Hallo ihr lieben.
Ich suche als ganz neue hier bei euch Rat, ganz von aussen sozusagen.
Von meinem Mann weiss ich, dass er vor einigen Monaten online auch nach Rat gefragt hat, erst heute haben wir drüber gesprochen -dass es nichts bringt- aber ich habe dennoch das Bedürfnis.
Es wird sicherlich etwas länger, jeder der das hier liest, dem danke ich jetzt schon einmal.

Mein Mann und ich sind seit 5, fast 6 Jahren verheiratet.
Kennengelernt haben wir uns vor vielen Jahren durch Freunde, dann jahrelang aus den Augen verloren -ich war damals in einer Beziehung, er "wollte" mich, hatte dann aber auch eine liebe gefunden. Nach 5 Jahren -beide mittlerweile single- haben wir uns wieder "getroffen". Online... eine Beziehung gingen wir schnell ein (2013), ich bin wieder 500 km zurück in die Heimat gezogen (also zu ihm) und wir heirateten dann im Jahre 2015.
Unser Wunschkind kam über 1 jahr später zur Welt. (Über Umwegen, da ich während der Beziehung chronisch krank geworden bin)
Zeitgleich mit der Geburt unseres ersten Kindes verstarb mein Papa (mein ein und alles -neben dem Kind).
Als das Kind 1.5 Jahre alt ist,
Wurde es chronisch krank. Heute, als 4.5 jährige ist sie medikamentös sehr gut eingestellt sodass sie ein Medikament sogar reduzieren kann.
In dieser Zeit ist so unglaublich viel passiert... das alles aufzuschreiben sprengt den Rahmen.
Fakt ist, dass ich all die Jahre meine Bedürfnisse nicht nachgehen konnte (und sie auch unterschätzt habe). Sexuell läuft schon lange nichts mehr (von meiner Seite aus).
Vor der Geburt der kleinen war der Alltag natürlich ganz ein anderer. Arbeiten gehen und und und... das fällt aufgrund der Erkrankung meines Kindes seit Ende der elterzeit flach. Es fehlt mir kein Treffen mit Freunden oder sonstiges ... es fehlt mit das "Energie aufladen" zuhause.. ich kann es nicht mehr... mein mann lädt seine Energie auf seine weise (Fernseher, zocken, etc) sei ihm gegönnt... aber ich fühle mich da einfach extrem gestört davon... ich kann da irgendwie nicht so wie ich will... also zog ich mich immer mehr zurück... ging mit der kleinen schon um 8 ins Bett und guckte ins Handy bis in die Puppen... während er im Wohnzimmer "abschaltet".. mittlerweile bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass es einfsch Menschen gibt, die zuhause ihre Freiheiten brauchen...
Das hört sich unglaublich doof an...
Das alles schaukelt sich aber so fest, dass niemand von uns glücklich ist.
Ich mecker nur noch rum... er ist unzufrieden, weil ich unzufrieden bin... ein Kreislauf. Die kleine bekommt viel mit.
Gestern an hl. Abend spielte die kleine und ich hatte mich nicht unter Kontrolle und habe a:geflippt weil die kleine wieder so übertrieben viele Geschenke bekommen hat, und ich das einfach nur noch als pure provozieren seiner Eltern angesehen habe.. -es war abgesprochen was sie ihr schenken, weil das zimmer überquillt und sie sehr schnell überreicht ist, und dann Tatsächlich in einem Paket 3!Barbies vorgefunden hat)... danach saßen wir also da. Redeten stundenlang. Während die kleine vorm Baum gespielt hat habe ich geheult und mein Mann und ich haben ganz "klar" ohne Vorwürfe geredet... eigentlich ist uns beiden klar, dass eine Trennung besser für alle Beteiligten ist... aber wir haben nicht den Mut, es komplett zu beenden... irgendwie hängen wir an uns... aber wir wissen nicht ob es die Erinnerung an die schöne Zeit ist oder nicht... wir haben nur keine Lösung mehr... wir versuchen es einfach schon zu lange...

Ich habe Angst davor, dass wir uns trennen und ich aber doch feststelle dass es die falsche Entscheidung ist. Er ist einer von denen, die Nägel mit Köpfen machen und dann gibt es auch kein Zurück mehr...
Dass es aber Jahre so weiter geht wie jetzt, dafür sind wir beide auch zu jung, so seine Worte (er ist 34, ich 35).

Ich muss dazu sagen, ich habe früher in meiner Beziehung auch nie richtig mit einem Mann zusammen gewohnt. Meine langjährige Beziehung vor der Ehe war über 12 Jahre, es war die erste damals, aber die war geprägt von Lügen, Flucht, Fernbedienung, es war nämlich kein deutscher) somit kannte ich das "beständige" in einer Partnerschaft nicht..

Wie kommen wir aus dem gefühlschaos raus, ohne dass wir uns gegenseitig grundlos weiter verletzten? Was sagt ihr?

Ach ja... Frohe Weihnachten an euch und danke fürs Lesen.

Moin, frohe Weihnachten ebenso!
Wenn ihr es euch leisten könnt, dann würde ich so als 3 Person sagen, das du eine Auszeit vom Beruf nimmst, oder nur noch Halbtags arbeiten gehst. Dein Akku braucht einen Resett, um dann wieder leben zu können und das leben auch wieder zu spüren! So hat das wirklich keinen Sinn , das du abends mit deiner Tochter schon zu Bett gehst. Gerade die Zeit, wo die Lütte schläft, sollte doch mit Zweisamkeit gefüllt werden. Bitte deinen Mann um eine Auszeit, damit du erstmal wieder zu dir findest. Ich wünsche Euch Kraft. Bleibt schön gesund!
Mfg Wolfsgeheul

Vielen Dank euxh beiden für die Antwort.

Eine Paartherapie lehnt mein Mann ab. Leider.
Vor über einem Jahr hatten wir tatsächlich eine kostenlose "schnupperstunde", die er mir zuliebe auch eingegangen ist...
Wir wurden daraufhin zu einer zweiten (kostenlosen) stunde eingeladen... er sagte zu... um im letzten moment mir zuhause zu sagen, dass er "keinen bock auf auf sowas" hat...

Ich arbeite ohnehin nicht. Es ist nicht möglich aufgrund der Erkrankung der Tochter und meine Kräfte lassen ehrlich gesagt auch nach.
Ich kann einfach nicht mehr, auch wenn der alltagsstress durch corona erheblich weniger wurde... es kommt trotzdem -oder gerade deshalb- alles zum Vorschein.
Seit hl. Abend ist es jetzz so, dass wir zuhause und nun nichts mehr sagen... wir sitzen Schweigend am esstisch und WENN wir dann mal reden, dass eigentlich nur "dass wir keinen andern Weg sehen, es aber nicht wollen"... wir finden nicht zum Abschluss... den Mut bekommt keiner hin von uns...
Mittendrin unsere Tochter...
Es ist so schrecklich.
Ich habe einige Dinge im Laufe der Jahre "verlangt" zu ändern weil ich wirklich, ganz ehrlich davon ausging, dass es der Grund für meine Unzufriedenheit sei... ich schätze sehr an ihm, dass er vieles geändert hat... sber meine körperlichen Bedürfnisse sind dennoch nclht mehr von ihm geworden...
Ach... es ist zu komplex einfach alles... wir können nicht mit, und nicht ohne einander... Müssen aber eine Lösung finden... schnell...

Ich danke euch.

Moin,
dann würde ich dir eine Mutter/Kind Kur anraten, da wird sich um dein Kind gekümmert und du hast Zeit für Dich( Auszeiten).Es macht nicht viel Sinn, wenn nur einer etwas tut- unternimmt, damit es wieder heißt : wir sind Familie! Bei uns ist eine Eheberatung kostenlos und wird von der Kirche angeboten. Hat nur für ein paar Monate gehalten.
lg Wolfsgeheul

Guten Abend.

Ich danke dir für deinen input.
Eine kur hab ich damals schon gehabt, kurz bevor meine tochter ihre Diagnose bekommen hat. Seither bin ich alle paar Monate mit ihr regelmäßig in einer Klinik, die reha-ähnlich ist.. tut ins beiden sehr gut. In einer kur wird sie aktuell nicht angenommen, weil sie einen pflegegrad hat.

Wir haben gestern erneut viele tränenreiche Stunden hinter uns gebracht.
Wir wollen es gemeinsam ein letztes Mal versuchen, die Aussprache hat sehr gut getan und heute konnten wir normal miteinander umgehen.
Ob sich an der Beziehung etwas ändert wird sich zeigen, oder ob die Trennung nur aufgeschoben ist... jedenfalls kommen im moment so besser klar.
Ich werde berichten.
Danke für die seelische Unterstützung.
Ich wünsche euch allen einen guten, gesunden Start ins neue Jahr.