erfahren und im geschützten Raum aufgefangen zu werden.
Da du, wie du schreibst, lösungsorientiert und situativ sehr gut handeln kannst, wirst du das Folgende, was die Trennung betrifft, auch gut meistern. Die Kosten für ihren Unterhalt im Trennungsjahr, wie die sonst zu bewältigenden gesetzlichen Regelungen. Die Betreuung der Kinder in deiner beruflichen Abwesenheit etc. Es gibt keine "bekloppte Öko Pädagogikwelt", Öko ist etwas anderes und ansonsten ist es heute kein Problem mehr, einen alleinerziehenden Vater zu akzeptieren, die Welt hat sich weitergedreht, counterpart.
Ich wünsche dir dann eine Zukunft, in der du zufrieden bist. angel
***Und immer, wenn du die Antwort hast, stellt das Leben eine neue Frage*** 🌻✨🎈
Hallo Counterpart, ich sehe das genauso wie Angel.
In der Klinik ist sie besser aufgehoben, wenn du es ihr sagst. Und du solltest auch ihre Therapeutin informieren.
Und wenn du schon dabei bist, ehrlich zu sein, dann sei auch ganz ehrlich. Dh, wenn deine Next schon am Horizont zu sehen ist oder sogar schon da ist, dann tu nicht so, als gäbe es keine.
Mir stellt sich bei alledem allerdings auch die Frage, warum du so lange mitgespielt hast. Kannst du dir die Frage ehrlich beantworten?
deine Situation klingt sehr komplex und ich kann deine Gedankengänge zu einem Großteil nachvollziehen. Ich kann dir auch nicht viel mehr sagen, als meine Vorrednerinnen. Ich gebe dir nur den Gedanken mit auf den Weg, dir absolut "sicher" zu sein, wenn du diesen Schritt gehst. "Da ist noch irgendetwas"... ist eine Aussage, die nicht zwangsläufig etwas mit Schuld, Verantwortung, etc. zu tun hat. Ihr habt euch gefunden, viele Jahre miteinander verbracht, es gibt einen Grund wieso das alles geschehen ist. Das es jetzt im Moment funktioniert, ist völlig normal, da die Ereignisse nicht lang zurückliegen und deine Gedanken auch noch nicht ausgesprochen sind. Einmal ausgesprochen, bringen sie viele weitere Dinge ins Rollen und können auch nicht mehr zurückgenommen werden.
Mein Tipp: Geh nochmal in dich, finde Klarheit (um das "da ist noch irgendetwas" auszuschließen") und dann geh deinen Weg. Vielleicht ist auch die Therapie deiner Frau auch der passende Rahmen, um die Situation zu besprechen? Vielleicht muss man nicht immer "aufs Ganze gehen".
Das sind meine Gedanken. Viel dich gedrückt, den Rücken gestärkt und nutzt den Schnee, wenn er da ist. :-)
Solange man in einer belastenden Situation ist, also im Hamsterrad steckt, kommt man in der Regel nicht dazu einen Schritt nach außen zu machen. Es schaukelt sich langsam aber sicher hoch, immer im gleichen Muster.
Eine andere Sicht geht oft erst dann, wenn sich gravierend etwas an dieser Situation ändert. In deinem Fall der Klinikaufenthalt deiner Frau.
Im Moment hat sich das alles dadurch entspannt, daher finde ich es nicht unbedingt überraschend, dass du deine Frau gerade nicht vermisst. Du empfindest es als ruhiger, bist im Lösungsmodus und das was dich nervt, ist erst mal außen vor.
Immerhin, deine Frau hat eine Diagnose. Dadurch könntest du in der Rückschau einiges sicher anders bewerten, im Nachgang zumindest manche Reaktionen deiner Frau vielleicht anders verstehen, anders einordnen.
Ob eine Trennung, sofern da kein anderer Partner in der Warteschleife ist, jetzt und sofort eine Allheilmittel für deine Gefühle sind, wage ich zu bezweifeln. Das sehnen nach Kribbeln usw. ist nichts unbekanntes in einer längeren Ehe, kennen viele hier, die Verlassen wurden. Muss nicht unbedingt was mit den Depressionen zu tun haben.
Um deine Frage aus meiner, ganz persönlichen, Sicht zu beantworten:
Nein, üblicherweise verlässt man seinen Ehepartner nicht in einer solchen Phase. Da macht man das, was du ja gut kannst. Man löst Probleme und wartet mal ab.
Aber wenn du das schon jetzt machen musst, inklusive der ja für dich bereits klaren Kinderbetreuung, dann sprich vorher mit den Ärzten deiner Frau. Damit die wissen, was auf sie zu kommt.
Ich wünsche dir bis dahin viele differenzierte Gedanken dazu.
Uih, richtig schwierig deine Geschichte... Es gibt in jeder Trennung 2 Seiten, die ich mir im Gegensatz zu früher auch beide anschaue.
Wenn man so lange verheiratet ist, Familie hat, plötzlich krank wird und der Partner sagt einem in diesem Tief, dass es aus ist...Das wird deine Frau und auch dein Umfeld immer als Verlassen in schlechten Zeiten sehen. Damit wird man dich immer zum Schuldigen machen. Dessen musst du dir klar sein.
Dann wiederum verstehe ich dein Aufatmen gerade. Dein Hauptproblem ist gerade weg und du atmest aus. So war es bei mir übrigens auch. Ich wurde verlassen, ziemlich feige und ohne Erklärung und auch wir als Restfamilie haben aufgeatmet. Es war danach alles ruhiger, jeder packte an und wir waren wieder eine Familie. Aber trotzdem war ich sehr enttäuscht und wollte das normale Vater-Mutter-Kinder-Hund-Haus - Blabla zurück... Die vielen Jahren muss man erstmal verarbeiten.
Egal, wie du dich jetzt entscheidest, bleib ehrlich und such dir jetzt keinen Ersatzpartner. Mache einen vernünftiger Abschluß oder arbeite an deiner Beziehung mit Hilfe von Fachleuten. Nichts machen und alles so lieblos weiterlaufen lassen, tut allen nicht gut. Vielleicht hilft ja auch diese Pause und in 2 Wochen siehst du alles wieder ganz anders.
Ich denke, dass du jetzt die perfekte Chance hast, im Vorfeld mit Fachleuten in der Klinik zu sprechen. Bitte um ein Angehörigengespräch oder wie man so etwas nennt, ohne deine Frau. Sprich deine Trennungsgedanken an, man wird euch helfen und Tipps geben können. Sicher auch viel besser als wir hier!
danke für Eure Antworten. Ich habe keine neue Partnerin oder was am Horizont. Es ist ehr so, das die Situation schon entspannt ist ohne sie. Der Aufenthalt in der Klinik ist wahrscheinlich in der Tat DER Trigger der zum Entschluss geführt hat.
-Natürlich würde das Umfeld es nicht gut heißen, aber was solls.
-Und eins noch, seit langem mache ich mir Gedanken. Letztlich habe ich mich für sie und die Familie aufgegeben. Mache fast nur noch Dinge die ich nicht mag. Große Sehnsüchte entstehen, nein keine sexuellen! Sowas wie Motorrad fahren usw. ist gemeint.
-Es ist wie eingesperrt zu sein. Am liebsten währe ich an meinem "Place to be" und das allein!
-Mein Leben hat seit Jahren immer die selben Inhalte: Kinder, Haus, Hund (nun nicht mehr) Arbeit, schlaf. Dazwischen gab es nix!
-Was ich auch nicht bin, kalt! In schriftlicher Form ist Kommunikation in Verbindung mit Gefühlen einfach schwer, für mich zumindest!
deine Gründe erscheinen mir sehr logisch. Allerdings könnte ich mir durchaus vorstellen, dass man solche Dinge gemeinsam besprechen kann, wenn sogar jetzt schon professionelle Hilfe da ist. Aber letztendlich musst du es entscheiden und tragen. Ich bin eben doch immer ein "Versucher", bevor ich radikale Schritte gehe.
30.01.2021 08:38 (zuletzt bearbeitet: 30.01.2021 08:53)
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