"Alles vorbei", das war und ist auch noch mein Thema...


>>>Am 10.02.2019 war das mein 1. Beitrag im alten Forum:

"Ich lese hier schon einen ganze Weile im Forum mit und bin tief beindruckt von der Hilfe, dem Mitgefühl und der Unterstützung, die jeder/jedem Betroffenen zuteil wird!
Ich bin auch eine Betroffene. Mein Mann hat mich genau vor 6 Wochen räumlich verlassen. Zwei Tage zuvor hat er mir die Trennung ausgesprochen. Schon zum zweiten Mal.... Das erste Mal war vor ca. einem halben Jahr. Ich war damals vollkommen ahnungslos von der Dimension seiner Unzufriedenheit und des Unglücklichseins. Er hat leider nie deutlich gesagt, was ihm so zusetzt und ich habe unsere Beziehung bis zuletzt für tragfähig gehalten. Erst rückblickend sind mir Signale aufgefallen, wie Rückzug, viel Arbeit, wenig zu Hause, weniger Berührungen, angespannte Stimmung. Diese habe ich jedoch in der Situation als nicht so gravierend gedeutet. Ich habe in der ersten Trennungsphase, in der wir zusammen in unserem Haus gewohnt haben, um meinen Mann gekämpft. Es war schwierig, von ihm Gründe zu erfahren, am liebsten hätte er es pauschal bei "wir haben uns auseinander gelebt" belassen. Und ich bin mir bis heute nicht sicher, ob ich alles weiß. Vieles, was ihn verletzt und gestört hat (zu lange berufliche Belastungserzählungen, gereizte Stimmung und Äußerungen, Eingrenzungen seiner Freiheit...), habe ich dann in der Folgezeit trotz Trennung geändert. Mein Mann hat das bemerkt und obwohl er schon konkret eine Wohnung in Aussicht hatte, haben wir uns wieder angenähert, indem wir mehr über uns und die Situation gesprochen haben. Ich habe in dieser Zeit meiner Intuition folgend auch einige "Heimlichkeiten" meines Mannes in den letzten Jahren entdeckt, auf die ich nicht eingehen möchte und die mich tief getroffen haben. Diese habe ich ebenfalls deutlich angesprochen, da sie die innere Zerrissenheit meines Mannes und die Beziehungserschütterung zeigen. Trotz allen Schmerzes setzte das Ansprechen einen positiven Prozess in Hinblick auf die Beziehung in Gang. Ich habe mich zu dem Zeitpunkt sehr bewusst dazu entschieden, um unsere Beziehung und Ehe zu kämpfen, da wir meiner Ansicht nach etwas sehr, sehr Wertvolles zusammen hatten bzw. haben.
Nach einigen Wochen sind wir wieder zusammen gekommen und mein Mann hat die Wohnung abgesagt. In der Realität war der Versöhnungsübergang viel dramatischer und wieder von einem kurzzeitigen Umschwenken geprägt.... Es folgten aus meiner Sicht zwei sehr schöne Monate der Versöhnungszeit, in der wir viele Gespräche, u. a. über das Älterwerden und die damit verbundenen Auswirkungen auf Wünsche, Beziehung und Beruf geführt und auch Pläne gemacht haben. Wir haben auch unseren schon vor Monaten gemeinsam gebuchten Urlaub zusammen verbracht und haben weitere Urlaube für 2019 geplant und gebucht. Bei meinem Mann wurde kurz vor dem Urlaub eine Depression festgestellt und er hat angefangen, Antidepressiva zu nehmen. Er hatte aus einem anderen Anlass vor dem Urlaub einen neurologischen Termin, zu dem ihn bestärkt habe. Denn mir waren einige Veränderungen, wie große Stimmungsschwankungen, aufgefallen und ich habe mir Sorgen gemacht. Als er die Tabletten dann eine Weile nahm, fiel mir auf, dass er sich wieder vor mir zurückzog. Rückblickend vermute ich, dass er mit wachsender psychischer Stabilität wieder unsere Beziehung in Frage stellte und weg strebte. Das gipfelte in dem erneuten Trennungsausspruch Ende 2018. Ich bin diesmal sehr verletzt sofort aus dem Schlafzimmer ins Gästezimmer gezogen. Mein Mann hat sich seinerseits trotzdem innerhalb eines Tages eine Wohnmöglichkeit besorgt und ist mit den nötigsten Sachen dorthin gezogen, da er Abstand von mir braucht. Er stimmt mit mir überein, dass die Beziehung in der ersten Trennungsphase und der Versöhnungszeit harmonisch und von ausreichend Freiheit geprägt war. Er meint aber, dass in der Zeit vorher zu viel kaputt gegangen ist.
Er hält jedoch kontinuierlich Kontakt, war in den ersten beiden Wochen noch schwankend und wirkt nun entschlossen. Er sagt weiterhin, dass ich ihm wichtig bin und ihm am Herzen liege, er mich lieb hat und auch noch liebt, nur nicht mehr ausreichend für die Ehefortsetzung.
Seitdem bin ich durch eine Gefühlshölle von Verzweiflung, Schmerz, Wut, Trauer gegangen. Wir sind nun 30 Jahre zusammen und 28 Jahre verheiratet. Wir haben viele gute und schwierige Zeiten erlebt, vor allem der Tod der Eltern und die damit verbundenen großen Belastungen. Viele Situationen haben wir gemeistert und uns gegenseitig unterstützt - und jetzt scheitern wir? Das kann ich nicht glauben... wir sind kinderlos und haben seit Jahren ein gemeinsames Haus, ganz nach unseren Wünschen hergerichtet. Beide sind wir Vollzeit berufstätig, was manchmal auch schwierig ist, da die Arbeitsbelastung leider oft die gemeinsame Zeit reduzierte.
Ich liebe meinen Mann und er fehlt mir so sehr, auch als Freund und Vertrauter... ich habe viel nachgedacht und stehe weiterhin zu meinen Fehlern, die ich gemacht habe. Vor allem auch, dass ich unsere Ehe und sein "Dasein" als selbstverständlich genommen habe. Und ihm gerade in einer für ihn schwierigen Zeit zu wenig Liebe und Wertschätzung gezeigt habe. Ich habe die Situation vor der ersten Trennung eher als schwierigere Ehephase mit mehr Distanz gehalten und nie gedacht, dass diese Konsequenz drohen könnte. Über die vielen Jahre hinweg gab es aus meiner Sicht immer mal wieder Phasen, in den wir uns nah oder etwas ferner waren. Ich finde das normal, jeder braucht ja seinen Raum und mein Mann brauchte schon immer mehr Freiraum als ich. Die Unterschiedlichkeit ist nicht neu, die Freiheitsausprägung letztlich schon. Und jede seiner Verhaltensweisen habe ich auch nicht auf mich bezogen, da es auch berufliche Belastungen bei ihm, wie auch bei mir gab. Ich denke, es kommen mehrere Faktoren zusammen, auch unser Alter spielt eine Rolle. Wir sind beide über 50 Jahre alt, da stellen sich solche Fragen: Wie viel Lebenszeit bleibt mir noch? Wie möchte ich diese nutzen und wie möchte ich eigentlich leben? Mein Mann scheint sich diese Fragen -zumindest zurzeit- in der vorliegenden Form beantwortet zu haben. Er möchte Ruhe haben, alleine leben und frei sein, Kontakt zu Freunden intensivieren, die leider alle viel jünger sind - und machen können, was er will und wann er will.
Ich versuche seine Entscheidung -nach meinem intensiven Kampf um ihn und unsere Ehe zu akzeptieren- und habe es ihm auch so gesagt. Verstehen kann ich seine Entscheidung aber nicht. Ich versuche dennoch, ihn loszulassen. Ich will ja auch keinen Mann an meiner Seite, den es eigentlich wegzieht. Vielleicht muss er dieses neue Leben eine Zeitlang ausprobieren, sonst kommt er nicht zur Ruhe und ich auch nicht. Doch mich verletzt es auch sehr, dass er das, was wir zusammen haben oder hatten, wegen etwas Ungewissen aufgibt... ich versuche zurzeit so gut ich kann, für mich zu sorgen, im Jetzt zu leben und nicht so viel in die Zukunft zu schauen. Ich versuche, die momentane Situation anzunehmen und ergebnisoffen zu denken. Oft zerreißt es mich jedoch innerlich...
Es ist etwas lang geworden, aber mich würden Eure Gedanken zu meiner Situation interessieren - danke vorweg!"


>>> Am 22.04.2019 dann mein folgender Beitrag:

"Liebe Mitbetroffene,
ich möchte doch mal den aktuellen Stand meiner Situation schreiben. Der letzte Eintrag ist knapp über 2 Monate her.

Vielleicht hilft mir ja einfach das Aufschreiben. Und manchen von Euch auch ein wenig, um für die eigene Situation etwas "herauszuziehen".

Es sind nun 16 Wochen vergangen, seit mein Mann von einem Tag auf den anderen ausgezogen ist. Es ist sein 2. Trennungsausspruch gewesen. Fast alle Sachen sind noch hier. Er schrieb mir weiterhin täglich regelmäßig seinerseits. Ich antwortete ihm, bedrängte ihn nicht von meiner Seite aus mit einer Nachricht. Mir war es wichtig, ihm die gewünschte Ruhe zu seiner Wegfindung zu lassen.
Er fand, wir haben uns auseinander gelebt, trotz dem guten Entwicklungen in der Versöhnungszeit, und zu viel passiert ist.
Und sagte, dass er mich zwar noch liebt, aber nicht mehr genug. Er Abstand und Ruhe braucht.
Hatte allerdings vorher wieder nichts konkret davon gesagt, so dass weiter etwas geändert werden konnte. Und auch nachher wenig konkret Fassbares, immer eher diffus.

Wir sind in diesem Jahr 30 Jahre zusammen.
Oder, andersherum gesehen, und genau genommen, in diesem Jahr nach 30 Jahren gemeinsamer Zeit getrennt.

In den letzten beiden Monaten ist viel passiert.
Von Mitte Februar bis Mitte März zeigten sich über 4-5 Wochen wieder Annäherungstendenzen meines Mannes. So habe ich es jedenfalls aufgefasst. Er schrieb mir deutlich öfter, kam wieder öfter nach Hause (sprach auch meist von "zu Hause"), übernachtete mehrfach in der Woche hier (getrennt).
Wir verstanden uns gut, es war vertrauter und ich "erkannte" ihn wieder. Er lud mich zum Essen ein oder wir kochten zu Hause gemeinsam Essen für uns, eben unsere "alten" schönen Rituale.
Das muss mein Mann ja auch so empfunden haben, sonst hätte er es nicht unbedingt beibehalten wollen oder aufleben lassen.
Wobei mir klar war, dass weitere beidseitige Veränderungen sein müssen, um einen Neustart zu schaffen. Aber, was beide doch noch schön finden, kann ja so bleiben.

Ab und zu fragte ich, wie es ihm geht, denn er hatte im letzten Jahr eine Depression, und er antwortete stets mit gut, sehr gut oder richtig gut.
Nur, wenn ich unsere Beziehung angesprochen habe, zog er sich sofort zurück und blockte. Dabei habe ich nicht gedrängt, sondern ihm Zeit gelassen.

Allerdings rückte unser noch vor wenigen Monaten gebuchter, gemeinsamer Urlaub näher und es musste ja eine Entscheidung fallen, was damit wird.
So habe ich das Ende März angesprochen. Obwohl er das ja auch wusste. Das Ergebnis war, dass er nicht gemeinsam fahren möchte und keiner von uns allein.
Das Erste formulierte er allerdings nicht deutlich, sondern eher ausweichend.
Also stornierte ich, da mein Name auf der Buchung stand und ich mich dafür verantwortlich fühlte. Buchen wollte er den Urlaub allerdings unbedingt in unserer Versöhnungsphase Ende letzten Jahres.

Von diesem Zeitpunkt an spielten meine Gefühle dann Achterbahn. Wieder schlechter trinken, essen und schlafen. Meine Nerven waren irgendwie aufgebraucht. Ich war öfter den Tränen nah, konnte die Gegenwart meines Mannes nicht mehr so gut aushalten, wollte es dann verbergen, was er natürlich merkte, aber übersah.
Ich versuchte dann, 2-3 Mal eine Aussprache herbeizuführen, teilte ihm meine Gefühle mit. Die Folge war wieder Rückzug. Weiterhin jedoch regelmäßige Nachrichten und Fragen nach dem Befinden und anderen Dingen seinerseits. Ich zog mich aus Selbstschutz ebenfalls zurück, antwortete nur kürzer.
Mein Mann fuhr dann zum 2. Mal seit der Trennung in den Urlaub. Und hat kürzlich auch wieder etwas für die Zeit unseres stornierten Urlaubs gebucht.
Er macht alleine Urlaub, wie er sagt. Und es gibt auch keine andere Frau. Ich bin da zurzeit eher sehr skeptisch.

Ich teilte ihm dann mit, dass ich nun Zeit für mich brauche. Da er wieder herkommen wollte.

Ich habe mich dann doch entschlossen, noch einen Versöhnungsversuch zu machen und ihm meine noch vorhandenen tiefen Gefühle für ihn zu offenbaren.
Denn ich habe gemerkt, dass ich mich gezwungenermaßen zu lösen beginne. Sehr schmerzhaft und schwer auszuhalten.

Seine Antwort war ziemlich ernüchternd für mich.
Ähnliches habe ich auch nach der 1. Trennung erlebt. Sein damaliger Umschwung zum Versöhnungsversuch kam auch eher überraschend.
Nun habe ich wirklich alles versucht. Vielleicht brauchte ich die Abfuhr noch, um besser nach Vorne zu schauen. Ich weiß es nicht genau, aber es schien mir wichtig.

Ich versuche mir zu sagen, selbst, wenn er schon eine andere hat, geht es mich nichts mehr an. Außer, dass er dann wieder gelogen hätte.
Und obwohl das natürlich leichter gesagt, als getan ist, nach 30 Jahren.
Ich frage mich auch, inwieweit diese Andere schon viel länger im Spiel sein könnte, was seine extremen Schwankungen gut erklären würde.
Das macht das "Auf-mich-Schauen" auch wieder etwas schwieriger. So ist es zurzeit.

Ich mache nun bald alleine 1 knappe Woche einen ganz anderen Urlaub. Mal schauen, wie das so wird.
Leider zu der gemeinsam geplanten Urlaubszeit, da die Zeiten für dieses Jahr von uns noch gemeinsam abgesprochen wurden und nun alles darauf ausgerichtet ist.

Oft fühle ich mich immer noch so, als ob mir eine Hälfte fehlt, so halbiert... zwar etwas anders als ganz am Anfang, aber auch ziemlich elend...
Und ich versuche mir dann zu sagen, dass es für diese Trennungsphase ja typisch ist und es wieder besser wird. Und ich da durch muss...

Schöne Ostern, soweit es für Jede/n möglich ist, "


>>>Am 21.07.2019 schrieb ich dann weiter:

"Liebe Forumsmitglieder,
nach längerer Zeit, ca. 3 Monaten, möchte ich mich mal wieder melden...

Die Situation entwickelt sich weiter in Richtung Trennung. In Kürze hat mein Mann eine Wohnung, die er beziehen kann. Zurzeit hat er nur etwas für den Übergang.
Der Auszug fällt nun genau mit dem Termin zusammen, an dem wir vor vielen Jahren in unser Haus eingezogen sind. Das ist wohl eher ein Zufall. Traurig ist es dennoch sehr.

Ich werde zunächst in unserem Haus bleiben. Solange, bis ich mir ganz sicher bin, dass es für mich besser ist, doch lieber umzuziehen.
Da habe ich in der letzten Zeit extreme Schwankungen durchgemacht. Und mir auch mehrfach eine wirklich schöne, wenn auch teure Wohnung in einem anderen Ort angeschaut.
Nun bleibe ich erst einmal hier und verändere stückweise Dinge im Haus. Und schaue, wie es sich auf mich auswirkt und ob das gelingt, es zu meinem Haus zu machen.
Wenn nicht, gehe ich den Schritt in Richtung Wohnung oder ggf. kleineres Haus.

Ich möchte mir in dieser Phase nicht zu viel zumuten und mein Tempo gehen. Mich mehr in den Mittelpunkt stellen.
Das ist einer der wichtigsten Lernschritte, den ich aus dieser belastenden Situation ziehe.

Ich musste und muss weiterhin schmerzlich erkennen und akzeptieren, dass auch 30 Jahre Beziehung und Zusammensein nicht ausreichend tragfähig sein können.
Das fällt mir sehr, sehr schwer und ist schon bitter. Ich habe nach den beiden Trennungen mit Versöhnungszeit im Laufe der letzten 11 Monate wohl noch immer darauf gehofft und vor allem darauf vertraut.

Ich bin froh darüber und es ist wirklich tröstlich, dass ich viel Unterstützung bekomme. Oft von sehr unverhoffter Seite.
Leider gibt es auch unangenehme Begegnungen und Reaktionen.

Bald ist unser Hochzeitstag... Der 29. Verlobungstag und der 30. Jahrestag der Beziehung waren kürzlich schon.

Das Gefühl des Halbiertseins ist etwas weniger geworden. Leider ist es einem häufigen "Sich-Verloren und Unzugehörig-Fühlen" gewichen.
Ich sage mir, dass ich mich auf einem Weg, der letztlich nur zu mir selbst führen kann, befinde. Auch dieses Gefühl wird sich dann hoffentlich ändern.
Ebenso sind der Schmerz und die Traurigkeit oft noch schwer auszuhalten. Wenn es ganz schlimm ist, mache ich Sport. Ziemlich viel sogar. Das hilft mir meistens.

Ich fahre bald für ein paar Tage in einen Kurzurlaub.
Wandele dann auf den Spuren meiner Jugend und des frühen Erwachsenenalters.
Und mache weiter allein neue Erfahrungen.

Ich wünsche allen Mitbetroffenen eine erträgliche Zeit mit vielen positiven Begegnungen!"


>>>Am 29.12.2019 schrieb ich dann das bisher letzte Mal in meinem alten Thread:

"Guten Morgen liebes Forum,
wenn ich zum Jahresende auf meine Ehepartnerschaft von 30 Jahren blicke, ist das sehr schwer für mich.
Denn es tut weh, es tut sehr weh. Und ist oft kaum auszuhalten.
Dass diese gemeinsame Zeit zu Ende geht. Eigentlich schon zu Ende ist.

Mein Mann wohnt nun seit einigen Monaten in seiner neuen Wohnung.
Er scheint sich in seinem neuen Leben gut eingerichtet zu haben.
Es geht ihm gut, wie mir scheint. Was ich ihm auch durchaus wünsche.
Die Trennung scheint also doch die Lösung seiner Krise gewesen zu sein, was ich sehr lange nicht glauben konnte.
Ich hätte mir so gewünscht, dass es ihm wieder mit mir zusammen gutgeht.

Stattdessen habe ich festgestellt, dass ich den rein freundschaftlichen Kontakt emotional einfach (noch) nicht schaffe.
Ich wünsche mir oft, es wäre anders. Aber ich fühlte mich danach meistens tagelang aufgelöst.
Zumal er alles ganz sachlich besprechen kann und gar nicht zu merken scheint, wie sehr mich das verletzt.
Mich meist bei der Begrüßung und zum Abschied in den Arm nimmt.
So habe ich mich zurückgezogen und er hat seine Vorstöße nun so gut wie eingestellt.
Es besteht kaum noch Kontakt. Und wenn, dann höflich und fair. Irgendwie neutral.

Meine Frage in der Überschrift müsste ich nun mit Ja beantworten. Wovor ich zurückschrecke.
Manchmal gebe ich mir noch große Schuld an der Trennung. Meine Anteile kann ich schon gut sehen.
Obwohl er seinen Entschluss ja fix und fertig ausgesprochen hat.
Und dann auch nach längeren starken Schwankungen konsequent umsetzt.

Ich bin immer noch fassungslos darüber, wie das alles in der gravierenden Folge kommen konnte.
Seine Erklärungen reichen mir da eher nicht. Vor allem die fehlende echte Chance, gemeinsam an der Beziehung zu arbeiten.
Denn, wie soll eine Beziehung gerettet werden, wenn der Partner nicht weiß, dass sie auf dem Spiel steht?
Und doch hätte weiteres Nachfragen zu nichts geführt. Jedenfalls hatte ich diesen Eindruck.
Nach der langen Phase des Kämpfens um unsere Ehe, versuche ich ihn schweren Herzens loszulassen.
Das hat er nach dem Auszug auch als Wunsch geäußert.
Allerdings wollte er auch immer den guten Kontakt zu mir.
Und da ich das nicht schaffe, komme ich mir schuldig an der jetzigen Situation vor.
Obwohl ich weiß, dass ich an mich und meine Gefühle denken muss und sie nicht übergehen darf.

Ich bin noch in unserem Haus und bleibe es erst mal auch.
Mal denke ich, die Erinnerungen machen es schwerer, dann wieder glaube ich, die vertraute Umgebung tut mir gut.
Ich warte ab, bis die Schwankungen aufhören...

Auch hoffe ich, dass das neue Jahr ein paar Lichtblicke hat. Das wäre wirklich schön.
Und das wünsche ich Euch allen hier im Forum.
Wenn Silvester erst einmal überstanden ist... "


>>>>Zwischen meinen Beiträgen dann viele liebe und unterstützende Rückmeldungen von anderen Betroffenen und vor allem auch den alten Hasen, die mir sehr geholfen haben, diese schlimme Zeit zu überstehen - DANKE !!!

Die Trennung habe ich noch nicht verarbeitet. Das wird auch noch dauern.
Die Wunde schmerzt noch und die Verletzung sitzt tief. Das braucht noch viel Geduld und Pflege...
Doch es gibt, neben den schlechteren Phasen, zum Glück wieder bessere Phasen, die ich dann besonders genieße.

Zu meinem Mann hatte ich über die Winterzeit kaum Kontakt, dann im Frühjahr wieder sehr häufigen Kontakt. Und zurzeit wieder weniger.
Ich merke schon, dass ich mehr Abstand habe und mehr an mich denke. Das ist aber noch ausbaufähig.
Doch es interessiert mich, wie es ihm geht. Wenigstens ab und zu etwas von ihm zu hören, scheint mir richtig zu sein.

Ich selbst habe vor allem gelernt, mehr im Jetzt zu leben, es mit mir auch allein auszuhalten :-) und manche Dinge einfach abzuwarten... dass die Zeit dafür reift.
Für mich als tendenziell "strukturierte Planerin", eine echte Erweiterung meines Handlungsspektrums ;-)
Und ich hoffe doch sehr, dass es auch noch weitere Lichtblicke in meinem Leben geben wird...

Vielen Dank für das neue Forum und ganz liebe Grüße,
Unglaublich_Traurig