heute ist es wohl ziemlich genau 2 Jahre her, November. Mein damaliger Lebensgefährte verschwand aus meinem Leben. Von jetzt auf eben, vollkommen ohne Vorwarnung stand ich da, alleine. Fast alleine, denn ich habe 2 kleine Kinder zu versorgen. Meine Sonnenscheinchen, die Zwillinge. Sie sind 3 Jahre alt.
Mein Ex ist Monteur im Messebau. Der war viel unterwegs, und oft. Aber es gab auch Zeiten, wenn seine Fa. keinen Auftrag hatte, da war er bei uns, seiner Familie. Wir waren insgesamt 5 Jahre zusammen. Dann bleib er plötzlich aus, kam nach einen Abbau nicht zurück. Jetzt kommt der Hammer, Oberhammer, ich konnte ihn nicht erreichen. Der hatte mich überall blockiert, vom Handy bis WA. Nach ein paar Tagen rief ich in seiner Fa. an. Ich bekam keine Info, angeblich wg. Datenschutz, wir waren nie verheiratet.
Unterhalt für seine Kinder zahlt er aber bzw. überweist er wie zuvor schon. Davon kann ich Miete und Strom bezahlen.
Logisch, dass ich am Boden zerstört war. Und ja, diese Geschichte hängt mir heute noch nach, wenn ich ehrlich sein soll, habe ich
mich noch nicht vollständig davon erholt.
Seine Familie? War mir keine Hilfe. Die Mutter liegt im Pflegeheim, der Vater starb an Krebs, mit seinem Bruder hat er sich vor Jahren schon überworfen.
Meine Familie steht zu mir, greift mir unter die Arme. Ich habe eine Teilzeitstelle, die Kinder sind dann bei meiner Mutter.

nein, überhaupt kein Kontakt mehr. Vermisst im Sinne von mgl. Unfall oder Verbrechen wird er aber nicht. Dann hätte seine Fa. nämlich ganz anderes reagiert auf meine Nachfrage, sowas hatte ich ja zuerst befürchtet.
Mit dem Jugendamt bin ich froh, wenig zu tun zu haben. Die Nachbarn hatten mich angeschwärzt, eine Fürsorgerin war daraufhin zu Besuch, bzw. Kontrollbesuch. Aber wirklich alles ok bei uns, sie hat das abgehakt unter Nachbarschftsgerede. Nächstes Jahr kommen die Kids in den Kindergarten, sind dort seit 2 Jahren angemeldet. Das muss man so bald, um überhaupt Plätze zu bekommen.
Dass die Kids ihren Dad vermissen, glaube ich weniger, die waren ja fast noch Babys als der wegging.
Habe es aufgegeben, Kontakt zu suchen. Über seinen besten Freund war auch kein rankommen mehr.
Also da ist echt FINI.

Die Unterstützung durch meine Familie kann ich nicht hoch genug wertschätzen, das ist mit Gold nicht aufzuwiegen.

Hallo Barbara,

das ist ja so fies, einfach ab zu hauen und sich um nichts mehr zu kümmern.
Vor allem, wenn es noch Kinder gibt.
Wovon lebst du denn jetzt?
Und wie geht es dir persönlich? Konntest du in den 2 Jahren etwas Frieden finden?

Alles Gute
angel

gute Frage, wovon ich lebe, eigentlich sollte ich sagen, wovon wir leben. Kindergeld, Unterhalt und ich habe einen Teilzeitjob, nicht ganz schlecht bezahlt. Wir kommen so lala über die Runden, ich will mich nicht beklagen, für größere Anschaffungen helfen meine Eltern.
Mir geht es mittlerweile besser, die Kids lassen gar nichts anderes zu. Trübsinn verfliegt, sobald ich sie sehe, also meistens :)

Hallo Barbara,

ich stelle mir das noch schlimmer vor, als die meisten anderen Arten der Trennung.
Da muss ja zwangsläufig immer die Frage nach dem warum im Raum stehen.

Umso mehr meine Achtung da den richtigen Weg zu finden. Du musst ja auch den Kindern gerecht werden.

Viele Grüße
Stromer

Hallo Barbara,
das ist wirklich sehr schlimm.
Du kannst sehr stolz auf Dich sein, denn Du hast einen harten Weg hinter Dir.
Es ist gut, dass Du davon ablassen konntest, weiter nach ihm zu suchen.
Und doch auch sehr schwer zugleich...

Schön, dass Deine Kinder Dir Kraft geben und Du Deine Eltern hast!

Viele Grüße,
Unglaublich_Traurig

Hallo Barbara,

da kann ich mich den Anderen nur anschließen.
Ich ziehe vor Dir den Hut.

Deine Geschichte kann man nicht mehr toppen. Du kannst wirklich stolz auf Dich und auch auf Deine Familie sein. Schaue weiter nach Vorne und nicht zurück, er ist es auch nicht Wert.
Ich wünsche Dir und Deinen Eltern ganz viel Kraft und dass Dich der Kindergartenbesuch etwas entlastet .

LG Lillith

Danke allen für die stärkenden Worte.
Warum ich nicht weiter suchte? Ich kam an einen Punkt, wo es keinerlei Sinn mehr macht. Hatte jeden Kollegen, Freund gefragt. Sie blockten mich ab, andere wussten selber nichts, hatten selber seit längerem den Kontakt zu ihm verloren. Viele Freunde hat er auch nicht. Ich hatte das Gefühl, ihm hinterherzurennen. Das wollte ich nicht. Wenn er allerdings irgendwann den Unterhalt für seine Kinder einstellen sollte, was ich nicht hoffe, gibt es Ärger für ihn. Dazu ist er nämlich gesetzlich verpflichtet, man kann sogar die Polizei einschalten, wenn einer nicht zahlt. Emotional hat mich das ganze sehr mitgenommen. Ich war absolut am Boden. Nur wg. der Kinder ging es weiter. Die sind wichtiger als der Partner, die sind ja komplett auf mich angewiesen. Es ist eine Erfüllung und Liebe mit ihnen zu leben. Trotz des fiesen Vaters. Wenn die mal groß sind, werden sie viell. nach ihm suchen. Darüber mache ich mir jetzt noch keine Gedanken. Viell. taucht er irgendwann wieder auf? Hat es alles schon gegeben. Jedenfalls werde ich die Kids nicht belügen.
Nein, stolz bin ich nicht auf mich. Es ist ja kein Verdienst, dass sich der Partner aus dem Leben rauszieht. Es ist nicht beneidenswert, sowas durchzumachen. Dass ich für die Kids da bin, ist selbstverständlich. Sie bekam ich nicht zufällig, ich wünschte es mir.

Hallo Barbara,

ach du liebe Zeit, was eine schlimme Geschichte
Fühl dich einmal gedrückt und umarmt.

Kaum vorstellbar, dass ein einst geliebter Mensch so kalt sein kann und von jetzt auf gleich weg ist.
Du wirkst in deinen Zeilen sehr gefasst und doch nagt es innerlich, das "Warum" usw. quält sicher ganz fürchterlich und das schon so lange.

Du bist sicher auf einem für dich (und Kids) guten Weg, wenn du versuchst lieb und gut zu dir selbst zu sein, nicht nach Gründen bei dir suchst und dich selbst zerfleischst.
Ich wünsche dir jedenfalls viel Kraft dafür.

LG Fuffy

Hallo Fuffy,

zum Glück ist seit dem verlassen werden schon einige Zeit vergangen. Der Vater war von den kleinen Kindern manchmal genervt. Er war schlecht gelaunt oft. viel. ein Grund, oder ein Mosaikstein von mehreren Gründen. Andererseits hat er viel geholfen beim wickeln und baden, hat Lieder gesungen an den Bettchen. Widersprüchliches spielte sich ab. Zum Selbstzerfleischen ist keine Zeit, ich bin meistens auf Trab. Job, Kinder, Hausarbeit. Abends bin ich meistens müde und ko. Aber es fühlt sich gut an, trotz dem Hintergrund.

Hallo Barbara,

ich befinde mich gerade auch in einer nicht beneidenswerten Situation, aber was Du durch gemacht hast ist ja Horror.

Und ich finde schon dass Du stolz auf Dich sein kannst; andere sind schon an weniger zerbrochen.
Aber ich verstehe gut wie sehr Kinder einen in der Spur halten können und wie gut dass sie Dich als Mutter haben.
Und Du eine so tolle Familie im Rücken hast.

Ich wünsche Dir den Mut Deinen Gefühlen wieder vertrauen zu können wenn es soweit ist. Denn das wird bestimmt schwierig wenn die Liebe, hoffentlich, irgend mal wieder anklopft.
Und Du verstehen lernst, dass sein Verhalten nur mit ihm zu tun hat. Nicht mit Dir.

Weiterhin viel Kraft und alles Gute für Dich und Deine Zwillinge.

Soul