Hallo, ich hoffe, hier Menschen zu treffen, die mir mit ihren eigenen Erfahrungen helfen können, meinen weiteren Weg zu gehen. Ich bin 57 Jahre alt und seit 10 Jahren aus gesundheitlichen Gründen frühzeitig in Rente. Ich war 20 Jahre in einer Partnerschaft, die letzten sieben Jahre davon verheiratet. Ich habe keine eigenen Kinder. Mein Mann war vorher bereits langjährig verheiratet, er hat erwachsene Kinder und kleine Enkelkinder. An Weihnachten hat sich mein Mann von mir getrennt. Er hat gesagt, dass wir nicht zusammenpassen und dass er in Zukunft alleine leben will. Ich würde unsere Beziehung nicht als rundum glücklich bezeichnen, auch ich hatte wichtige Punkte, die für mich nicht gepasst haben. Trotzdem hätte ich mich nicht von meinem Mann getrennt. Wir haben sehr viele schöne Dinge miteinander unternommen und konnten uns an ähnlichen Sachen erfreuen, konnten miteinander lachen. Ich hatte in meinem Mann meinen besten Freund. Die Trennung kam für mich aus heiterem Himmel, zumal wir bis zum Schluss noch gemeinsame Reisen für dieses Jahr geplant haben. Und auch Reisen mit Freunden. Sogar sehr konkret. Weder Freunde, noch Familienangehörige haben mit einer Trennung gerechnet. Auch in der Retrospektive hat Niemand eine Situation erinnert, die auf Spannungen, oder Probleme hingedeutet hätte. Wenige Wochen nach der Trennung habe ich herausgefunden, dass mein Mann bereits seit Monaten eine Beziehung zu einer anderen Frau aufgebaut hat. Er verbringt nun seit einigen Wochen die Wochenenden mit ihr. Sie haben bereits darüber gesprochen, ob sie heiraten wollen und dass die Frau vorzeitig in Rente geht, damit sie mehr Zeit miteinander haben. Mein Mann ist seit ein paar Jahren in Rente. Da wir in den vergangenen Jahren eigentlich nie getrennt waren, muss und will ich jetzt ein eigenes Leben aufbauen. Ich habe bereits einige neue Kontakte geknüpft, jedoch wohnen wir noch unter einem Dach. Ich werde ausziehen, muss aber erst eine geeignete Wohnung finden, die mit meinem künftigen Finanzbudget zu finanzieren ist. Ich fühle mich immer noch wie in einem falschen Film, wenn ich Alles alleine mache. Es fühlt sich so fremd an und ich kann mir im Moment nicht vorstellen, das ich eines Tages das Gefühl habe, „im richtigen Leben“ angekommen zu sein. Ich lese und höre oft, dass das normal ist, nach einer Trennung nach so langen Jahren der Partnerschaft. Vielleicht gibt es hier Menschen, die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben und mir davon berichten wollen? Was hat euch geholfen, „euer Leben“ zu führen? Wie lange hat es gedauert, bis ihr den schlimmsten Trennungsschmerz hinter euch hattet? An eine neue Partnerschaft kann ich zur Zeit gar nicht denken, das ist momentan unvorstellbar.. Vielen Dank für eure Antworten im Voraus!
Was du schreibst können hier die meisten sicher sehr gut verstehen. Ja, es dauert seine Zeit, bis man das überwunden hat. Bei den meisten Jahre. Das hilft einem akut aber nicht weiter. Darum muss man es erstmal so hinnehmen. Völlig überwinden wird man es vermutlich nie, sondern wird durch sowas auch ein anderer Mensch. Das kann etwas Gutes sein. Es kommt auf dich an, in welche Richtung du dich steuerst. Dass es sich fremd anfühlt ist ja normal, da es so plötzlich und unerwartet kam. Versuche nicht darüber zu grübeln was war, sondern blicke nach vorne!
Zitat von Angelika im Beitrag #1An eine neue Partnerschaft kann ich zur Zeit gar nicht denken, das ist momentan unvorstellbar..
Das wäre auch das letzte, was du tun solltest.
Konzentriere dich a) auf die nächsten Aufgaben: - Wohnung suchen - Anwalt!
Liebe Angelika, willkommen im Forum zunächst einmal. Bei einer unvorhersehbaren Trennung nach so vielen Jahren braucht es einige Zeit, um alles nach und nach zu realisieren. Jeder Mensch muss da sein eigenes Tempo finden. Es ist normal, dass es zwei Schritte vor, drei zurück, und dann wieder vor geht. Es hört sich für mich so an, als ob Du bereits am Anfang Deines Weges bist und schon die ersten Schritte gehst. Bis die Gefühle dem Verstand folgen können, kann es noch etwas länger dauern. Ich habe mich jedenfalls eine lange Zeit halbiert und unvollständig gefühlt. Dieser Prozess lässt sich meiner Ansicht nach auch kaum beschleunigen. Mir hat bei der Verarbeitung geholfen, die gesamte Situation immer wieder zu reflektieren und dabei gleichzeitig zu lernen, immer mehr auf mich zu schauen. Was möchte ich (nicht)... was tut mir (nicht) gut... was könnte mein (Entwickungs)Ziel sein... Alte Kontakte, die gut tun, zu intensivieren. Kontakte, die zu viele Kräfte zehren, zu reduzieren. Und vor allem, neue Kontakte aufzubauen, was Du schon machst. Bevor Du eine neue Partnerschaft eingehst, wäre es sinnvoll, im eigenen Leben (zumindest die meiste Zeit) angekommen zu sein. Ich kann nur raten, Schritt für Schritt weiterzugehen, neue Dinge auszuprobieren und einfach durchzuhalten.
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